Windows 10: Falsche Alarm-Meldung verwirrt Millionen Nutzer

von | 05.11.2025 | Windows

Schrecksekunde für Windows-10-Nutzer: Plötzlich taucht die Meldung auf, dass keine Sicherheitsupdates mehr kommen – obwohl man für den verlängerten Support bezahlt hat. Was steckt dahinter?

Stellt euch vor, ihr habt euch für die kostenpflichtige Support-Verlängerung von Windows 10 entschieden, zahlt dafür ordentlich Geld – und plötzlich ploppt eine Warnung auf eurem Bildschirm auf: „Ihre Version von Windows hat das Support-Ende erreicht. Ihr Gerät wird keine weiteren Sicherheitsupdates erhalten.“ Genau das passiert aktuell vielen Windows-10-Nutzern. Die Verwirrung ist groß, die Frustration noch größer.

Der Support für Windows 10 läuft im Oktober 2025 aus
Der Support für Windows 10 läuft im Oktober 2025 aus

Das Ende von Windows 10 – oder doch nicht?

Zur Einordnung: Microsoft hat den regulären Support für Windows 10 im Oktober 2025 offiziell beendet. Wer sein System weiter mit Sicherheitsupdates versorgen will, muss am sogenannten ESU-Programm (Extended Security Updates) teilnehmen. Das erste Jahr ist kostenlos, danach wird es kostenpflichtig. Für Privatnutzer bedeutet das: zahlen oder umsteigen auf Windows 11.

Viele haben sich für die Verlängerung entschieden – verständlich, denn nicht jeder will oder kann auf Windows 11 upgraden. Manche Computer erfüllen die Hardware-Anforderungen schlicht nicht. Andere wollen bei einem System bleiben, das sie kennen und mit dem sie produktiv arbeiten.

Wenn die Lizenz stimmt, aber die Meldung nicht

Genau diese zahlenden Kunden bekommen jetzt einen gehörigen Schrecken. In den Windows-Einstellungen zeigt der Bereich „Windows Update“ plötzlich an, dass keine Updates mehr kommen. Das Pikante daran: Die ESU-Lizenz wird gleichzeitig als „Lizenziert“ angezeigt. Alles scheint in Ordnung zu sein – nur eben diese beunruhigende Warnung nicht.

Besonders skurril wird es bei Nutzern der LTSC-Version (Long-Term Servicing Channel) von Windows 10. Diese spezielle Variante richtet sich an Unternehmen und bietet je nach Version Support bis Anfang 2032. Wer diese Version nutzt, sollte sich eigentlich noch Jahre keine Sorgen machen müssen. Trotzdem: gleiche Meldung, gleiche Verunsicherung.

Windows 10 Startmenü mit persönlichen Anpassungen

Microsoft räumt Anzeigefehler ein

Die gute Nachricht: Es handelt sich um falschen Alarm. Microsoft hat den Bug mittlerweile offiziell bestätigt. In einem Support-Dokument erklärt der Konzern, dass es sich lediglich um einen Anzeigefehler handelt. Die Sicherheitsupdates kommen weiterhin wie versprochen an – die Meldung ist schlicht falsch.

Der Fehler hat sich mit dem Oktober-Update eingeschlichen. Ausgerechnet ein Update, das eigentlich Sicherheit bringen soll, sorgt für Unsicherheit. Die Ironie könnte kaum größer sein. Besonders ärgerlich: Die Meldung suggeriert das genaue Gegenteil von dem, was tatsächlich der Fall ist.

So verschwindet die nervige Meldung

Microsoft liefert auch gleich die Lösung mit. Das Unternehmen rollt ein Cloud-Configuration-Update aus, das den Fehler behebt. Wer sein Windows-10-System mit dem Internet verbunden lässt, sollte die Meldung automatisch verschwinden sehen – ohne dass ihr selbst etwas tun müsst.

Etwas komplizierter wird es für Systeme, die von IT-Administratoren verwaltet werden, etwa in Unternehmen. Hier müssen die Verantwortlichen eine Gruppenrichtlinie herunterladen und anwenden. Der Weg führt über „Computerkonfiguration“ zu den „Administrativen Vorlagen“. Dort findet ihr den Eintrag „KB5066791 251020_20401 Rollback für bekannte Probleme Windows 10, Version 20H2, 21H1, 21H2 und 22H2″. Das klingt kompliziert – ist für IT-Profis aber Routine.

Abwarten ist auch eine Option

Wer sich von der falschen Meldung nicht aus der Ruhe bringen lässt, kann auch einfach abwarten. Microsoft verspricht, den Fix in einem der kommenden regulären Windows-Updates zu integrieren. Dann verschwindet die Warnung automatisch mit dem nächsten Patchday.

Was zeigt uns dieser Vorfall?

Dieser Anzeigefehler ist mehr als nur ein kleiner Bug. Er zeigt, wie abhängig wir von korrekten Systemmeldungen sind – und wie schnell Verwirrung entsteht, wenn diese Meldungen nicht stimmen. Für viele Nutzer ist die Update-Anzeige in Windows die einzige Informationsquelle darüber, ob ihr System noch geschützt ist oder nicht.

Gleichzeitig wirft der Vorfall ein Schlaglicht auf Microsofts Migrationsstrategie. Der Konzern drängt massiv auf Windows 11, macht den Umstieg aber durch hohe Hardware-Anforderungen schwer. Wer bei Windows 10 bleiben will, muss zahlen – und dann kommen solche Pannen dazu. Das schafft kein Vertrauen.

Das solltet ihr jetzt tun

Wenn ihr zu den betroffenen Nutzern gehört: Keine Panik. Überprüft zunächst, ob eure ESU-Lizenz als „Lizenziert“ angezeigt wird. Ist das der Fall, bekommt ihr eure Updates weiterhin. Die Warnung könnt ihr getrost ignorieren.

Verbindet euer System mit dem Internet und wartet ein paar Tage. Die Chancen stehen gut, dass die Meldung von selbst verschwindet. Sollte das nicht passieren, wartet auf das nächste reguläre Windows-Update.

Und grundsätzlich gilt: Solche Vorfälle zeigen, wie wichtig es ist, sich selbst zu informieren. Blind auf Systemmeldungen zu vertrauen, kann in die Irre führen – wie dieser Fall eindrucksvoll beweist.