Obwohl winzig klein und putzig anzusehen, futtert sie ohne weiteres 20 Kilogramm Stein und Geröll am Tag weg – und hat so schon so manches Gebäude zum Einsturz gebracht: Die Steinlaus, das „kleinste Nagetier der Welt“, kennt wohl fast jeder. Mit einem Fernseh-Sketch hat Loriot, der heute (12.11.08) seinen 85. Geburtstag feiert, sie unsterblich gemacht. Im Jahre 1976 war das, in einer Parodie über den damals beliebten Fernseh-Zoologen Bernhard Grzimek.
Seitdem sind die Lebensbedingungen für die Steinlaus nicht unbedingt besser geworden. Überall wird ihr wertvoller Lebensraum entzogen, darf sie nicht mehr das tun, was sie am besten kann: Steine nagen und verputzen.
Doch immerhin: Nun hat die Steinlaus ein eigenes Weblog bekommen. Unter www.die-steinlaus.de können Liebhaber jederzeit nachschlagen, wenn sie etwas über das possierliche Tierchen wissen wollen.
Nirgendwo erfährt man mehr über die Steinlaus, in Wort, Bild und Videos. Hinter dem Weblog steckt übrigens der Wissenschaftsverlag de Gruyter, der auch das klinische Wörterbuch Pschyrembel herausgibt. Hier wurde die Steinlaus schon immer ernst genommen: Bereits seit der 255. Auflage, die 1983 erschienen ist, wird die Steinlaus beschrieben. Und jetzt auch im Weblog.
Das Weblog will nicht nur den immensen Wissensstand über die ‚Petrophaga lorioti‘ dokumentieren, sondern auch die vielen, bislang im Verborgenen forschenden Wissenschaftler aufrufen, die Welt an ihren neuesten Erkenntnissen teilhaben zu lassen. Was bedeutet: Jeder kann mitmachen und eigene Forschungsergebnisse mitteilen. Es gibt einen Wettbewerb für die besten Beiträge. Eine Jury kürt später die besten Ideen. Loriot himself gehört dazu.