Das Netz und Karl-Theodor zu Guttenberg… Was für eine ambivalente Beziehung. Ohne das Internet, da sind sich alle einig, wäre der Druck auf den Ex-Bundesverteidigungsminister wohl kaum so groß gewesen, er hätte zumindest nicht so lange angehalten. Und ohne GuttenPlag hätte sich auch nicht so schnell herumgesprochen, wie viele geklaute Stellen es in der Doktorarbeit von zu Guttenberg gibt. Erst durch die gemeinsame Recherche im Wiki ist das deutlich geworden – überdeutlich.
Deswegen: Das Netz hat schon eine gewisse Rolle gespielt in der Affäre, hat den Fall der einstigen Lichtfigur erheblich beschleunigt.
Nun ist zu Guttenberg zurückgetreten – und der umgekehrte Fall tritt ein. Die spontan gegründet Facebook-Gruppe „Wir wollen Guttenberg“ zurück hat wenige Tage nach Gründung bereits über 550.000 Fans.
Karl-Theodor zu Guttenberg hat viele Fans in der Bevölkerung. Und die drü-cken in der Facebook-Seite nicht nur ihr Bedauern aus, dass zu Guttenberg gegangen ist, sie wollen ihn eindeutig zurück und organisieren über die Plattform sogar Demonstrationen im echten Leben.
Das Internet, die sozialen Netzwerke sind bei den Menschen angekommen: Sie nutzen sie, um ihre Meinung zu sagen, politisch aktiv zu werden, etwas zu bewegen – und das ist nicht nur richtig, sondern auch gut so.