Es muss wohl doch tatsächlich ein Prototyp des iPhone 4 gewesen sein, das in einem kalifornischen Café liegen gelassen wurde und zur Gizmodo-Affäre wurde. Denn das, was Apple-Chef Steve Jobs da Montag abend in San Francisco hergezeigt hat, sieht ziemlich genau so aus wie der verlorene Prototyp: Etwas schlanker als das aktuelle Modell (rund zwei Millimeter dünner), mit exzellentem Display, Alurahmen und eine Spur moderner.
Fast alle Gerüchte, die in den letzten Tagn und Wochen so kursierten, haben sich bestätigt: Das iPhone 4 wurde neu gestaltet. In meinen Augen sehr wichtig: Der Akku ist größer – und versorgt das iPhone rund 40 Prozent länger mit Strom. Das kann man nur begrüßen, denn wer sein iPhone intensiv nutzt, kann das nicht mal einen Tag lang tun, der Akku macht einfach zu schnell schlapp.
Neu: Es gibt nun eine auch kleine Kamera an der Innenseite des Handys. Damit lassen sich Videogespräche führen. Apple schreibst auf seiner Webseite: „Schon seit Jahrzehnten träumen die Menschen von Videotelefonaten. Mit dem iPhone 4 werden sie jetzt Wirklichkeit“. Da reibt man sich die Augen, denn Videogespräche gibt es schon seit Jahren, die hat nun wirklich nicht Apple erfunden. Aber dazu später mehr.
Die Außenkamera zum Fotografieren und Filmen hat nun endlich eine marktübliche Auflösung von 5 Megapixel uzu bieten. Ein LED-Lämpchen an der Außenseite soll in dunklen Situationen für das nötige Licht sorgen und als Blitzlicht fungieren. Selbst HD-Videos lassen sich mit dem neuen iPhone aufnehmen – und übrigens sogar am iPhone beariten. Apple hat jetzt eine iPhone-Version von iMovie fertig, mit der sich Videos direkt im Handy schneiden lassen. Kostenpunkt: 4,99 Euro.
Was längst bekannt ist: Die nächste Generation des iPhone-Betriebssystems Iphone OS 4, das nun schlicht „iOS“ heißt, beherrscht Multitasking – zumindest so eine Art Multitasking. Zwar können nach wie vor nicht mehrere Anwendungen wirklich zeitgleich laufen, es ist nun aber endlich möglich, zwischen den parallel laufenden Anwendungen mehr oder weniger komfortabel hin und her zu wechseln. Das ist auch dringend nötig – auch und besoders für das iPad.
Wirklich beeindruckend ist das neue Display des iPhone, das eine sensationelle Bildqualität liefert: Es bietet eine Auflösung von erstaunlichen 960 x 640 Bildpunkten. Apple hat die Pixeldichte im Vergleich zum Vorgängermodell um den Faktor vier erhöht. Das neue iPhone bietet 326 Punkte pro Zoll: Das reicht aus, damit das menschliche Auge keine einzelnen Pixel mehr wahrnehmen kann. Das Display bietet brillante Farben und exzellente Kontraste. Alle Fachleute sagen: Dieses Display ist unerreicht.
Das neue iPhone 4 kommt am 24. Juni in den Handel. Nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Die Preise in den USA bleiben gleich. 199 US-Dollar (16 GByte) oder 299 US-Dollar (32 GByte). Die Preise für Deutschland waren am Abend noch nicht bekannt – auch nicht, ob Apple endlich die Zwangskopplung mit T-Mobile beendet. Was wirklich mehr als wünschenswert wäre.