Immer mehr Daten-Klau: Wie schützen ?

Immer mehr Daten-Klau: Wie schützen ?

eBay-Kontodaten, E-Mail-Adressen… auch im Internet wird alles gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist. Für Sie als Nutzer stellt sich die Frage: Wie können Sie sich dennoch relativ sicher im Netz bewegen?

Da jegliche Arten von privaten Daten geklaut werden können, kommt es zuallererst darauf an: Schützen Sie Ihre Online-Konten. Folgende 2 Schritte helfen:

  1. Sicheres Passwort nutzen. Man hört diesen Rat zwar immer wieder, doch die wenigsten ändern auch tatsächlich ihr Kennwort, sodass es sicher ist. Dabei muss „sicher“ nicht „schwer merkbar“ heißen. Einfachste Eselsbrücke: Merken Sie sich einen Satz und nehmen Sie die Anfangs-Buchstaben aller Wörter sowie die Satzzeichen. Schon haben Sie ein sicheres Kennwort. Ach ja: Für jeden Webdienst ein anderes Passwort hinterlegen. Generalschlüssel sind im Web eine schlechte Idee.
  2. Zugriff erschweren. Bietet ein Webdienst die Anmeldung in 2 Schritten an, nutzen Sie sie. So braucht ein Datendieb neben dem Kennwort auch Ihr Handy, um den Einweg-Code zu empfangen. Google, Microsoft, Dropbox, Twitter und viele andere bieten diese erhöhte Sicherheitsstufe.
  3. Keine Daten preisgeben. Was nicht jeder wissen soll, gehört nicht ins Netz. Warum braucht jeder x-beliebige Dienst Ihre Telefonnummer oder Anschrift? Sie würden diese Daten ja auch nicht an die nächste Straßenlaterne hängen. Wo keine Daten vorhanden sind, können auch keine geklaut werden. Und warum muss jeder Facebook- oder Twitter-„Freund“ wissen, wo Sie gerade sind? Einbrecher interessieren sich jedenfalls brennend dafür.

Im Internet sollten Sie immer der Sicherheit den Vorzug gegenüber der Bequemlichkeit geben. So haben Sie das gute Gefühl, aktiv etwas für Ihre Online-Sicherheit zu tun.

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Sichere Web-Verbindung trotz unverschlüsseltem Hotel-WLAN

Sichere Web-Verbindung trotz unverschlüsseltem Hotel-WLAN

Wer sich in einem Hotel ins WLAN einloggt, muss immer damit rechnen, dass der eigene Netztraffic von anderen Hotelgästen abgefangen und mitgelesen werden kann. Wie übertragen Sie Ihre Daten trotzdem sicher?

Möglich wird die sichere Übertragung von Daten mit einem VPN. Dabei handelt es sich um einen verschlüsselten Tunnel, über den alle Daten gesendet werden. Für Ihr Android-Smartphone und Ihren Windows-PC empfiehlt sich besonders das Shellfire VPN, denn die Einrichtung ist einfach, und der Dienst ist in der Basisversion gratis.

Sie erhalten die Windows-Version auf der Shellfire-Webseite. Dort ist auch der Link zum Google Play Store hinterlegt, von wo aus Sie die Android-App herunterladen können. Wer bessere Verschlüsselung will oder sich direkt mit Windows-Bordmitteln zu Shellfire verbinden möchte, kann die Bezahlversion schon ab rund 4 Euro pro Monat buchen.

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Ihre Daten in der Cloud vor fremden Blicken schützen

Ihre Daten in der Cloud vor fremden Blicken schützen

Dateien statt lokal im Internet zu speichern, überall verfügbar zu haben, ist enorm praktisch. Allerdings geben Sie damit auch dem US-Geheimdienst und weiteren Zugriff. Wie verhindern Sie neugierige Blicke in Ihre privaten Daten?

Strategie 1: Daten im Inland speichern. Dropbox, OneDrive und Co. speichern die Daten in Rechenzentren der USA. Damit hat auch die NSA Zugriff. Dem deutschen Datenschutz verpflichtet sind deutsche Cloud-Anbieter, wie Strato HiDrive und die Telekom-Cloud.

Strategie 2: Daten verschlüsseln. Für noch mehr Sicherheit verschlüsseln Sie die Daten, bevor Sie sie in der Cloud ablegen. Möglich wird das ganz einfach, etwa mit BoxCryptor oder einem TrueCrypt-Laufwerk.

Strategie 3: Cloud für kritische Daten vermeiden. Passwörter, Firmen-Backups, private Mails – all das zählt zu Daten, die Sie nie in der Cloud speichern sollten. Zu groß ist das Risiko. Um solche kritischen Daten sicher zu speichern und überall verfügbar zu machen, nutzen Sie ausschließlich Wechseldatenträger, etwa einen USB-Stick. Für bestmöglichen Schutz verschlüsseln Sie auch diesen.

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Such-Maschine aus Frankreich verspricht Daten-Schutz

Such-Maschine aus Frankreich verspricht Daten-Schutz

Die Suchmaschine Qwant aus Frankreich verspricht Schutz der Privatsphäre. „Wir versuchen, Ihnen so viel Privatsphäre und Sicherheit wie möglich zu geben“, erklärt der Betreiber. 2013 ist Qwant in Frankreich gestartet, jetzt auch die Variante für deutschaprachige Benutzer.

Laut Betreiber werden keinerlei persönlichen Daten gesammelt oder gespeichert. Die Ergebnisse erscheinen schnell auf dem Bildschirm, aufgeteilt in mehrere Spalten. Qwant präsentiert Ergebnisse aus dem Web, von Nachrichtenseiten, aus dem Online-Nachschlagewerk Wikipedia sowie aus sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter. Bilder gibt’s auch. Das Layout lässt sich nach Bedarf anpassen.

Suchergebnisse erscheinen recht zügig auf dem Bildschirm. Das Angebot ist werbefrei. Geld verdienen will die Firma nicht mit Anzeigen, sondern indem die Suchmaschinen-Technik an Firmen verkauft wird (damit hat Google anfangs auch sein Geld verdient). Außerdem soll für eCommerce-Umsätze eine Beteiligung fließen, etwa wenn jemand aus der Suchmaschine heraus etwas kauft. Schon jetzt hat Qwant mehr Suchanfragen als andere Alternativen, die Datenschutz versprechen, wie Duckduckgo oder Blekko.

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Young Data: So schützen Jugendliche ihre Privat-Sphäre im Netz

Young Data: So schützen Jugendliche ihre Privat-Sphäre im Netz

Kinder und Jugendliche von heute wachsen mit dem Internet auf. Es ist für sie von Beginn an eine Selbstverständlichkeit, Dienste wie Google, Facebook, WhatsApp oder Skype zu benutzen. Dennoch machen sich viele junge Anwender kaum Gedanken über Datenschutz und Privatsphäre im Netz. Dabei sind gerade sie aufgrund ihrer Unbekümmertheit und fehlenden Lebenserfahrung eine Zielgruppe für Datensammler aller Art.

Genau an diese Benutzergruppe richtet sich das Portal Young Data. Dort erfahren Besucher, was Datenschutz und Privatsphäre im Netz sind und was sie heute bedeuten oder bedeuten sollten. Vor allem aber gibt es Hinweise, wie die populären Netzwerke, Online-Dienste und Apps funktionieren und warum diese an den Details aus dem Leben ihrer Nutzer so interessiert sind. Was zum Beispiele Google über die Menschen weiß, wie die Betreiber von Skype an persönliche Informationen gelangen oder wie moderne Konsolen die Spieler in ihrem eigenen Wohnzimmer ausspionieren können, erfährt der Leser in sehr ausführlicher, aber verständlicher Art und Weise. Dazu gibt es immer Tipps und Tricks für den Schutz der eigenen Privatsphäre.

Weitere Rubriken auf der Internetseite befassen sich etwa mit dem Smartphone, der Videoüberwachung und eher fortgeschrittenen Themen wie Cloud Computing oder Big Data. Selbst die Aktivitäten des Staats werden kritisch dargestellt. Hier erfährt man, was Trojaner, Vorratsdatenspeicherung und Geheimdienste sind und machen.

Dabei wird das Wissen um Datenschutz nicht nur über Texte, sondern auch mit Hilfe von Comics, gut gemachten Videos und Quiz vermittelt. Für Schulen bietet das Team von medien+bildung.com, welches das Projekt pädagogisch und inhaltlich betreut, zudem spezielle Workshops an. Verantwortlich für Young Data ist Edgar Wagner, Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Rheinland-Pfalz.

www.youngdata.de

youngdata

Google muss erneut Strafe zahlen

Google muss erneut Strafe zahlen

Von wegen: Don’t be evil. Tue nichts Böses. So lautet das inoffizielle Firmenmotto des Onlinekonzerns. Doch so eisern wird das Prinzip in Mountain View dann doch nicht beherzigt. Dann und wann geht mal etwas daneben. Mal sammeln Streetview-Fahrzeuge WLAN-Daten, mal werden gezielt Lücken in einem Browser wie Safari genutzt, um sich einen strategischen Vorteil zu verschaffen. (mehr …)

Google tüftelt an AdID

Google tüftelt an AdID

Google ist nicht nur die beliebteste Suchmaschine der Welt, sondern auch Betreiber des größten Werbenetzwerks. Rund ein Drittel aller Werbeumsätze im Internet wickelt Google ab, unter anderem über das Marketing-Netzwerk Doubleclick.

Um möglichst optimal auf die Bedürfnisse und Interessen der Internetbesucher zugeschnittene Onlinewerbung präsentieren zu können, versucht Google, jeden User bei seiner Surftour zu tracken. Durch sogenannte Third Party Cookies gelingt das recht gut. Third Party Cookies sind Cookies, die auf Webseiten integrierte Werbebanner auf den PCs der Datensurfer speichert.

Da jedoch immer mehr Browser und User solche Third Party Cookies blockieren, wird es für Google und andere vergleichbare Anbieter immer schwieriger, die User zu tracken. Deshalb arbeitet Google offensichtlich an einer neuen Lösung: Künftig erhält jeder User eine AdID, um ihn eindeutig zu identifizieren.

Diese AdID wird im Werbenetzwerk an alle Partner und Werbetreibenden weitergegeben, sofern sich diese verpflichten, die Privatsphäreeinstellungen zu berücksichtigen, was bislang nicht immer der Fall ist. Die von Google bislang nicht bestätigte AdID könnte also zum einen mehr Diskretion in Werbenetzwerken bedeuten, allerdings werden die User auf der anderen Seite auch konsequenter erkannt und getrackt.

Auf welche Weise Google das technisch bewerkstelligen will, ist bislang nicht bekannt. Denn auf Cookies will Google verzichten. Vermutlich kommt eine als „Fingerprinting“ bekannte Technologie zum Einsatz: Jeder User hat durch Nutzung eines individuell konfigurierten Browsers eine Art individuellen Fingerabdruck und lässt sich im Netz leicht wiedererkennen.

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