Den Regenwald gesund saufen, das geht schon länger. Es soll ja Bierbrauer geben, die schicken prominente TV-Gesichter ins Werbefernsehen und versprechen allen Biertrinkern, dass für jeden weggesüppelten Kasten etwas für den Regenwald getan wird. Wie schön fürs Gewissen. Und jetzt kann man die Natur doch glatt auch gesund surfen. Doch, Sie haben richtig gelesen: Wer mit dem richtigen Browser surft, kann dafür sorgen, dass in Afrika eine Akazie, ein Affenbrotbaum oder eine Schakalbeere gepflanzt wird. Oder Regenwälder in Südamerika oder Asien aufgeforstet werden.
Wer wollte da nicht mitmachen und seinen CO
Mit dem IE7 angesteuert, werden einem zehn Fragen zum Energiesparen gestellt, mehr oder weniger simpel. Anschließend in eine Liste eintragen (ohne geht’s nicht), schon kann man auswählen, wo man ein Bäumchen pflanzen (lassen) möchte. Ich habe einen Affenbrotbaum gewählt, denn den finde ich toll, seitdem ich in meiner Jugend Antoine de Saint Exupéry gelesen habe.
Okay, dann kommt aber die nächste Hürde (zwei hatten wir schon: Internet Explorer 7 als Bedingung, das Eintragen in eine Liste): Nun muss auch noch Microsoft Silverlight installiert werden. Eine Art Flash-Ersatz. Silverlight ist eigentlich gar nicht mal schlecht, im Grunde genommen, nur wird man ungern genötigt.
Am Ende erscheint dann eine Animation mit meinem persönlichen Baum (hoffentlich wird er wirklich gepflanzt). Ich kann immer wieder vorbeischauen und sehen, wie er wächst. Hier ist das Bäumchen – man kann ihn nämlich in Webseiten einbinden:
Insgesamt erinnert mich das an die Binsenweisheit: Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Das trifft hier zweifellos zu. Ich fürchte, damit hat sich Microsoft keinen Gefallen getan. Denn wer nimmt einem Unternehmen die Ernsthaftigkeit in der Sache ab, wenn man nicht nur a) mit dem Internet Explorer 7 vorbeischauen und sich b) die Zusatz-Software Silverlight auf den Rechner holen, sondern sich c) auch noch in eine Liste eintragen muss?
Wahrscheinlich eher wenige Leute. Schade.