Wieviel Energie verbraucht das Internet?
In Dubai findet gerade die UN-Weltklimakonferenz statt. Grund genug, sich über den Energiebedarf und CO2-Fußabdruck des Internets Gedanken zu machen.
In Dubai findet gerade die UN-Weltklimakonferenz statt. Grund genug, sich über den Energiebedarf und CO2-Fußabdruck des Internets Gedanken zu machen.
Eine Welt ohne Internet ist für viele heute kaum noch vorstellbar. Man kann praktisch überall und jederzeit online gehen, mit PC, Notebook, Tablet oder Smartphone. Doch damit ist das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Auch ganz gewöhnliche Geräte, etwa Gegenstände oder Haushaltsgeräte, werden heute immer öfter mit dem Internet verbunden. „Internet of Things“ nennt sich das.
„Internet of Things“ ist ein Konzept. Alle möglichen Geräte aus dem Alltag sollen mit dem Internet verbunden werden. Beispiel aus dem Alltag: Pakete, die man per Post verschickt. Jedes Paket hat eine eindeutige Paketnummer und man kann im Internet nachverfolgen, live, wo sich das Paket gerade befindet. Es gibt sozusagen eine virtuelle Repräsentanz des Pakets im Netz und man kann überall Informationen über den Aufenthaltsort abrufen.
Nächste Stufe sind Gegenstände, die mit einem RFID-Chip ausgestattet sein und mit speziellen Lesegeräten ausgelesen werden können, sie versorgen also von sich aus andere mit Informationen. Solche RFID-Chips gibt es zum Beispiel in Kleidungsstücken, aber auch in vielen anderen Gegenständen.
Aber auch moderne Tintenpatronen im Tintenstrahldrucker sind heute indirekt mit dem Internet verbunden. Chips in der Patrone messen den Verbrauch und melden sich rechtzeitig bei einer Software oder Webseite, wenn der Füllstand zur Neige geht. Theoretisch denkbar sind Patronen, die eigenständig für Nachschub sorgen, bevor sie komplett leer sind. Andere Beispiele sind mitdenkende Kühlschränke, die darauf achten, was im Kühlschrank liegt – und was zur Neige geht und neue Milch ordern, wenn die verbraucht ist.
Man könnte es auch so sagen: Gegenstände werden vernetzt – und auf eine gewisse Weise auch schlauer. Vom Fernseher über die Smartwatch bis hin zur Heizungsanlage.
Beim Internet-tauglichen Fernseher, SmartTV, erschließt sich der Sinn direkt: Man kann über den Fernseher aufs Internet zugreifen. Aber warum nicht auch über das Internet, von unterwegs, eine Sendung aufzeichnen oder später ansehen?
Beispiel: Heizungsanlage oder Alarmanlage. Kann man ebenfalls von unterwegs abrufen, kontrollieren und steuern, etwa die Temperatur in einem Raum erhöhen oder die Alarmanlage deaktivieren. Oder die Sauna anschalten.
Auch die Beleuchtung kann von unterwegs kontrolliert werden: Einzelne Lampen ein- und ausschalten, das Lichtklima bestimmen, alles gar kein Problem, mit der passenden App. Dazu müssen es keineswegs immer sündhaft teuren Licht-Anlagen sein, man kann mittlerweile sogar einzelne Glühbirnen kaufen, die Philips Hue zum Beispiel, die sich per App steuern lässt. All das sind Beispiele für „Internet of Things“.
Das ist leider richtig. In der Tat kocht jeder Hersteller bislang sein eigenes Süppchen, für jede Anwendung gibt es eine eigene App. Das kann natürlich schnell recht unübersichtlich werden. Deswegen gibt es eine neue Initiative, die sich AllJoyn nennt. Das ist so eine Art Universalsprache für „Internet of Things“: Alle Geräte, die mit der Open Source Software AllJoyn ausgerüstet sind, können sich untereinander erkennen und unterhalten. Hier sind in Zukunft universelle Apps denkbar. Mit einer App alle Geräte im Haushalt steuern und kontrollieren können, das ist durchaus denkbar. Aber da befinden wir uns erst am Anfang.
Das ist eine gute Frage. Es gibt zweifellos Bereiche, wo es sinnvoll oder nützlich sein kann, wenn Geräte mit dem Internet verbunden sind. Beispiel: Paketverfolgung im Internet. SmartTV. Selbst die Beleuchtung per App steuern zu können, ist nicht verkehrt. Wie oft hat man sich gefragt, ob man das Licht ausgemacht hat… Hier sehe ich durchaus eine Menge sinnvoller Möglickeiten. Und das Risiko, dass sich jemand ins System hackt und das Licht in der Küche abschaltet, ist gering.
Vom mitteilsamen Kühlschrank, der mitbekommt, was man hereinstellt oder herausnimmt und mit dem Grill spricht oder uns informiert, wenn Milch oder Käse alle ist, davon wurde schon oft spekuliert und berichtet. Tatsächlich können solche Hitech-Kühlschränke heute schon einiges, zumindest theoretisch. Aber so etwas will keiner haben. Wir stehen halt erst am Anfang dieser Entwicklung und wir werden noch sehen, wo sich Internet of Things als sinnvoll erweist und wo weniger.