Ende des Jahres soll er also endlich auch bei uns in Deutschland starten, der Onlinedienst Google Streetview. Nicht ganz Deutschland – nur die größten 20 Städte, erst einmal. Dann soll jeder in diesen 20 Städten umschauen, virtuell durch die Straßen flanieren können. Denn das ist es ja, was Google Streetview am Ende bietet: Panoramaansichten von Straßen und Gebäuden.
Wer die heftige Debatte um Google Streetview verfolgt, könnte aber meinen, es ginge um viel mehr. Als würde bei jedem Haus stehen, wer da wohnt – und ob die Bewohner gerade zu Hause sind. In Wirklichkeit aber liefert Google Streetview nur das, was jeder sehen kann, der sich selbst die Mühe macht und durch die Straßen flaniert. Ansichten von öffentlichen Plätzen und Gebäuden, die jeder sehen kann.
Deshalb verstehe ich die Aufregung nicht. Es wirkt ein bisschen hysterisch, wenn Datenschützer immer wieder lauthals warnen, als drohe das Ende des Abendlandes. Gesichter müssen verfremdet werden. Keine Frage. Auch KfZ-Kennzeichen. Einverstanden. Aber sonst?
Wer sich für sein Haus schämt, in dem er wohnt, egal ob es besonders schick oder besonders runtergekommen ist – oder einfach nur so –, der hat eher ein generelles Problem und nicht eins mit Google Streetview.
Ich finde: Google Streetview ist ein klasse Service. Ich nutze ihn äußerst gerne und mit wachsender Begeisterung. Das trifft übrigens auf viele Deutsche zu: Google Streetview wird über eine Million Mal genutzt – am Tag! Aber nirgendwo sonst in der Welt gibt es mehr Bedenken als bei uns. Schade, denn die Vorteile überwiegen ganz eindeutig. Ich freue mich auf Google Streetview Deutschland. Ganz ehrlich.
Sorgen machen mir ganz andere Dinge, nämlich angehäufte Datenberge – nur: Die sieht man nicht. Und deswegen regt sich kaum einer darüber auf, schaut keiner genau hin. Wäre aber viel sinnvoller.