In Echtzeit suchen mit Leapfish

von | 07.11.2009 | Tipps

Führende Suchmaschinen wie Google, Bing und Yahoo bemühen sich derzeit erkennbar, moderne Elemente des Web wie soziale Netzwerke stärker zu berücksichtigen.

Aus gutem Grund, denn vor allem in den USA spielt längst hier die Musik. Viele User wollen heute wissen, was zu einem Thema getwittert wird – oder in sozialen Netzwerken diskutiert und „gepostet“, neudeutsch für aufgeschrieben.

Bislang bleiben diese Inhalte weitgehend verborgen. Sie erscheinen nicht in den Trefferlisten. So nach und nach binden die Suchmaschinen sie zwar auch ein, aber noch eher halbherzig. Deswegen erregt die neue Suchmaschine Leapfish eine gewisse Aufmerksamkeit, denn Leapfish verspricht, eine Echtzeit-Suchmaschine zu sein. Die Idee: Alles, was gerade im Web stattfindet, kann auch gefunden werden – und nicht erst nach Tagen, wie in herkömmlichen Suchmaschinen so häufig.

Zwar durchsucht auch Leapfish auf Wunsch das gewöhnliche Web, doch aktuelle Inhalte aus Twitter, Facebook und Videoplattformen haben Vorrang. Das sehenswerte Info-Video ist eine klare Kampfansage an Google. Hier werden Google und Co. als altbacken gegeißelt. Und tatsächlich: Leapfish kommt modern und aufgeräumt daher, bietet Suchergebnisse aus den unterschiedlichsten Quellen an und ist auch sehr übersichtlich. Die User sollen mit Leapfish „das Web erleben“.

httpv://www.youtube.com/watch?v=6qcMK1vPWFM

Es stimmt schon: Wer intensiv moderne Dienste wie Twitter und Co. nutzt, hat andere Nutzungsgewohnheiten als klassische Websurfer – und sucht deshalb auch anders, will andere Fundstellen präsentiert bekommen. Da ist eine aktuelle Diskussion im eigenen Freundeskreis über ein bestimmtes Thema im Zweifel interessanter und daher wichtiger, als eine gut gemachte Webseite zum selben Thema. Das versucht Leapfish zu berücksichtigen.

Derzeit gibt es Leapfish nur in englisch; deutschsprachige Inhalte werden kaum und nicht wirklich intelligent genutzt. Aber man bekommt schon einen guten Eindruck, wie Leapfish tickt und worauf es ankommt. Ein guter, ein interessanter Ansatz. Google, Yahoo, Bing und Co. kommen da ein bisschen in Bedrängnis, was die Innovationskraft betrifft.

Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt.