Amazon plant Musik-Flatrate für 5 EUR

Bislang ist das Musik-Streamingangebot von Amazon eher bescheiden. Prime-Kunden können kostenlos Musik hören – aber nur eine bescheidene Auswahl. Offenbar plant Amazon aber einen eigenen Streamingdienst, der es mit Spotify, Deezer und Apple Music aufnehmen kann. Es soll sogar einen Discount-Tarif geben,

Seit es Streamingdienste wie Spotify, Deezer oder Apple Music gibt, verdienen Musiker kaum noch etwas an verkauften Alben, sondern eher an Konzerten und dem Drumherum. Das liegt unter anderem an den vergleichsweise niedrigen Preisen der Streamingdienste: Für unter 10 Euro im Monat können wir auf Spotify, Deezer, Apple Music und Co. so viel Musik hören, wie wir wollen.

Musik ist mehr oder weniger zur Ramschware verkommen. Der aktuelle Sommerhit ist genauso viel wert wie der beste Song der Welt oder der letzte Abtörner, nämlich: Nichts. Oder praktisch nichts, denn das ist es, was die Künstler dafür bekommen, wenn wir einen Song anhören. Die Musiker bekommen für das Abspielen eines Songs nur Bruchteile eines Cents.

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Streaming bringt den Künstlern kaum Umsatz

Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin durchaus ein Fan von Musik-Streamingdiensten. Als Konsument. Es ist einfach ungemein praktisch, keine CDs mehr sortieren zu müssen und auf nahezu jeden Song zugreifen zu können, den das Universum kennt. Zumindest beinahe. Aber weil das Ganze eine Blackbox für uns Konsumenten ist, machen wir uns in der Regel wenig bis gar keine Gedanken darüber, wie die Kohle am anderen Ende verteilt wird. Als wären 10 Euro im Monat nicht schon wenig genug, verdichten sich die Gerüchte, dass künftig sogar noch weniger verteilt wird.

Insiderberichten zufolge plant Amazon nicht nur einen umfassenden Streamingdienst, der 10 Dollar im Monat kostet – mit Musik bis zum Abwinken auf allen Geräten -, sondern auch einen Low-Budget-Dienst für lediglich die Hälfte: Laut dem Online-Magazin Recode plant Amazon für fünf Dollar im Monat dasselbe Musikangebot wie anderswo für zehn Dollar.

Amazon Echo

Einzige Voraussetzung: Man muss den Online-Lautsprecher Amazon Echo benutzen. Rund 180 Dollar respektive Euro kostet die Konsole, die man sich in die Wohnung stellt und die auf Sprachbefehle reagiert. Man kann damit Bücher bestellen, sich Nachrichten vorlesen lassen oder eben Musik abspielen – unter anderem.

Kampfpreis: 5 Dollar im Monat

Fünf Dollar oder Euro im Monat für einen veritablen Musik-Streamingdienst: Das ist eine klare Kampfansage. Noch handelt es sich nur um Branchengerüchte, aber Amazon ist das absolut zuzutrauen. Amazon-Gründer Jeff Bezos liebt es, die Branche(n) aufzuschrecken, und nimmt auch gerne einiges an Geld in die Hand, um zu sehen, was sich erreichen lässt.

Bei fünf Euro im Monat kann Amazon natürlich nicht mehr am Musikdienst verdienen. Aber durch den Echo-Zwang könnte die Verbreitung der bislang eher erfolglosen Konsole, mit der man auch reden kann, vorangebracht werden.

Amazon will seine Box attraktiver machen. Wenn mehr Echo-Boxen in der Welt herumstehen, werden auch mehr Bücher bestellt, Seifen nachgeordert, Filme abgerufen – das ist zweifellos der Gedanke dahinter. Das Kulturgut Musik verkommt sozusagen zur bunten Schleife um einen Vermarktungsautomaten.

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