Was kostet eigentlich einmal Smartphone aufladen?

von | 30.04.2025 | Digital

Kennt ihr das? Euer Smartphone meldet sich mit einem kläglich blinkenden roten Akku-Symbol und ihr rennt zum nächsten Ladekabel – ein fast tägliches Ritual für die meisten von uns. Aber habt ihr euch jemals gefragt, was dieses ständige Aufladen eigentlich kostet?

Keine Sorge, ihr seid nicht allein mit dieser Frage. Also schnappen wir uns den Taschenrechner und machen einen kleinen Ausflug in die Welt der Milliampere, Kilowattstunden und Cent-Beträge!

Wenn Freunde fragen, ob sie bei Euch ihr Smartphone aufladen können…
Wenn Freunde fragen, ob sie bei Euch ihr Smartphone aufladen können…

Die Grundlagen: Was verbraucht so ein Smartphone?

Um zu verstehen, was das Aufladen eures Smartphones kostet, müssen wir zunächst wissen, wie viel Energie überhaupt in euren treuen digitalen Begleiter fließt.

Ein durchschnittliches Smartphone von 2025 hat eine Akkukapazität zwischen 3.500 und 5.000 mAh (Milliampere-Stunden). Nehmen wir für unsere Berechnung ein gängiges Modell mit 4.500 mAh Akku und einer Nennspannung von 3,85 Volt.

Damit berechnen wir die gespeicherte Energie wie folgt:

  • 4.500 mAh × 3,85 V = 17.325 mWh (Milliwattstunden)
  • oder umgerechnet: etwa 0,017325 kWh (Kilowattstunden)

Die Rechnung: Was kostet eine Ladung?

Der durchschnittliche Strompreis in Deutschland liegt Anfang 2025 bei etwa 38 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Jetzt wird’s einfach:

0,017325 kWh × 38 Cent = 0,66 Cent pro Ladung

Ja, ihr habt richtig gelesen: Nicht einmal ein ganzer Cent! Genauer gesagt kostet euch eine komplette Aufladung eures Smartphones gerade mal etwa zwei Drittel eines Cents.

Die jährliche Bilanz: Was kostet das ständige Laden?

Die meisten von uns laden ihr Smartphone täglich auf, manche sogar mehrmals. Gehen wir von einer vollen Ladung pro Tag aus:

0,66 Cent × 365 Tage = 240,9 Cent = 2,41 Euro pro Jahr

Für den Preis eines Kaffee-to-go könnt ihr euer Smartphone also ein ganzes Jahr lang täglich aufladen. Nicht schlecht, oder?

Der Ladeverlust: Warum es etwas mehr sein könnte

Aber Moment – so einfach ist es leider nicht. Bei jedem Ladevorgang geht Energie verloren. Dieser Verlust entsteht im Netzteil, im Kabel und durch Wärmeentwicklung während des Ladens.

Der Wirkungsgrad eines typischen Ladegeräts liegt zwischen 70% und 85%. Das bedeutet:

0,66 Cent ÷ 0,75 (durchschnittlicher Wirkungsgrad) = 0,88 Cent pro Ladung

Jährlich wären das: 0,88 Cent × 365 Tage = 321,2 Cent = 3,21 Euro

Die versteckten Kosten: Schnellladen & Co.

Nutzt ihr gerne Schnellladefunktionen? Die sind praktisch, aber nicht ganz so effizient. Bei 25-Watt-Schnellladegeräten sinkt der Wirkungsgrad auf etwa 65%, was den Stromverbrauch etwas erhöht:

0,66 Cent ÷ 0,65 = 1,02 Cent pro Schnellladung

Und dann sind da noch die Standby-Kosten eures Ladegeräts, wenn ihr es einfach in der Steckdose lasst. Ein typisches Netzteil verbraucht etwa 0,2-0,5 Watt im Standby, was bei einem Jahr Dauerbetrieb nochmal etwa 0,70-1,70 Euro kosten kann.

Das große Ganze: Ist das viel oder wenig?

Nehmen wir alle Faktoren zusammen – Ladeverluste, gelegentliches Schnellladen, Standby-Verbrauch – und wir kommen auf etwa 5 Euro pro Jahr für das Laden eines Smartphones. Das entspricht:

  • Einem Fünftel einer Netflix-Monatsgebühr
  • Einem halben Kino-Ticket
  • Zwei Kugeln Eis
  • Einer Tageszeitung

Im Vergleich zu den hunderten Euro, die ihr für das Gerät selbst und den monatlichen Tarif ausgebt, sind diese Ladekosten also vernachlässigbar klein.

Das günstigste am Smartphone ist tatsächlich der Strom

Die gute Nachricht: Euer Smartphone zu laden ist erstaunlich günstig. Selbst wenn ihr zwei Geräte habt oder zweimal täglich laden müsst, bleibt ihr unter 10 Euro jährlich. Das ist weniger als drei Cent pro Tag – vermutlich der kleinste Kostenfaktor in eurem digitalen Leben.

Die wirklich relevanten Energiefresser in eurem Haushalt sind andere Geräte: Kühlschränke (etwa 80 Euro/Jahr), Gaming-PCs (bis zu 200 Euro/Jahr bei intensiver Nutzung) oder Wäschetrockner (etwa 150 Euro/Jahr).

Also keine Sorge: Wenn ihr abends euer Smartphone an die Ladestation hängt, könnt ihr beruhigt einschlafen – zumindest was die Stromkosten betrifft. Und beim nächsten Mal, wenn euch jemand vorwirft, zu viel am Handy zu hängen, könnt ihr entgegnen: „Aber es ist so umweltfreundlich und günstig!“

Habt ihr Tipps, wie man Smartphones energieeffizienter nutzen kann? Teilt sie gerne in den Kommentaren!