iPhone endlich auch in Deutschland frei erhältlich (oder: Nie wieder T-Mobile)

iPhone endlich auch in Deutschland frei erhältlich (oder: Nie wieder T-Mobile)

Auf diesen Moment habe ich lange gewartet: Endlich kann man das iPhone vollkommen legal, super bequem und ohne Umstände in einem deutschen(!) Shop einkaufen – ohne Vertragsverpflichtung, ohne SIM-Lock, ohne irgend welche Fallstricke. Seit einigen Tagen bietet der Onlineshop von Simyo das Apple iPhone an. Man muss also nicht mehr in Belgien, Italien oder sonstwo bestellen – oder den Support an der Vodafone-Hotline bequatschen, nur weil man das neue Modell 3GS haben will.

Apple iPhoneIch habe ja nie einen Hehl daraus gemacht: Ich habe die Zwangskopplung von iPhone und T-Mobile immer für einen Fehler gehalten, einen Fehler von Apple wohlgemerkt. T-Mobile kann man das nicht vorwerfen. Allerdings habe ich am eigenen Leib erfahren müssen, wie arrogant und dreist T-Mobile mit seiner Monopolsituation umgeht: Ich wollte das neue iPhone, habe es aber schlicht nicht bekommen, nicht mal über die Pressestelle, und das will was heißen. Hier ist offensichtlich ein Unternehmen besoffen ob des eigenen Erfolgs (der eigentlich gar keiner ist, in anderen Ländern hat Apple viel mehr iPhones verkaufen können als in Deutschland, T-Mobile hat also einen miserablen Job gemacht.)

To make a long story short: Ich habe also in besagtem Onlineshop von Simyo das iPhone 3GS mit 32 GByte RAM bestellt. Eigentlich mag ich es nicht, wenn ich Vorkasse leisten muss, und es hat mich auch irritiert, dass bei der Sofortüberweisung kein Firmenname als Zahlungsempfänger zu lesen ist, sondern eine Miriam Sowieso, aber ich habe es trotzdem gewagt. Und siehe da: Einen Tag später war das iPhone tatsächlich da. Diskret verpackt, wunderbar.

Kann ich nur empfehlen.

Preislich liegen die iPhones in dem Shop im Mittelfeld. Günstiger als bei einigen Importern, teurer als bei einigern Super-Discountern. Aber der schnelle Service hat dafür entschädigt.

Für mich bedeutet das: Nie wieder T-Mobile, denn die Erfahrungen, die ich da gemacht habe, die reichen für ein ganzes Leben. 🙂

Zwangskopplung iPhone und T-Mobile: Warum Monopole Käse sind

Es dürfte auf der Hand liegen, dass es für den Konsumenten nicht gut ist, wenn nur ein Provider ein bestimmtes Handymodell vertreibt oder vertreiben darf. Im Fall des iPhone ist es bekanntlich so: Apple hat sich mit T-Mobile eingelassen und zwingt somit jeden, der ein iPhone haben will, in die Arme von T-Mobile. Zumindest alle, die den offiziellen Weg gehen wollen, sich ganz offiziell ein iPhone besorgen wollen, das sie nicht „jail-breaken“ und/oder im Ausland kaufen.

Auch ich habe das so gemacht. Weil ich ständig ein iPhone in die Kamera halte (für meine Sendungen), weil ich darüber berichten will und muss, weil ich wissen will, was sich in diesem Segment tut, habe ich mir Mitte 2008 ein iPhone bei T-Mobile zugelegt. Mit Magengrummeln, muss ich sagen, denn eigentlich finde ich es empörend, dass die Leute zu sowas gezwungen werden. Ich bin Kunde bei Vodafone und will es auch bleiben und kann es mir außerdem aus leicht nachvollziehbaren Gründen nicht leisten, meine Rufnummer zu wechseln.

Also habe ich einen zweiten Mobilfunkvertrag abgeschlossen. Nur für das iPhone. Ich telefoniere nicht damit.

Seit einigen Wochen nun gibt es das iPhone 3Gs. Anfangs hatte ich es ein paar Tage, als Journalist geht so etwas, und ich war und bin begeistert. Sofort war mir klar: Will ich haben – ich möchte das Modell wechseln.

Nur wie?

Kann ja nicht so schwer sein, dachte ich. Nur: Ein Anspruch auf ein neues Handy habe ich bei T-Mobile natürlich noch nicht. Außerdem behauptet die Webseite immer, mit meinem Vertrag stimme etwas nicht und ich müsse sonstwo anrufen. Also habe ich mich an die Pressestelle gewandt, ob es einen Weg gibt, aus dem 3G ein 3Gs zu machen.

Erste Anfrage: Keine Reaktion. Zweite Anfrage: Keine Reaktion. Dritte Anfrage: Ja gerne, wir machen Ihnen ein Angebot, wenn Sie uns Ihre Kundennr. mitteilen. (Da waren schon gut und gerne zehn Tage vergangen.)

Danach habe ich nie wieder etwas von T-Mobile gehört.

Vierte Anfrage: Totenstille. Angerufen. Kollegin in Urlaub. Gemailt. Keine Antwort. Wieder gemailt. Keine Antwort. Beschwert. Keine Antwort. Wieder beschwert. Keine Antwort.

Mittlerweile sind nahezu drei Monate rum.

Ich gebe auf.

Wenn schon mit Journalisten so umgesprungen wird, Multiplikatoren, dann möchte ich nicht wissen, wie es „normalen“ Kunden geht. Ein Albraum, vermute ich.

Eindrucksvoller konnte T-Mobile nicht unter Beweis stellen, dass es ein ungeheurer Nachteil ist, wenn es ein Monopol gibt. Wenn ein Unternehmen die Kontrolle hat über eine begehrte Ware, hier: das iPhone. Das verleitet offensichtlich zu Hochmut, zu Gleichmut, zu Übermut.

Sehr bedauerlich.

Ich werde meinen T-Mobile-Vertrag selbstverständlich sofort kündigen und mir das iPhone 3Gs nun auf anderen Weg besorgen (müssen), denn Apple verkauft die Geräte ja leider nicht. Da ist T-Mobile vor. Die werden das ihren Anwälten schon in den Vertrag diktiert haben.

Ende des Jahres soll die Exklusivität endgültig und offiziell fallen. Endlich, kann ich nur sagen. Hoffentlich hat Apple daraus gelernt. Denn mit T-Mobile kann man nicht rechnen, wie sich gezeigt hat.