Trends CES 2011: Auf dem Tablet serviert: Neues von der „Consumer Electronics Show“ in Las Vegas

Fernsehen spielt in den USA eine große Rolle, so auch auf der „Consumer Electronics Show“ in Las Vegas (CES). Zum einen wird deutlich, dass Fernsehen künftig immer öfter aus dem Web kommt. Filme sowieso – niemand rennt in den USA mehr in die Videothek, die kommen heute per DSL-Leitung in HD-Qualität nach Hause. Aber das Angebot wird größer, und viele Sender strahlen auch ihr reguläres Programm übers Web aus. TV und Internet wachsen weiter zusammen.

3D ist ebenfalls ein großes Thema. Nicht nur beim Fernsehen, sondern auch beim Anschauen von Filmen – aber auch im Internet. Doch nicht nur 3D-Anschauen ist angesagt, sondern auch selbst 3D machen. Mit speziellen Fotoapparaten oder Videokameras selbst 3D-Inhalte herstellen und im Netz verteilen, das entwickelt sich zum Trend. Bislang braucht man zum Anschauen ja immer 3D-Brillen. Auch das hat ein Ende. Es werden immer mehr Displays gezeigt, die auch ohne Brille ein 3D-Bild liefern, auch für unterwegs. Noch Spielerei, aber es zeichnet sich ein Trend ab.

Der wohl größte Trend aber sind Tablet-PCs. Apple hat mit dem iPad vorgemacht, dass es durchaus einen Markt für die flachen Rechner ohne Tastatur gibt. Das iPad verkauft sich hervorragend. Bislang gibt es aber nur eine ernstzunehmende Konkurrenz, nämlich das Galaxy Tab von Samsung. Das soll sich ändern. Viele Hersteller haben vergleichbare Geräte angekündigt.

Apple hat mit dem iPad zwar Trends gesetzt – aber andere Hersteller versuchen, andere Wege zu gehen. Asus zum Beispiel hat ein Gerät gezeigt, das auf den ersten Blick aussieht wie ein Notebook, also mit Tastatur. Aber: Die kann man abtrennen, dann ist die Tastatur eine Dockingstation und bleibt zum Beispiel zu Hause oder auf dem Schreibtisch, während man mit dem eigentlichen Tablet-PC auf der Couch sitzen kann – und dann eben ohne Tastatur surfen und Apps benutzen.

40 bis 80 Alternativen zum iPad werden erwartet, ein gigantischer Markt. Die einen Hersteller statten ihre Geräte mit mehr Anschlüssen aus, damit man auch Maus oder Fotoapparat anschließen kann, andere mit Slots für Speicherkarten, damit man Musik übertragen kann oder Digitalfotos. Viele Hersteller setzen auf das Android-Betriebssystem von Google. Hier stehen besonders viele Apps, also Programme zur Verfügung, viele davon kostenlos.

Mit einem Tablet-PC kann man mehr machen als nur im Web surfen. Viele nutzen die Geräte auch zum Lesen von Büchern oder Zeitschriften oder zum Anschauen von Filmen. Deswegen setzen die Hersteller auf exzellente Displays, die man im Dunkeln wie im Hellen gut benutzen kann. Hier ist ein Schwachpunkt beim iPad: Es spiegelt extrem. In heller Umgebung kann man nur schlecht etwas lesen. Da wollen andere Hersteller nachbessern.

Apple selbst wird dieses Jahr auch ein neues Modell auf den Markt bringen, aber vermutlich erst im März oder April. Auch mit mehr Anschlüssen, der Möglichkeit, Speicherkarten einzustecken und mit Kameras ausgerüstet, damit man auch Video-Chats machen kann – das fehlt bislang, da kommen andere Hersteller jetzt eher mit heraus.

Das Android-Betriebssystem ist da eine interessante Alternative. Allerdings steckt auch hier ein großer Konzern dahinter, Google, der natürlich Interesse daran hat, die User an sich zu binden. Die Preise sollten eigentlich fallen, wenn die Konkurrenz größer wird. Das allerdings scheint nicht ganz zu klappen. Die meisten Tablet-PCs, die bereits als Alternative zum iPad angekündigt wurden, liegen preislich in ganz ähnlichen Bereichen wie das iPad.

Google rüstet sein Betriebssystem für Mobilgeräte Android im Eiltempo auf, bietet eben auch eine Spezialversion für Tablet-PCs an – aber damit nicht genug. Google baut auch seinen AppStore zügig aus. Google will, entgegen seinen Gewohnheiten, auch Inhalte verkaufen, eBooks, Musik, wahrscheinlich später auch Filme. Auch an Google TV wird getüftelt – und auch das soll auf die Smartphones kommen.

Es geht also im Hintergrund nicht so sehr nur um Details bei den Handymodellen, sondern darum, was wir mit den Smartphones anstellen können, welche Medien wir nutzen und wer hier die Fäden zieht.

Microsoft hat das auch begriffen. Mittlerweile gibt es durchaus eine Reihe von Windows-7-Smartphones, die sich sehen lassen können. Die neue Generation der Windows-Phones ist gelungen. Und auch Microsoft hat einen AppStore gestartet, der gar nicht mal schlecht läuft. Damit gibt es drei große Player am Markt: Apple, Google und Microsoft.

Das Jahr der Tablet-PCs

Lange hat’s gedauert – doch jetzt bekommt Apples iPad endlich Konkurrenz. Auf der „Consumer Electronics Show“ in Las Vegas haben diese Woche fast alle großen Hersteller eigene Tablet-PCs vorgestellt. Computer, die ohne Tastatur auskommen, per Tippen und Wischen bedient werden und sich vor allem zum Surfen und Filmeangucken auf der Couch eignen.

Alle wollen es besser machen als Apple – was aber ja gar nicht so einfach ist, denn schlecht ist das iPad nun wirklich nicht, und eben eine ganz neue Computergattung. Die meisten Hersteller statten ihre Tablet-PCs besser aus, etwa mit Kameras, damit man auch Videochats machen kann. Mit Slots für Speicherkarten, um Musik oder Fotos austauschen zu können. Und mit USB-Anschlüssen, damit man Kamera oder Maus anschließen kann. Lobenswert!

Schick auch der Tablet-PC von Asus, der auf den ersten Blick aussieht wie ein ganz normaler Notebook – mit Tastatur. Die lässt sich aber entfernen und als Dockingstation auf dem Schreibtisch zurücklassen. Schon hält man einen waschechten Tablet-PC in der Hand.

Fast alle Hersteller setzen auf das Betriebssystem Android von Google – und einige sogar auf die Version 3.0 (Honeycomb), die zwar speziell für Tablet-PCs gemacht, aber noch gar nicht fertig ist. Bedeutet: Es wird noch ein, zwei Monate dauern, bis die gezeigten Geräte wirklich gekauft werden können.

Schade, dass mehr Konkurrenz nicht auch sinkende Preise bedeutet: Die neuen Tablet-PCs sind fast alle genauso teuer wie das iPad. Aber das kann sich ja noch ändern… Man soll die Hoffnung nicht aufgeben.

Eigenlob stinkt: Wenn Chefs öffentlich ihre eigenen Produkte loben

Es ist bestimmt nicht einfach, einen Tablet-PC auf den Markt zu bringen. Im Schatten des Apple iPad ist es halt ziemlich dunkel – da fällt kaum jemand auf. Das WePad, ein Tablet-PC aus deutschen Landen, konnte viele der ersten Käufer nicht so richtig beeindrucken. Das hat den Chef der Herstellerfirma WeTab nicht ruhen lassen: Helmut Hoffer von Ankershoffen, so heißt der Mann, hat selbst eine Rezension geschrieben – im Onlineshop Amazon. Und sein eigenes Produkt in den höchsten Tönen gelobt. Was sonst.

Das Problem: Er hat die Rezension unter einem Pseudonym veröffentlicht. Das Eigenlob sollte halt nicht als solches zu erkennen sein. Eine weitere Lobeshymne wurde von seiner Frau verfasst, ebenfalls unter Pseudonym. Doch das ist aufgefallen.

Doch die Tarnung war schnell dahin, die Spuren nicht ausreichend verwischt. Aus einem vermeintlichen PR-Coup wurde ein PR-Desaster für die Firma. Eine äußerst peinliche Geschichte, die die Branche sicher nicht so schnell vergessen wird. Das sollte allen eine Warnung sein. Eigenlob stinkt – besonders im Web, denn da fällt es allzu leicht auf.

Ab sofort sind im Plenum des Deutschen Bundestags Tablet-PCs erlaubt

Wer als Bundestagsabgeordneter mit der Zeit gehen will, hat es mitunter nicht leicht. Bislang war es zum Beispiel strikt verboten, eine Rede vom Computermonitor abzulesen. Der FDP-Abgeordnete Jimmy Schulz hatte noch im Juni einen Rüffel daher erhalten, dass er seine Rede von einem iPad abgelesen hatte.

Das hat immerhin eine Diskussion in Gang gebracht. Jetzt hat der Geschäftsordnungsausschuss des Bundestags die Vorschriften gelockert. Ab sofort ist es Rednern im Bundestag offiziell erlaubt, einen Tablet-PC zu benutzen – anstelle von Papier. Aber es gibt Bedingungen: Das Gerät muss sich ohne Aufklappen und mechanische Tastatur bedienen lassen, ein Lüfter im Gerät gilt als KO-Kriterium. Im Bundestag darf halt nicht jeder heiße Luft produzieren…

Hype um Apples Tablet-PC

Die Klatschpresse hat Brangelina, die Fachpresse und die Blogwelt haben Apple. Seit Wochen werden Gerüchte kolportiert, was Apple wohl im Schilde führt, ob ein Tablet-PC auf den Markt kommt und wann, wie er aussieht, was er kann, wie groß er ist, was er kosten soll, wie er heißt und womöglich auch noch, wie er riechen wird. Es gibt keinen Aspekt, der nicht vorab diskutiert würde.

Apple genießt diese kostenlose Publicity. Das Apfel-Unternehmen muss gar nicht viel tun, um den Gerüchtemotor am Laufen zu halten. Nur: Klappe halten. Stillschweigen bewahren. Nichts nach außen dringen lassen. Das ist in der IT-Branche schwierig genug – aber das kann Apple richtig gut. Denn jeder Apple-Mitarbeiter weiß: Eine falsche Bemerkung – und man kann sich die Papier abholen.

Mittwochabend deutscher Zeit findet in San Francisco eine Art Messe statt. Da wird Apple-Chef Steve Jobs nach langer Zeit mal wieder auf der Bühne stehen und in gewohnt lässiger Art eine Produkt-Show abziehen. Ganz sicher wird er auch einen Tablet-PC vorstellen, den iSlate, iPad, iTable oder MacBook Touch. Irgendeinen Namen muss das Ding ja haben. Und die Jünger im Saal werden vor Begeisterung toben, darunter jede Menge kritischer Journalisten und kritischer Verbraucher.

Man muss staunen, wie das immer wieder funktioniert. Wie es Apple gelingt, jedes Mal aufs Neue Begeisterung zu entfachen, jeden kritischen Unterton im Keim zu ersticken. Zugegeben: Apple ist extrem innovativ, aber keineswegs über jeden Zweifel erhaben. Ganz sicher nicht.

Und wenn Mittwochabend Apples Tablet-PC hochgehalten wird, dürften viele ihn bestaunen, als ob es der erste Tablet-PC der Welt wäre. Wer aber bei der Wahrheit bleiben möchte, muss zugeben: Microsoft hat die ersten Tablet-PCs gebaut. Schon vor Jahren. Die waren nicht besonders erfolgreich, da nicht ausgereift. Aber die Idee umgesetzt hat als Erster Microsoft.

Gut, sagen da manche: Es hat auch schon Handyhersteller gegeben, und zwar jede Menge, bevor Apple ein Smartphone gebaut und den Markt umgekrempelt hat. Stimmt. Und da liegt die große Stärke von Apple: Den Dingen Würze zu geben, die Geräte schick zu machen, die Handhabung ergonomisch und menschlich, ein bisschen sexy sogar.

So gesehen darf man wirklich gespannt sein, was Apple unter einem Tablet-PC versteht.

Jetzt kommen die Tablet-PCs

Die erste und zweite Generation der sogenannten Tablet-PCs hat sich nicht wirklich durchgesetzt. Die meisten Geräte haben doch zu träge auf den Spezialstift reagiert, mit dem so ein Tablet-PC bedient wird. Abgesehen davon waren und sind Tablet-PCs recht teuer und lagen auch nicht gerade leicht in der Hand. Noch nicht wirklich praxistauglich, also nicht überzeugend genug, um vom Notebook auf den Tablet-PC zu wechseln.

Doch 2010 könnte das Jahr der Tablet-PCs werden. Viele Hersteller haben Geräte in Vorbereitung, fast fertig oder sogar schon fertig. Mit besonders viel Neugierde schaut man nach Cupertino, denn da scheinen Apples Ingenieure an einer Art iTablet zu basteln, als Macbook Touch bezeichnet. Im Grunde ein iPhone oder iPod Touch in Groß: Mit riesigem, berührungsempindlichem Display.

httpv://www.youtube.com/watch?v=iVzmHsl2FoY

Wenn das Display ähnlich akkurat arbeitet wie das im iPhone und dann auch noch ein gestochen scharfes Bild liefert, ist der Erfolg praktisch garantiert. Vor allem, weil Apple wohl besser als jeder andere Hersteller in der Lage ist, intuitiv bedienbare Oberflächen zu gestalten. Auf Youtube ist jetzt ein Video aufgetaucht, in dem angeblich ein Prototyp dieses iTablet zu sehen ist. Von der Bedienung her sieht alles nach einem großen iPhone aus und daher glaubwürdig. Manche vermuten aber auch eine Fälschung dahinter … Heute ist Erstaunliches möglich, wirklich schwer zu sagen, ob man getäuscht werden soll oder nicht.

Gerüchten zufolge könnte der iTablet schon im März auf den Markt kommen. Ob es stimmt oder nicht, wird sich zeigen, denn wie immer hält sich Apple bedeckt.

Dass Apple aber an einem Tablet arbeitet, darf als sicher gelten. Nach dem großen Erfolg des Amazon Kindle (zum Lesen von eBooks und Dokumenten), dem Sony Reader und den Meldungen verschiedener Hersteller, darunter Microsoft, an einer neuen Tablet-PC-Generation zu arbeiten, wäre es schon sehr verwunderlich, wenn Apple seine ungeheure Erfahrung im Bereich der Touchdisplay-Bedienung nicht schlau einsetzen würde.

Denkbar wäre dann auch ein erweiterter AppStore: Mit Anwendungen, die nicht auf dem iPhone, sondern auf einem iTablet laufen. Größeres Display, mehr Möglichkeiten.