Das iPhone kommt nach Deutschland

von | 21.09.2007 | Tipps

Apple iPhoneDas iPhone. Nicht einfach nur ein Mobiltelefon, sondern ein Phänomen. In den USA hat das iPhone bei Markteinführung eine regelrechte Hysterie ausgelöst. Tausende Fans haben vor den Apple Stores campiert, um auf jeden Fall unter den ersten zu sein, die das Wunderding kaufen dürfen. Bei uns in Deutschland wird das nicht so sein, wenn am 9. November das Handy in die Regale geräumt wird. Denn zum einen sind die Deutschen nicht ganz so Technik versessen, zum anderen muss man dazu in einen T-Punkt. Und, Hand aufs Herz: Wer geht schon freiwillig in einen T-Punkt?

Was ist so toll an diesem iPhone, warum berichten alle darüber? Nun, Steve Jobs, der Chef von Apple, ist ein begnadeter Marketingmensch. Er weiß, wie man die Werbetrommel rührt. Und natürlich ist das iPhone auch ein schickes Stück Technik. Wohl kein anderes Handy hat einen vergleichbar komfortablen MP3-Player eingebaut. Der Touchscreen ist revolutionär. Zum ersten Mal kommt ein Handy ganz ohne Tasten aus. Man kann aufs Display tippen oder darüber streichen; das ist schick, und macht Spaß. Ist aber nicht in jeder Situation toll.

Was die anderen technischen Rahmenbedingungen anbelangt, da ist das iPhone bestenfalls durchschnittlich. Die eingebaute Kamera: Ein Witz. Andere Handys haben eine viel höhere Auflösung und vor allem auch eine bessere Optik. Der eingebaute Datenfunk? Steinzeitlich. Statt schnelle Datenstandards wie UMTS oder HSDPA, was in Europa selbst selbstverständlich ist, setzt das iPhone auf ältere Datenstandards wie GPRS und EDGE. Ein Multimediahandy, das Daten im Schneckentempo überträgt, das ist nicht besonders modern. Gut, Steve Jobs behauptet, UMTS würde den Akku schneller entleeren. Stimmt. Aber es gibt für alles eine Ausrede.

Bedenklich beim iPhone, natürlich die Knebelbedingungen. Wer das Gerät haben will, ist gezwungen, zu T-Mobile zu gehen. Das Handy gibt es nur im T-Punkt. Ohne Subvention. Außerdem muss ein spezieller iPhone-Tarif abgeschlossen werden. Die genauen Kosten sind noch nicht bekannt, aber vermutlich wird man zwischen 50 und 100 Euro im Monat bezahlen müssen, für eine Datenflatrate mit Inklusivminuten. Und das 24 Monate lang. Da kommt man schnell auf über 2000 Euro Kosten, in zwei Jahren, nur um mit dem iPhone telefonieren zu können.

Ein teurer Spaß also. Ein Massenphänomen wird das iPhone hierzulande daher sicher nicht. Abgesehen davon kommt Vodafone fast zeitgleich mit einem schicken Konkurrenten, dem F700 von Samsung. Ebenfalls mit Toucschreen, aber einer optionalen Tastatur zum Ausklappen. Die Luft wird dünner, für das Wunderhandy von Steve Jobs.