Microsofts Tablet Surface offensichtlich bislang Laden-Hüter

Seit einigen Wochen ist Microsofts Flachrechner Surface zu kaufen. Die Erwartungen des Unternehmens sind nicht klein, schließlich verkaufen sich derzeit Tablets fast wie von alleine. Wie viele Geräte Microsoft bislang verkauft hat, verrät das Unternehmen nicht. Doch es gibt andere Tricks, herauszufinden, wie gut oder schlecht sich das Tablet von Microsoft verkauft.

So haben Experten über die Feiertage so genannte „First Tweets“ ausgewertet. Das sind erste Twitter-Nachrichten, verschickt von Neulingen. Nach einer offiziellen Statistik sind 82 Prozent vom einem iPad verschickt worden, 11,5 Prozent der Tweets kamen von einem Kindle Fire, 4,6 Prozent von einem Google Nexus.

Da bleibt nicht mehr viel: Nicht mal zwei Prozent der verwendeten Tablets wurden demnach von einem Surface von Microsoft verschickt worden. Das kann wohl als Flop bezeichnet werden und reicht ganz sicher nicht, um das Surface zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten des iPad zu machen. Aber Microsoft hat Geduld – und gerade erst eine neue Werbekampagne gestartet, um dem Surface noch etwas Schub zu verleihen.

Surface soll ab 500 Dollar kosten – und erster Spot aufgetaucht

Lange dauert es nicht mehr, bis Windows 8 offiziell an den Start geht (am 26. Oktober geht’s los). Das ist dann auch gleichzeitig der Startschuss für Microsofts Tablet, Surface gennannt. Bislang waren die Preise für das Gerät ein gut gehütetes Geheimnis. Aber jetzt ist der offizielle Preis dann doch bekannt geworden: 499 Dollar kostet das kleinste Gerät mit 32 GB Speicher und ohne das Touch Cover, mit dem das Surface zum schicken (und bunten) Tablet wird, das mit Tastatur bedient werden kann.

500 Dollar – das ist ein gepfefferter Preis. Vor allem ist das die untere Grenze, denn wer mehr Speicher will, wer ein Touch Cover will, der muss tiefer in die Tasche greifen. Das ist in Zeiten, in denen Tablets immer günstiger werden (außer bei Apple) auf jeden Fall mutig.

Mittlerweile gibt es auch einen ersten Werbespot, in dem das Surface beworben wird. Spaß und Farben stehen im Vordergrund – Features oder konkrete technische Details interessieren nicht. Surface als Lebensgefühl, das scheint die Stoßrichtung zu sein.

Google stellt Nexus7 vor, Chrome merkt sich alles und Matt Harding tanzt wieder

Als Apple vor zwei Jahren seinen Tablet ipad vorgestellt hat, haben noch alle gefragt: Wer braucht denn so etwas? Mittlerweile ist klar: Tablets sind äußerst beliebt – und alle wollen einen bauen. Selbst Microsoft hat vergangene Woche mit dem “Surface” einen eigenen Tablet angekündigt. Da wollte Google nicht außen vor bleiben und hat nun auch einen Tablet präsentiert: Der Nexus 7 ist ein solider Tablet mit Farbdisplay und Touchscreen, 8 GByte Speicher, flotter Prozessor, da kann man nicht meckern.

Auch beim Preis nicht, denn der ist eine regelrechte Kampfansage: Nur 199 Dollar soll der kleinste Nexus 7 kosten. Ein Apple iPad kostet ein Mehrfaches. Was Microsoft für seinen Surface verlangen möchte, ist noch nicht bekannt, aber vermutlich auch eher mehr. Damit spricht Google eine breite Zielgruppe an: Alle, die gerne einen Tablet hätten, sich die Luxusmodelle aber nicht leisten können. Apple, Microsoft und Google drängeln aber vor allem deswegen in den Tablet-Markt, weil hier viele Menschen online gehen. Und denen möchte man die eigenen Suchmaschinen, Onlinekarten und App-Stores andieren.

Google hat diese Woche überraschend seinen Browser Chrome für iPhone und iPad vorgestellt. Auch das: Eine kleine Ohrfeige in Richtung Apple. Google wildert in fremden Gewässern. Das Schicke am neuen Chrome-Browser ist, dass er mitdenkt. Wenn ich auf all meinen Geräten Chrome benutze, finde ich jetzt überall dieselbe Arbeitsumgebung vor. Einstellungen, Lesezeichen, offene Websfenster, Suchergebnisse – alles überall gleich. Öffne ich auf dem PC einen Tab mit einer Webseite, kann ich mir dieselbe Webseite später auf dem Tablet oder Smartphone anschauen, ohne irgend etwas unternehmen zu müssen. Die Chrome-Browser sprechen sich ab… Sehr praktisch.

Da könnte Matt Harding eigentlich gleich mal einen Freudentanz hinlegen… Matt tanzt doch so gerne. Schon vor sieben Jahren ist Matt Harding mit seinen ungewöhnlichen Reisevideos (“Where the hell is Matt?”) total bekannt geworden. Der junge Amerikaner hat die Welt bereist und auf den unterschiedlichsten Plätzen dieser Erde getanzt – und sich dabei gefilmt. Der Film, der dabei herausgekommen ist, hat Millionen Menschen begeistert. Jetzt ist Matt Harding wieder unterwegs, er tanzt etwas eleganter als früher – und er bringt die Leute dazu, mit ihm zusammen zu tanten. Das sieht mal wieder ühänomenal aus und hat etwas von Völkerverständigung.

Was Microsoft mit dem „Surface“ vor hat

Auch Microsoft möchte ein bisschen wie Apple sein – und hat sich überraschend dazu entschlossen, einen eigenen Tablet zu bauen. Microsoft will im Herbst einen eigenen Tablet-Rechner namens „Surface“ auf den Markt bringen, den das Unternehmen selbst entwickelt hat, selbst baut und auch selbst vermarktet und verkauft. Keine Kooperation also mit einem großen Hardwarehersteller wie sonst, sondern von Anfang bis Ende ein eigenes Produkt.

Viele mag das erstaunen, schließlich ist Microsoft ein Softwareunternehmen, das mit Windows, Word, Excel und Co. sein Geld verdient. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Längst ist auch Microsoft zu einem Medienunternehmen geworden. Ein Medienunternehmen, das mit Software groß geworden ist, aber eben auch im Internet präsent ist und hier sein Geld verdient, mit Online-Anzeigen, mit Onlone-Produkten wie Office fürs Web, mit einem eigenen App-Store und vieles andere mehr.

Da Apple ungemein erfolgreich  mit seinem Tablet iPad ist – zwei von drei verkauften Tablets haben derzeit ein Apfel-Logo -, konnte und wollte Microsoft nicht länger zusehen, ob es einen der großen Hersteller gelingt, einen erfolgreich zu verkaufenden Tablet zu bauen. Microsoft hat jetzt einfach selbst einen gebaut. Nicht, weil Microsoft lieber Geld mit Hardware verdienen möchte, sondern weil Microsoft einen beeindruckenden Tablet braucht, auf dem Windows 8 eine richtig gute Figur macht. Nur dann besteht Hoffnung, dass sich Windows 8 als Betriebssystem im Tablet-Bereich wird durchsetzen können.

Diese Hoffnung ist nun durchaus begründet, da Microsoft ein interessantes Gerät entwickelt hat. Der Surface ist kein plumper 1:1-Klon des iPad (wie manche andere Tablets am Markt), sondern verfügt über einen ganz eigenen Charme. Der Surface ist zum Beispiel mit einem Klappfuß ausgestattet, der jederzeit ausgeklappt werden ksnn, dann wird auf dem Flachrechner ein Bildschirm zum Aufstellen. Und aus der Schutzhülle wird eine Tastatur, die man vor den Surfce legt – und schon hat man einen Ultranotebook vor sich liegen. Schlaues Konzept.

Alle großen Player am Markt spielen heute in allen Märkten mit: Google entwickelt Software und hat die Mobilfunksparte von Motorola gekauft, Apple bietet Software an und ist mittlerweile auch einer der ganz Großen bei Online-Inhalten. Nur wer alles geschickt verzahnt, hat Erfolg. Deshalb verlassen sich Google, Apple und Microsoft immer weniger auf Partner, sondern entwickeln auch selbst Produkte und Angebote in den anderen Märkten, um überall präsent zu sein.

Für den Kunden mag eine derartige Vielfals manchmal verwirrend sein, sie ist aber definitiv von Vorteil. Denn dadurch gibt es mehr Wettbewerb – und das ist immer gut, denn dann strengen sich alle mehr an, die Produkte werden besser und günstiger. Was will man mehr?

Microsoft stellt eigenen Tablet namens „Surface“ vor

Nun baut Microsoft also eigene Computer. Keine für den Schreibtisch, sondern Flachrechner. Tablets. „Surface“ nennt Microsoft seine Tablet-Rechner, die an Herbst im Hanel zu haben sein sollen, mit Windows 8 arbeiten und eindeutig im iPad Konkurrenz machen sollen. Microsofts Ingenieure haben sich einiges einfallen lassen. Die schick und gleichzeitig stabil wirkenden Geräte sind mit einer Schutzhülle ausgestattet, in der sich eine Tastatur befindet.

Und die hat es in sich: Will man den Tablet nicht per Touchscreen benutzen, klappt man einfach ein eingebauten Stehfuß aus, stellt den Surface auf den Tisch und legt die Schutzhülle, also die Tastatur davor. Fertig ist der superkompakte Ultra-Notebook für unterwegs. Klasse Idee: Kein 1:1-Klon vom iPad, sondern ein Tablet mit eigener Note, mit eigenem Charakter. Wenn jetzt auch noch der Preis stimmt – der steht leider noch nicht fest -, könnte Microsofts Tablet durchaus erfolgreich sein.

Microsoft Surface ist da

Microsoft Surface ist da

So viel Überraschung ist bei Microsoft selten: Freitag erst hat das Unternehmen Journalisten zu einer Veranstaltung eingeladen – aber nicht gesagt, wo genau und worum es geht. Jetzt ist es raus: Microsoft macht Apple zwar mit einem eigenen Tablet Konkurrenz. Das „Surface“ genannte Gerät ist ein mit Windows 8 arbeitender Flachrechner, der auf dasselbe Marktsegment zielt wie Apples iPad. Nun ist der Surface nicht der erste angekündigte Tablet-PC, auf dem Windows 8 läuft, allerdings der erste, der direkt von Microsoft kommt. Richtig gelesen: Microsoft baut und verkauft den Surface selbst, stellt die Hardware selbst her und verkauft sie auch.

Zwei Modelle hat Microsoft-Chef Steve Ballmer angekündigt: Das kleinere von beiden ist mit einem Mobilprozessor von nVidia ausgestattet und verfügt über ein Display mit 1280×720 Pixel (10,6 Zoll Diagonale) in HD-Auflösung. Anders als Apple hat Microsoft das wahlweise mit 32 oder 64 GByte Arbeitsspeicher ausgestattete Gerät mit einigen Anschlüssen versehen, unter anderem USB 2.0, Micro-HDMI und microSD-Steckplatz für Speicherkarten. Gewicht des Tablets: rund 680 Gramm und ist 9,3 Millimeter dick.

Wer mehr Power will, greift zum größeren Modell, das „Surface for Windows 8 Pro“ heißen soll. Hier werkelt ein Intel-Core-i5-Prozessor im Inneren, gesteuert von Windows 8 Pro mit 64 oder 128 GByte Arbeitsspeicher. Das Display bietet wie beim kleineren Modell volle HD-Auflösung. Auch die Anschlüsse sind standesgemäß: USB 3.0 statt USB 2.0 integriert, ein microSDXC-Steckplatz und ein MiniDisplayPort sind ebenfalls eingebaut.

Der Surface ist kein reiner Flachrechner, sondern kann wie ein Notebook bedient werden. Dazu verfügt der Tablet von Microsoft über einen Standfuß, den man ausklappen kann – super praktisch, weil das gerät so mühelos auf den Tisch gestellt werden kann. Die im Gerät eingebauten Webcam nimmt selbst dann ein gutes Bild auf, wenn man davor sitzt.

Microsofts Surface kann mit Tastatur bedient werden: Die „Touch Cover“ genannte Schutzhülle kann, wie das Smart Cover beim iPad, magnetisch am Gerät befestigt werden, um das Display zu schützen. Doch in der bunten Hülle ist auch eine Touchscreen-Tastatur integriert. Klappt man die Hülle auf, lässt sich das Gerät dank Standfuß aufstellen und die Schutzhülle liegt wie eine superflache Tastatur davor. Schon kann man tippen. Ob man aus Versehen die Oberfläche berührt oder wirklich tippt, soll ein ebenfalls eingebauter Beschleunigungssensor erkennen. Wer es klassischer mag, kauft einen „Type Cover“, eine Schutzhülle mit echter Tastatur, die man drücken kann.

Das Gehäuse der Geräte ist aus einem speziellen Material, das Microsoft „VaporMG“ nennt. Das Besondere an dieser Magnesiumlegierung: VaporMG wird in eine Form gegossen und kann daher geformt werden wie Kunststoff. Das erlaubt, besonders dünne Gehäuse zu bauen, die gleichzeitig stabil sind – jede beliebige Form ist außerdem möglich.

Verfügbar sind die Geräte allerdings erst, wenn Windows 8 auf den Markt kommt, also frühestens im Spätsommer, wahrscheinlich erst im Herbst. Das macht Apple anders: Angekündigte Geräte sind einen Tag später im Shop zu haben. Wo Microsoft die Geräte verkaufen will und was sie genau kosten sollen, steht ebenfalls noch nicht fest.

Ist der Surface eine Konkurrenz zum iPad? Ich finde, das sieht ganz danach aus. Es sind definitiv schöne und innovative Ideen dabei, die Microsofts Surface zu mehr machen als einen plumpen Klon des iPad. Jetzt ist die Frage, wie teuer das Gerät werden wird – und ob es Microsoft gelingt, die Hardware gut und flächendeckend zu verkaufen. Das Werbevideo, das Microsoft hergestellt hat, ist jedenfalls auch gut gemacht und weckt Emotionen.