Zwangskopplung iPhone und T-Mobile: Warum Monopole Käse sind

Es dürfte auf der Hand liegen, dass es für den Konsumenten nicht gut ist, wenn nur ein Provider ein bestimmtes Handymodell vertreibt oder vertreiben darf. Im Fall des iPhone ist es bekanntlich so: Apple hat sich mit T-Mobile eingelassen und zwingt somit jeden, der ein iPhone haben will, in die Arme von T-Mobile. Zumindest alle, die den offiziellen Weg gehen wollen, sich ganz offiziell ein iPhone besorgen wollen, das sie nicht „jail-breaken“ und/oder im Ausland kaufen.

Auch ich habe das so gemacht. Weil ich ständig ein iPhone in die Kamera halte (für meine Sendungen), weil ich darüber berichten will und muss, weil ich wissen will, was sich in diesem Segment tut, habe ich mir Mitte 2008 ein iPhone bei T-Mobile zugelegt. Mit Magengrummeln, muss ich sagen, denn eigentlich finde ich es empörend, dass die Leute zu sowas gezwungen werden. Ich bin Kunde bei Vodafone und will es auch bleiben und kann es mir außerdem aus leicht nachvollziehbaren Gründen nicht leisten, meine Rufnummer zu wechseln.

Also habe ich einen zweiten Mobilfunkvertrag abgeschlossen. Nur für das iPhone. Ich telefoniere nicht damit.

Seit einigen Wochen nun gibt es das iPhone 3Gs. Anfangs hatte ich es ein paar Tage, als Journalist geht so etwas, und ich war und bin begeistert. Sofort war mir klar: Will ich haben – ich möchte das Modell wechseln.

Nur wie?

Kann ja nicht so schwer sein, dachte ich. Nur: Ein Anspruch auf ein neues Handy habe ich bei T-Mobile natürlich noch nicht. Außerdem behauptet die Webseite immer, mit meinem Vertrag stimme etwas nicht und ich müsse sonstwo anrufen. Also habe ich mich an die Pressestelle gewandt, ob es einen Weg gibt, aus dem 3G ein 3Gs zu machen.

Erste Anfrage: Keine Reaktion. Zweite Anfrage: Keine Reaktion. Dritte Anfrage: Ja gerne, wir machen Ihnen ein Angebot, wenn Sie uns Ihre Kundennr. mitteilen. (Da waren schon gut und gerne zehn Tage vergangen.)

Danach habe ich nie wieder etwas von T-Mobile gehört.

Vierte Anfrage: Totenstille. Angerufen. Kollegin in Urlaub. Gemailt. Keine Antwort. Wieder gemailt. Keine Antwort. Beschwert. Keine Antwort. Wieder beschwert. Keine Antwort.

Mittlerweile sind nahezu drei Monate rum.

Ich gebe auf.

Wenn schon mit Journalisten so umgesprungen wird, Multiplikatoren, dann möchte ich nicht wissen, wie es „normalen“ Kunden geht. Ein Albraum, vermute ich.

Eindrucksvoller konnte T-Mobile nicht unter Beweis stellen, dass es ein ungeheurer Nachteil ist, wenn es ein Monopol gibt. Wenn ein Unternehmen die Kontrolle hat über eine begehrte Ware, hier: das iPhone. Das verleitet offensichtlich zu Hochmut, zu Gleichmut, zu Übermut.

Sehr bedauerlich.

Ich werde meinen T-Mobile-Vertrag selbstverständlich sofort kündigen und mir das iPhone 3Gs nun auf anderen Weg besorgen (müssen), denn Apple verkauft die Geräte ja leider nicht. Da ist T-Mobile vor. Die werden das ihren Anwälten schon in den Vertrag diktiert haben.

Ende des Jahres soll die Exklusivität endgültig und offiziell fallen. Endlich, kann ich nur sagen. Hoffentlich hat Apple daraus gelernt. Denn mit T-Mobile kann man nicht rechnen, wie sich gezeigt hat.



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