Taxifahrer streiken und wehren sich gegen Taxi-Apps

Taxifahrer streiken und wehren sich gegen Taxi-Apps

Wer schnell zu einem Ziel möchte, schnappt sich ein Taxi. Besonders einfach geht das mit einer Taxi-App wie Uber, MyTaxi oder Wundercar. Genau gegen solche Taxi-Apps haben sich jetzt Tausende Taxifahrer in ganz Europa gewehrt – und einfach gestreikt.

Die Taxifahrer fürchten um nichts weniger als um ihre Existenz. Haben etwa die Londoner Black Cabs seit ewigen Zeiten ein Monopol auf den Transport von Fahrgästen, die es eilig haben. Mit einer Taxi-App, so die Argumentation, wird das Taxameter aber umgangen. Denn ein Prozentsatz des Fahrpreises verdient bei Buchung über eine Taxi-App die Betreiberfirma der jeweiligen App.

Mancherorts sind Uber und Co. deswegen gar ganz verboten. Anderswo begrüßt man den Umbruch im Taxigeschäft. In dieses Horn bläst auch die Digitalkommissarin der Europäischen Union, Neelie Kroes. Sie schrieb auf Twitter:

„Technologie wälzt viele Branchen um. Taxis sind da keine Ausnahme. Taxi-Apps wird es länger geben als den Taxi-Protest – denn die Leute wollen das haben, was durch die Apps angeboten wird.“

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Black London Cab, Uploaded by Yarl, CC BY-SA 2.0

Virtuelle Themse-Tour und U-Boot besuchen

Ich finde ja, dass Google Streetview bei uns in Deutschland völlig zu Unrecht umstritten war/ist/sein wird. Bedenkt man, was die NSA jede Sekunde an Informationen sammelt, ist eine öffentlich sichtbare Häuserfassade im Vergleich dazu doch wirklich Peanuts.

Was mich beeindruckt: Das Google Streetview Team lässt sich wirklich immer wieder schöne Projekte einfallen. Man kann sich nicht nur im Grand Canyon oder virtuell tauchend unter Wasser umschauen, sondern jetzt auch eine virtuelle Themse-Tour machen und auf London schauen. Zwar wirkt die Themse beunruhigend verschmutzt, aber der Blick auf die Metropole ist einzigartig. Die virtuelle Themse-Tour ist ein spannender und kurzweiliger Kurztrip.


Größere Kartenansicht

Aber damit nicht genug: In der Themse liegt auch ein U-Boot vor Anker. Wer keine Platzangst hat, kann mal virtuell ins U-Boot absteigen. In der Nähe von London, in der Stadt Gillingham, liegt das U-Boot HMS Ocelot vor Anker. Das Streetview-Team hat den Innenbereich fotografiert und erlaubt uns damit tatsächlich, das U-Boot virtuell zu besuchen. Jeder kann von zu Hause aus in das Unterseeboot einsteigen, sich dort relativ frei bewegen und umschauen. Selbst einen Blick in die Torpedo-Kammer des U-Boots ist möglich.

Stunden-langer Ausfall bei Twitter – und das vor Olympia

Eigentlich will Twitter bei den Olympischen Spielen punkten. Denn die Twitter-Manager haben sich eine Menge vorgenommen. Sie wissen ganz genau: Bei einem Großereignis wie den Olympischen Spielen wird jede Menge getwittert. Schließlich braucht die Freude über einen Medaillengewinn ebenso ein Ventil wie der Frust über verpasste Chancen. Der Kurznachrichtendienst Twitter dürfte also ein paar hektische Wochen vor sich haben.

Allerdings scheint Twitter nicht gut vorbereitet auf den Ansturm. Am Donnerstag war der Kurznachrichtendienst weltweit für einige Stunden gestört. Millionen Benutzer konnten keine Tweets absetzen und auch keine Nachrichten lesen. Funkstille beim Zwitscherdienst. Au weia, das kann ja heiter werden. Schließlich ist Twitter eine Kooperation mit dem amerikanischen Fernsehsender NBC eingegangen und will eigentlich 20 Stunden am Tag mit aktuellen Nachrichten aus London überraschen. Das wird nicht klappen, wenn Twitter bei jeder Kleinigkeit in die Knie geht. Derzeit hat sich Twitter in der Disziplin Verlässlichkeit ganz sicher keinen Platz auf dem Siegertreppchen verdient.

Twitter-User steuern Light-Show in London

Das „London Eye“ ist längst zu einer Art Wahrzeichen der britischen Hauptstadt geworden. Während der Olympischen Spiele ist das beeindruckend wirkende Riesenrad an der Themse auch eine Art Stimmungsbarometer der Nation. Denn hier gibt es jeden Abend eine mehrere Minuten lange Light-Show. Wie die ausfällt, das bestimmen ab sofort die Twitter-User im Vereinigten Königreich.

Unter www.springhin.de/london2012 kann man Details erfahren: Jeden Tag ermittelt ein komplexer Algorithmus die Stimmungslage der britischen Twitter-User. Dazu werden alle Tweets, alle Twitter-Nachrichten, die sich auf die Olympischen Spiele beziehen, genauestens analysiert. Freude über errungene Medaillen oder Frust über verpasste Chancen? Dem Computerprogramm entgeht keine Wortmeldung und ermittelt die Stimmung jedes Tweets. Am Ende entsteht ein Durchschnittswert, die „Energy of the Nation“, die Energie der Nation.

Ein Team aus Wissenschaftlern, spezialisiert auf das Erkennen und Visualisieren von Stimmungen in Kurznachrichten, arbeitet Abend für Abend zusammen, um ein möglichst eindrucksvolles Spektakel hinzubekommen.

Je nach Stimmung ändert sich die Licht-Show am London Eye: Farbe, Tempo und Rhythmus des Lichtspiels variiert, je nachdem, was die Menschen twittern. Und weil nicht jeder abends vor dem  London Eye stehen und die Lichteffekte beobachten kann, kann man unter springhin.de/london2012 auch Videos der Licht-Shows sehen, von jedem einzelnen Tag.

www.springhin.de/london2012-07-25

Blackberry als Walkie-Talkie-Ersatz: Unknackbare Verschlüsselung

Es zeigt sich immer wieder: Wenn irgendwo überall auf der Welt Demonstrationen organisiert werden, spielen moderne Kommunikationsmittel wie Twitter oder Facebook eine immer größere Rolle. Über Twitter werden Nachrichten verbreitet, über Facebook Meinungen ausgetauscht – und das alles nicht nur blitzschnell, sondern auch noch kostenlos und verlässlich. Es ist nahezu unmöglich, diese Kommunikationsmittel einzuschränken. Da muss man schon das Internet komplett abschalten, was auch schon vorgekommen ist.

Wenn in Ägypten, China oder Tunesien die neuen Medien eingesetzt werden, sind wir begeistert, feiern das als Zeichen der Demokratie und verstehen es nicht, wenn die Mächtigen die Kommunikation verhindern wollen. Doch in London, Manchester und Birmingham kamen auch Facebook, Twitter und Co. zum Einsatz, um die Proteste und Aufstände zu koordinieren. Die Jugendlichen haben sogar verstärkt auf Blackberrys gesetzt. Eigentlich das typische Statussymbol der Anzugträger. Aber aus einem guten Grund: E-Mails und Kurznachrichten, die per Blackberry verschickt werden, sind derart gut verschlüsselt, dass man sie nicht knacken oder mitlesen kann. Auch die Polizei nicht.

Selbst der Hersteller RIM gibt vor, die Nachrichten nicht lesen zu können, will die britische Polizei aber eigentlich unterstützen. Wie das gehen soll, bleibt erst mal unbeantwortet. Auch in anderen Ländern ist die verlässliche Verschlüsselung des Blackberry nicht gern gesehen. Auch hier fordern Behörden Zugriff auf die Datenströme. Hersteller RIM ist da in der Zwickmühle: Wird die Verschlüsselung aufgeweicht, fällt ein wichtiges Argument für den Blackberry weg. Denn eine abhörsichere Datenverbindung und Kommunikation, das ist ein wichtiger Pluspunkt für Blackberry. Fällt das weg, kann man auch andere Smartphones verwenden.

The Royal Wedding im Web: Prinz William und Kate Middleton heiraten

Freitag geben sich Prinz William und Kate Middleton in London das Ja-Wort. Menschen in aller Welt werden live zusehen und die Taschentücher vollweinen. Die Vorbereitungen für die Hochzeit sind längst in Gang, in London – aber auch im Web. Denn auch hier spielt die Hochzeit des Jahres eine große Rolle. Auch im Web herrscht ein regelrechtes Royal-Fieber.

Wer sich für das Traumpaar Prinz William und Kate Middleton interessiert, kann die Wartezeit bis Freitag mühelos im Web überbrücken. Es gibt unzählige Webseiten, die sich mit den beiden und ihrer Hochzeit beschäftigen. Beispielsweise die offiziellen Angeboten der königlichen Familie: Der Buckingham Palace ist seit einer Weile mit einer eigenen Webseite vertreten. Dort spielt die Hochzeit bislang zwar keine besonders große Rolle, dafür aber auf der eigens für die Hochzeit eingerichteten offiziellen Webseite unter www.officialroyalwedding2011.org.

Hier erfährt man wirklich alles: Wann die Hochzeit stattfindet, welche Vorbereitungen getroffen werden, welchen Weg das Paar nach der Trauung durch London nimmt und vieles andere mehr. Eine professionell gemachte Webseite, auch mit Videobeiträgen. Hier zeigt das Königshaus zum Beispiel, wie sich der Kirchenchor für den großen Tag vorbereitet, wie das Tafelsilber für die Gäste poliert wird, was die Gäste zu essen bekommen, in welcher Kirche die beiden heiraten und wer alles auf der Gästeliste steht.

Offizielle Facebook-Seite

Da auch die Royals mit der Zeit gehen, gibt es natürlich auch eine offizielle Facebook-Seite: Wer sich mit Prinz William und Kate befreunden will, kann das hier machen und wird dann im sozialen Netzwerk auf dem Laufenden gehalten. Auch hier gibt es Infos, Fotos, Videos und mehr.

Auf der offiziellen Hochzeitsseite gibt es Freitag auch eine Liveberichterstattung über die Zeremonie, die Prozession durch die Stadt, die Feierlichkeiten. Wer das nicht auf einem Computer verfolgen kann, weil er unterwegs ist, muss nur zu seinem Smartphone greifen, auch hier wird man die Livesendungen anschauen können. Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Apps, mit denen das möglich ist.

Virtuelles Hochzeitsbuch

Aber das Internet ist bekanntlich ein Mitmachmedium, deswegen gibt es durchaus Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Auf der offiziellen Facebook-Seite ist es beispielsweise möglich, Nachrichten zu hinterlassen – so wie auf den unzähligen inoffiziellen Webseiten und Facebook-Seiten. Aber es liegt auch ein offizielles virtuelles „Wedding Book“ aus, ein Hochzeitsbuch. Das findet man im offiziellen Youtube-Kanal der Royals, „The Royal Channel“ genannt.

httpv://www.youtube.com/watch?v=ovFwNZHclMk

Dort kann jeder seine ganz persönliche Nachricht für William und Kate hinterlassen, als Videobotschaft. Die wird bei Youtube hochgeladen – und landet dann im virtuellen Hochzeitsbuch des Hochzeitspaars. Dieses Hochzeitsbuch halt also wirklich das Zeug, das umfangreichste Hochzeitsbuch aller Zeiten zu werden, schon jetzt sind zahllose Grußbotschaften enthalten, von ganz normalen Menschen aus aller Welt.

Apps fürs Smartphone

Für Smartphones wie iPhone, Android oder Blackberry gibt es spezielle Hochzeits-Apps, die einem auch unterwegs auf dem Laufenden halten. Manche bieten einen Countdown, der einen genau wissen lässt, wie lange es noch bis zum „Ja, ich will“ dauert, andere bieten stündlich aktualisierte Wettervorhersagen, für alle, die wissen wollen, ob die Kutsche bei strahlendem Sonnenschein durch die Londoner City fährt. Natürlich bekommen Royal-Fans auch aktuelle News und Fotos direkt aufs Handy gebeamt, es wurde an alles gedacht. Solche Apps kosten in der Regel zwei bis vier Euro.

Wirklich niedlich ist eine Kinderbuch-App fürs iPad, die ich entdeckt habe. Da wird die Geschichte von William und Kate in einer hübsch animierten Kinderbuchgeschichte nacherzählt, man kann wählen, ob der Text vorgelesen wird, wie bei einem Märchen, oder ob man selbst lesen möchte. Entzückend. Natürlich können die Kleinen am Ende sogar das Brautkleid bestimmen: Drei stehen zur Auswahl – welches steht Kate am besten?

3D-Kutschfahrt und Parodien

Aber es gibt auch noch was für Große, zum Schluss dieses Fundstück: Selbst Weltraumforscher können sich für die anstehende Traumhochzeit begeistern – und haben eine 3D-Simulation der Kutschfahrt durch die Londoner Innenstadt erstellt und ins Netz gestellt. Hier kann jeder die genaue Streckenführung nachvollziehen – in 3D.

Parodien

Auch, wer die Hochzeit nicht bierernst sieht, kommt auf seine Kosten. Es gibt zum Beispiel einen Spot von T-Mobile, 2:13 Minuten lang. Da sieht man eine Hochzeitgesellschaft, und alles sieht danach aus, als kämen Queen, Prinz und Kate als nächstes über den roten Teppich zum Altar flaniert, doch dann setzt schnelle Musik ein und alle rasten aus. Wirklich witzig gemacht, weil professionell hergestellt, alle haben schicke Kostümchen an. Über 12 Millionen Mal wurde der Spot bereits auf Youtube angeschaut.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Kav0FEhtLug

Nicht die einzige Parodie. Ein anderes Video ist rund anderthalb Minuten lang, zu sehen sind Comicfiguren aus dem Computerspiel Die SIMs. Eine Art Zeichentrickfilm, der mit den Spielfiguren erstellt wurde – mit flotter Musik darunter. Auch hier wird geheiratet und anschließend getanzt und gefeiert… Es gibt also auch etwas zu entdecken und zu gucken im Web, wenn man kein treuer Royal-Fan ist und die Taschentücher am Freitag voll weint…