Blackberry verkauft keine eigenen Smartphones mehr

Der kanadische Hersteller Blackberry stellt die Handyproduktion ein: Künftig will sich der Hersteller auf Software und Lösungen konzentrieren. Der Messenger wird also auch weiter angeboten – sowie andere Lösungen aus dem Haus Blackberry. Bedarf gibt es.

Für alle, die mit „Blackberry“ nichts anzufangen wissen: Das sind die Smartphones mit den vielen Tasten, die vor allem von Geschäftsleuten, Anwälten und Managern genutzt werden.

Doch jetzt werden die Kult-Handys nicht mehr gebaut. „Blackberry ist keine Smartphone-Marke mehr“, verkündete Unternehmenschef John Chen vor einigen Tagen und besiegelte damit das Ende der Business-Smartphone-Marke. Am Ende haben nur noch einige Rechtsanwälte und Manager die hochwertigen Smartphones gekauft. Nicht genug Menschen, um eine Marke am Leben zu halten.

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Eine Ära geht zu Ende

Das ist schade, denn die Geräte von Blackberry hatten schon immer Charakter. Und Charme. Eine Tastatur mit unzähligen Knöpfen, um möglichst schnell auch längere Texte eintippen zu können – das hat was. Doch irgendwann hat sich der Touchscreen durchgesetzt, und Blackberry war der einzige Hersteller, der weiter auf Minitastaturen gesetzt hat.

Vorbei. Heute benutzen selbst hartgesottene Blackberry-Fans ein Modell von Apple, Samsung oder HTC. Blackberry hat die Niederlage eingesehen und zieht sich aus dem Markt zurück.

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Allerdings nicht komplett: Software und Dienstleistungen will Blackberry auch in Zukunft weiter anbieten. Es soll sogar Smartphones geben, die serienmäßig mit der Blackberry-Software ausgerüstet sind. Das ist eine wichtige und interessante Alternative.

Denn ob iOS, Android oder Windows: Dahinter stecken amerikanische Konzerne, die ihre Betriebssysteme derart konsequent auf die Cloud getrimmt haben, dass der Benutzer nahezu vollständig die Kontrolle verliert – den Überblick sowieso. Wer dann auch noch WhatsApp zur Kommunikation benutzt, braucht sich nicht zu wundern, wenn Chinesen, Russen oder Amerikaner alles schon wissen, bevor man den „Senden“-Button angetippt hat (eine etwas zugespitzte Formulierung).

Neustart mit dem Blackberry Messenger

Und hier kommt Blackberry ins Spiel. Blackberry ist bekannt dafür, ein ausgeklügeltes System zur Kommunikation anzubieten, das sicherer ist als andere Messenger. Doch was wirklich ins Gewicht fällt: Mit rund 100 Millionen Menschen, die den Blackberry Messenger (BBM) regelmäßig nutzen, hat BBM eine breite Nutzerbasis.

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Die App hat deutlich mehr Benutzer als Threema, Signal, Wired und Telegram zusammen. Es gibt die App für Blackberry, iOS, Android und Windows. Vor allem in Indonesien ist BBM sehr beliebt. Wer sich angesichts der aktuellen Sicherheitsdebatten rund um WhatsApp für einen anderen Messenger interessiert, sollte sich vielleicht auch mal den kostenlos erhältlichen BBM-Messenger anschauen.

Wenn es der kanadische Hersteller geschickt anstellt, könnte er seinen Messenger als attraktive Alternative zu WhatsApp entwickeln. Die Infrastruktur ist schließlich bereits vorhanden. Der Sicherheitsaspekt wird immer wichtiger, vor allem bei geschäftlicher Korrespondenz.

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