Die Schönheit einer Sekunde und wie Google einen durch Gebäude lotst

Google Maps kennt wohl fast jeder. Doch bislang beschränkt sich das Kartenmaterial auf Länder, Straßen, ebenalles, was draußen ist. Aber jetzt hat Google seinen Maps-Dienst erweitert: Ab sofort kann man sich auch in Gebäuden orientieren und sogar lotsen lassen: Wo ist mein Abfug-Gate – und wie komme ich hin? Wo ist das Bahngleis vom ICE? Wo finde ich in der Shopping-Mall das Bällebad oder den Schuh-Shop? Solche Fragen kann das neue Google Maps beantworten.

Vorerst werden zwar nur einige Flughäfen in USA und Japan sowie einige wirklich große Shopping-Malls unterstützt, aber Google will das Angebot ausbauen. Eine hervorragende Idee, finde ich. Und für Google ganz sicher auch lukrativ, denn wo könnte man besser Anzeigen verkaufen als in Onlinekarten von Flughäfen, Bahnhöfen und Malls? Wer sich einen Eindruck verschaffen will, was Google alles vorhat, kann sich dieses Video anschauen.

Das Web entwickelt mitunter eine enorme Dynamik – effektvoll und schnell. Als am 18. November ein US-Polizist ungerührt einem Dutzend völlig friedlicher Occupy-Demonstranten auf dem Campus der University of California on Los Angeles Pfefferspray ins Gesicht sprüht, völlig unnötig, nehmen Kameras das Geschehen auf. Wenig später landet das Video auf Youtube – und wird von über zwei Millionen Menschen angeschaut. Ein Beleg von Polizeibrutalität.

Das Web hat nicht nur blitzschnell für Öffentlichkeit gesorgt und Druck erzeugt, sondern noch einen ganz eigenen Zugang gefunden. Zum einen hat der Cop bereits einen Spitznamen verpasst bekommen: Pepper Spray Pike. Pepper Spray Pike” verbreitet sich viral im Netz. Witzbolde bauen ihn in berühmte Bilder und Gemälde ein, montieren ihn geschickt in Fotos und Videos. Er sprayt Politiker, Prominente und Denkmäler an – einfach alles. Pepper Spray sprayt sich sozusagen durch die Menschheitsgeschichte. Das Web sprayt zurück. Eine gelungene Aktion – und fast schon eine eigene Kunstform.

Manchmal hat das Web auch was fürs Auge zu bieten – und mit etwas Glück sogar ein bisschen was für Herz und Verstand. So ist das beim Online-Filmfestival “The Beauty of a Second“, das mir wirklich gefällt. Hier gibt es Kurzfilme zu sehen, jede Menge Kurzfilme. Das besondere ist, dass jeder einzelne Clip nur eine Sekunde lang ist. “The beauty of a Second” sucht die schönsten Kurzfilme, Momentaufnahmen, Videoclips von einer Sekunde Länge. Und jeder kann solche Clips einreichen, egal ob Hobbyfilmer oder Profi.

Niemand Geringerer als Wim Wenders wählt aus dem üppigen Angebot aus, sucht die bewegendsten Clips aus. Webbesucher können sich die Vorauswahl im Web anschauen – und die teilweise wirklich schönen Bilder einfach genießen. Am Ende entsteht ein Film von einer Minute Länge, mit den 60 schönsten Clips, professionell geschnitten und musikalisch unterlegt, von Wim Wenders persönlich. Das Ergebnis wird auf der Berlinale im Januar zu sehen sein. Hübsches Projekt.

Liebe Grüße,
Ihr Jörg Schieb

Wenn das Smartphone zum Babelfisch wird

Viele Zuschauer und Leser haben gefragt: Mit welchem Onlinedienst habt Ihr denn da den Rechner auf Viren, Würmer und Trojaner untersucht? Ich habe QuickScan von Bitdefender verwendet. Damit lassen sich Windows-Rechner schnell und diskret auf Schadprogramme untersuchen. Praktisch, wenn man kein anderes Schutzprogramm zur Hand hat und sich mal eben Gewissheit verschaffen möchte. Auch aktuelle Trojaner wie Duqu oder Stuxnet werden von diesem Onlinescanner erkannt.

Wichtig: Reagieren Sie bitte nicht auf Werbebanner, die Ihnen im Internet versprechen, Ihren Rechner zu untersuchen oder zu scannen. Allzu oft landen Sie dann auf einer Webeite, die lediglich vorgibt Ihren Rechner zu scannen – und garantiert Schadprogramme findet. Warum? Weil es einzig und allein darum geht, Angst zu schüren und Programme zu verkaufen, die einen schützen sollen. Von solchen unseriösen Angeboten sollten Sie auf jeden Fall Abstand nehmen. Wenn Sie Ihren Rechner online scannen und untersuchen lassen wollen, dann verwenden Sie den Onlinedienst eines großen, seriösen Anbieters von Schutz-System wie Symantec, Bitdefender, McAffee, Kaspersky, Microsoft oder andere.

Diese Woche ist bekannt geworden: Steve Jobs Leben wird verfilmt. Hollywoods Erfolgsautor Aaron Sorkin, der für den Facebook-Film “The Social Network” mit einem Oscar für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde, hat das Projekt jetzt offiziell gestartet. Zu erzählen gibt es zweifellos genug. Der Erfinder von iMac, iPod, iPhone und iPad hat sich in seiner langen Karriere als Manager nicht nur Freunde, sondern auch reichlich Feinde gemacht. Ein Stoff, aus dem gute Drehbücher werden können. Vielleicht sogar für einen iBlockbuster.

Echt praktisch und fast schon ein bisschen unheimlich ist die neue kostenlose App Google Translate with Conversation Mode, die es für Android-Handys und iPhone gibt. Die praktische Software übersetzt, was man ins Mikrofon spricht – und liest die Übersetzung auf Wunsch sogar 14. Das funktioniert für die 14 am meisten gesprochenen Sprachen. Das Smartphone wird zum Universaldolmetscher. Ein bisschen wie Babelfisch, der Dolmetscher-Fisch im Bestseller “Per Anhalter durch die Galaxis”.

Wenn Sie mal was Schönes sehen wollen, dann schauen Sie sich mal das Video “Address is approximate” auf Vimeo an. Einherrlicher Animationsfilm: Hier genießen ein paar Spielfiguren in einem verlassenen Büro die Landschaft, die Google Streetview anzubieten hat.