Microsofts Gesten-Steuerung Kinect erkennt Gebärden

Mit seiner Gestensteuerung Kinect für die Spielekonsole Xbox 360 hat Microsoft durchaus Aufsehen erregt: Die Spezialkamera erkennt Bewegungen jeder Art, so lassen sich Spiele durch Gesten steuern. Für viele ein schöner Spaß – aber auch eine gute Idee, denn diese Art der Bedienung lässt sich durchaus auch in anderen Bereichen einsetzen.

Französische Experten haben die Spielesteuerung nun testweise für einen ganz anderen Zweck eingesetzt, einen überaus sinnvollen: Sie wollen nämlich versuchen, mit Microsoft Kinect Gebärdensprache zu erkennen und zu übersetzen. In einem Video, das im Internet kursiert, kann man sehen, dass das bereits ganz gut funktioniert: Die Software übersetzt die Gesten zuverlässig in Sprache.

httpv://www.youtube.com/watch?v=WI80eGO17jc

Daraus könnte eine Software entstehen, mit der sich Gehör- und Sprachlose zukünftig besser und einfacher verständigen könnten. Wer hätte gedacht, dass eine Spielekonsole so etwas hervorbringen kann…

Wenn ein Wink genügt: Die Webseite der Zukunft

Wenn ein Wink genügt: Die Webseite der Zukunft

Hier und dort ein Klick mit der Maus, den Content der Webseite nach oben oder unten scrollen, mit dem Mauscursor Links, Menüs und Optionen ansteuern… So werden heute Webseiten benutzt. Aber ist das eigentlich noch zeitgemäß? Nein, findet Andreas Lutz, der auf Gesten und Stimme setzt. Auf seiner experimentellen Webseite demonstriert er, dass Scrollen und Klicken möglicherweise schon bald ins IT-Museum gehören.

Unter www.andreaslutz.com kann jeder die neue Art der Webseitenbedienung mal ausprobieren. Statt der klassischen Navigationswerkzeuge Maus und Tastatur setzt der Benutzer seinen ganzen Körper und seine Stimme ein. Dazu ist allerdings ein PC mit angeschlossener Webcam notwendig. Die Kamera fängt ständig das Bild des Bedieners ein, übersetzt dessen Bewegungen in Befehle.

Einen Bilderstapel auf dem Bildschirm durchblättern, so etwas lässt sich schweigend erledigen. Simple Bewegungen mit dem Körper genügen, um die Software zum Vor- oder Zurückblättern zu bewegen. Anfangs haut das nicht immer auf Anhieb hin, aber nach etwas Eingewöhnungszeit klappt’s meist ganz ordentlich.

Auch Vergrößern und Verkleinern ist mit spezifischen Handzeichen möglich. Funktioniert so ähnlich wie auf dem iPhone: Wer die Hände zusammen bewegt, verkleinert damit das gezeigte Objekt, Hände auseinander bewegen signalisiert den Wunsch nach Vergrößerung. Und weil mit Musik alles besser geht: Ein Tippen mit dem Finger, schon startet das ausgewählte Musikstück.

Aber auch auf verbale Wünsche reagiert die Webseite der Zukunft. Wer einen bestimmten Menüpunkt ansteuern will, kann ihn einfach mündlich mitteilen (etwa «Music») und bekommt prompt das Musikangebot präsentiert. Auf das Stichwort «Design» rückt der PC Details über das Grafikdesign der Webseite heraus.

Audiovisuelle Navigation nennt sich das Gesamtkonstrukt. Wirklich perfekt ist das alles natürlich noch nicht. Aber als die Sprachcomputer noch in den Kinderschuhen herumtapsten, war das schließlich auch so. Immerhin ein futuristisch angehauchtes Experiment, das mehr als nur ahnen lässt, wie wir womöglich schon übermorgen Computer und Webseiten bedienen.

Trost für alle, die keinen Webcam-PC haben, den Lutz-Prototyp aber mal in Action sehen wollen: Auf der Webseite gibt es ein Klick-Guide-Video, dort lässt sich der Erfinder 60 Sekunden lang bei der Kommunikation mit seinem «Schlau-PC» über die Schulter schauen.

www.andreaslutz.com