Windows von Microsoft: Kennt irgendwie jeder. Auch klar: Die einen finden es super, die anderen hassen es. Aber zumindest hat fast jeder eine Haltung dazu – und die meisten haben es auch schon mal benutzt. Am 20. November 2015 hat Windows Geburtstag gefeiert: Schon seit 30 Jahren gibt es die bunte Fenster-Welt von Microsoft. Nicht unbedingt eine durchgängige Erfolgsgeschichte, aber doch zumindest sehr interessant.
Vor 30 Jahren ist also Windows auf den Markt gekommen, was konnte man damit anstellen?
Damals noch nicht sonderlich viel. Man konnte Dateien kopieren oder löschen, man konnte sich eine animierte Uhr anschauen, Reverie spielen und ein bisschen auf dem Bildschirm malen. Das war alles nicht sonderlich spektakulär – mehr ein Experiment, was geht, wie man die Art der Bedienung verändern könnte. Damals musste man noch Befehle eintippen, wenn man von seinem Rechner etwas wollte.
Eine grafische Benutzeroberfläche erschien da merkwürdig. Aber: Windows hat es von Anfang an erlaubt, dass man mehrere Programme gleichzeitig benutzt. Jedes einzelne Programm läuft in einem separaten Fenster, das hat Windows auch damals schon interessant gemacht, denn das ging früher nicht. Da konnte man immer nur ein Programm benutzen.
Welche Version war denn besonders erfolgreich, welche besonders populär und welche ging gar nicht?
Mit Windows konnte Microsoft zum ersten Mal viele Menschen ansprechen, das war 1993. Mit Windows 95 ist Microsoft der Durchbruch gelungen: Plötzlich wurde Windows zu einem Kaltprodukt, das jeder haben wollte. Die Leute standen nachts im Laden Schlange, um die Software zu kaufen, so wie heute beim neuen iPhone oder einen revolutionären Computerspiel.
Am populärsten war Windows XP, das benutzen heute noch viele. Totale Versender hingegen waren Windows Vista – und auch Windows 8. Windows Vista war sehr fehleranfällig und sperrig, es gab viele Probleme mit anderen Programmen. Windows 8 hat die Leute geschockt wegen der Optik, der Bedienoberfläche: Plötzlich mussten sie den PC mit Kacheln bedienen und das „Start“-Menü war weg, das mochten viele nicht.
Eine Software, die so viele Menschen benutzen und die es schon so lange gibt, macht doch was: Welche Bedeutung hat Windows für die Entwicklung der Computerwelt?
Microsoft hat nicht die grafische Benutzeroberfläche oder die Bedienung mit der Maus erfunden, das war Rank Xerox. Apple hatte vor Microsoft eine grafische Benutzeroberfläche. Aber Microsoft hat diese Art der Bedienung populär gemacht. Dadurch ist es gelungen, Menschen für Computer zu begeistern, die das sonst niemals erwogen hätten. Die nicht bereit gewesen wären, Befehle für MS-DOS auswendig zu lernen.
Windows hat – als Massenprodukt – den Weg bereitet für eine breite Durchdringung von Computern in der Gesellschaft. Windows hat die Art und Weise verändert, wie wir Computer bedienen und wie wir sie sehen. Auch alle Anwendungsprogramme wurden entsprechend geändert. Das hat die Kreativität von Entwicklern gefördert und neue Ideen entstehen lassen.
Aber Windows ist keine reine Erfolgsgeschichte – wo hat es gehakt?
An vielen Stellen hat es gehakt. Microsoft hat lange Zeit das Internet verschlafen, erst spät einen Internet Explorer entwickelt – also einen eigenen Browser. Dann hat Microsoft unsichere Versionen von Windows auf den Markt gebracht, mit vielen Fehlern (Stichwort: „Blue Screen“).
Das hat zu Frustration bei den Usern geführt – und zu ernsthaften Sicherheitslecks, die von Hackern und Betrügern nur zu gerne ausgenutzt wurden. Das hat Microsoft einen schlechten Ruf eingebracht und Linux und Apple Zuspruch gebracht. Außerdem hat Microsoft eine Weile seine Macht missbraucht, Hardwarehersteller gezwungen, Microsoft-Software zu bevorzugen, zum Nachteil der Konkurrenz.
Der große Erfolg von Windows ist Microsoft zu Kopf gestiegen. Windows ist zweifellos nach wie vor das strategisch wichtigste Produkt bei Microsoft, doch am meisten Geld verdient hat Microsoft mit Office, dem Büroprogrammen Word, Excel, Powerpoint und Co.
Wie geht’s denn weiter mit Windows – kann man das schon sagen?
Anders als früher hat Windows richtig viel Konkurrenz, denn nicht nur Linux, sondern vor allem auch Apple und Google wollen Windows überflüssig machen. Es geht bei einem Betriebssystem immer weniger darum, eine Maschine zu bedienen, sondern vernetzt zu sein, auf seine Daten zugreifen zu können, die Cloud zu nutzen.
Windows wird klar in Richtung Digitaler Assistent weiter entwickelt. Man spricht mit Windows 10 schon heute: Die Sprachassistentin Cortana versteht viele Anfragen und Anweisungen und gibt auch Antworten. Das steckt zwar noch in den Kinderschuhen, soll aber weiter entwickelt werden. Später soll Cortana auch Flüge buchen, Tische reservieren, Einkäufe erledigen und vieles andere mehr.
An demselben Ziel arbeiten auch Apple und Google. Darüber hinaus will Microsoft im kommenden Jahr Hololens vorstellen, eine Virtual-Reality-Brille, die mit Windows 10 gesteuert wird. Da schweben Objekte und Fenster im Raum.
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