Wer sich nicht mit Linux oder einem Apple-Rechner anfreunden kann und das weit verbreitete Windows benutzt, muss mit einer Art Fluch leben: Die meisten Computerviren und Würmer attackieren ausschließlich Windows-Rechner. Seit genau 25 Jahren gibt es diese lästigen digitalen Schädlinge: Im Januar 1986 ist der erste Virus namens Brain aufgetaucht.
Brain hat Rechner mit MS-DOS infiziert. Eigentlich war Brain als Kopierschutz gedacht: Zwei junge Programmirer aus Pakistan wollten damit eine Software schützen, die sie geschrieben haben. Eine zweifelhafte Methode, ein Werk zu schützen, indem man in den Rechner eines anderen eindringt – leider eine Methode, die bis heute praktiziert wird. Auch heute sind viele Kopierschutzmechanismen technisch betrachtet nichts anderes als Viren.
Seit 25 Jahren gibt es nun also Computerviren. Eine Vierteljahrhundert Ärger mit schädlichen Programmen, auch „Malware“ genannt. Die Zahl der Schadprogramme ist regelrecht explodiert: Es gibt mittlerweile hunderttausende Computerviren, Würmer und Trojaner. Waren Viren anfangs noch eher eine Spielerei von Bastlern, die zeigen wollten, was alles möglich ist, haben die meisten Schadprogramme heute einen eindeutig kriminellen Hintergrund: Sie sollen in der Regel Daten ausspionieren oder Rechner manipulieren – und sollen irgend jemandem Geld bringen.
Computerviren sind ein gutes Geschäft. Aber durchaus auch der Schutz davor: Es gibt unzählige Programme, die vor den digitalen Bedrohungen schützen sollen – ob zu Hause oder in der Firma. Unzählige Berater und Autoren verdienen gutes Geld damit, dass es Viren und Würmer gibt.
Die Funktionsweise von Computerviren hat sich in den letzten 25 Jahren verändert. Sie werden immer ausgefuchster, das beweist nicht zuletzt der Computerwurm Stuxnet, der gezielt Atomanlagen im Iran angreifen soll. Doch die meisten Computerviren sollen ganz normale PCs angreifen und sind eine Bedrohung für jeden ehrlichen Computerbenutzer. Sie dringen ins System ein, manipulieren Systemdateien, verändern oder kopieren Daten.
Die meisten Viren und Würmer greifen Windows-Rechner an. Viele denken, Linux und Mac seien virenfrei. Doch das stimmt nicht: Auch für diese Betriebssysteme gibt es Viren und Würmer, allerdings deutlich weniger. Zum einen, weil sie lange sicherer waren als Windows, vor allem aber, weil diese Betriebssysteme weniger stark verbreitet sind als DOS und Windows und für Angreifer daher weniger attraktiv. Ganz allgemein muss man sagen: Je bunter die Computerwelt ist, je mehr Betriebssysteme, Versionen und Programme im Einsatz sind, desto schwieriger wird es für Viren und Würmer, erfolgreich zu sein.