Handy-Tabu für Fussgänger

Nicht jeder Aprilscherz sollte weggelacht werden: Laut einer Meldung in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) plant der Stadtrat dort ein Handyverbot im Straßenverkehr. Auch Fußgänger sollen keine Handys, Smartphones oder Smartwatches mehr benutzen dürfen. Zu gefährlich. Ein netter Aprilscherz – aber erst recht ein kluger Gedanke.

Ich bin oft in Zürich. Und eins kann ich sagen: In Zürich sind die Straßen blitzblank. Saubere Schweiz, heißt es ja. Doch auch auf Zürichs Straßen passieren schlimme Sachen. Unfälle zum Beispiel. Und dafür sind immer öfter Menschen verantwortlich, die mit ihrem Smartphone spielen. Autofahrer dürfen natürlich nicht zum Handy greifen, weder zum Telefonieren, noch um SMS abzusetzen oder E-Mails zu lesen. Wie bei uns in Deutschland.

Auch ein Aprilscherz kann eine gute Idee sein

Doch laut einer Zeitungsente, die sich einen Tag später als Aprilscherz entpuppen sollte, plant der Zürcher Stadttrat ein stadtweites Handyverbot. Angeblich solle das Gesetz 2017 in Kraft treten. Auch Fußgänger sollten nicht mehr mit dem Handy hantieren dürfen, wenn sie am Straßenverkehr teilnehmen, also über den Bürgersteig gehen, Zebrastreifen benutzen oder gar die Straße kreuzen. Für Radfahrer dasselbe.

zürich

Leider nur ein Aprilscherz. Leider. Denn ich finde: Das ist eine konsequente Denkweise. Denn ich weiß aus eigener Erfahrung, wie leicht man abgelenkt ist, wenn man mit dem Handy in der Hand surft, egal ob beim Fahren oder Gehen. Wer glaubt, als Fußgänger da alles im Griff zu haben, überschätzt sich maßlos.

Komplettes Handyverbot bringt Vorteile

Was, wenn man diese Idee weiterdenkt – und die Handynutzung im Straßenverkehr komplett verbietet? Im Interesse aller Verkehrsteilnehmer. Aber was kommt als nächstes? Das Smartphone erkennt per GPS-Ortung, ob wir gerade auf dem Zebrastreifen stehen und aufs Display gucken? Technisch durchaus denkbar – und es erscheint ein Warnhinweis: „Don’t walk and surf“. Das Fuchteln mit dem Handy im Straßenverkehr kann tödlich sein.

Auch Smartwatches verkehrsgefährdend

Die Sache wird durch die immer populärer werdenden Smartwatches ja nicht einfacher. Auf die Armbanduhr hat man schnell geguckt, ein rascher Blick, und die Uhrzeit ist erfasst. Aber eine Smartwatch erfordert ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit, schon allein, um die vielen Symbole im Minidisplay entziffern zu können. Geschweige, wenn das gute Stück bedient werden soll. Der Smartwatch geht es also vermutlich als nächstes an den Kragen: Ebenfalls verboten. So wie andere Gadgets.

Ich bin wirklich kein Freund von Verboten. Aber Selbstregulierung funktioniert leider nur selten. Wie gesagt: Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Vermutlich ist es wirklich klug, wenn jeder, der sich am Straßenverkehr beteiligt, auf Smartphones, Smartwatches, Handys und andere Gadgets verzichten muss. Vielleicht gibt es dann schon bald eingezäunte Bereiche, wie Raucherbereiche auf dem Flughafen: Handy-Zone. Hier darf man. Aber nur im Stehen. Was haltet Ihr von diesen Plänen und Gedanken?

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