Wenn ein Wink genügt: Die Webseite der Zukunft

von | 10.05.2010 | Tipps

Hier und dort ein Klick mit der Maus, den Content der Webseite nach oben oder unten scrollen, mit dem Mauscursor Links, Menüs und Optionen ansteuern… So werden heute Webseiten benutzt. Aber ist das eigentlich noch zeitgemäß? Nein, findet Andreas Lutz, der auf Gesten und Stimme setzt. Auf seiner experimentellen Webseite demonstriert er, dass Scrollen und Klicken möglicherweise schon bald ins IT-Museum gehören.

Unter www.andreaslutz.com kann jeder die neue Art der Webseitenbedienung mal ausprobieren. Statt der klassischen Navigationswerkzeuge Maus und Tastatur setzt der Benutzer seinen ganzen Körper und seine Stimme ein. Dazu ist allerdings ein PC mit angeschlossener Webcam notwendig. Die Kamera fängt ständig das Bild des Bedieners ein, übersetzt dessen Bewegungen in Befehle.

Einen Bilderstapel auf dem Bildschirm durchblättern, so etwas lässt sich schweigend erledigen. Simple Bewegungen mit dem Körper genügen, um die Software zum Vor- oder Zurückblättern zu bewegen. Anfangs haut das nicht immer auf Anhieb hin, aber nach etwas Eingewöhnungszeit klappt’s meist ganz ordentlich.

Auch Vergrößern und Verkleinern ist mit spezifischen Handzeichen möglich. Funktioniert so ähnlich wie auf dem iPhone: Wer die Hände zusammen bewegt, verkleinert damit das gezeigte Objekt, Hände auseinander bewegen signalisiert den Wunsch nach Vergrößerung. Und weil mit Musik alles besser geht: Ein Tippen mit dem Finger, schon startet das ausgewählte Musikstück.

Aber auch auf verbale Wünsche reagiert die Webseite der Zukunft. Wer einen bestimmten Menüpunkt ansteuern will, kann ihn einfach mündlich mitteilen (etwa «Music») und bekommt prompt das Musikangebot präsentiert. Auf das Stichwort «Design» rückt der PC Details über das Grafikdesign der Webseite heraus.

Audiovisuelle Navigation nennt sich das Gesamtkonstrukt. Wirklich perfekt ist das alles natürlich noch nicht. Aber als die Sprachcomputer noch in den Kinderschuhen herumtapsten, war das schließlich auch so. Immerhin ein futuristisch angehauchtes Experiment, das mehr als nur ahnen lässt, wie wir womöglich schon übermorgen Computer und Webseiten bedienen.

Trost für alle, die keinen Webcam-PC haben, den Lutz-Prototyp aber mal in Action sehen wollen: Auf der Webseite gibt es ein Klick-Guide-Video, dort lässt sich der Erfinder 60 Sekunden lang bei der Kommunikation mit seinem «Schlau-PC» über die Schulter schauen.

www.andreaslutz.com