Der amerikanische Onlinedienst Facebook wächst derzeit schneller als alle anderen sozialen Netzwerke: Über 400 Millionen Menschen sind nach eigenen Angaben weltweit bereits registriert. In letzter Zeit lässt sich Facebook immer neue Dinge einfallen, um seine Mitglieder bei Laune zu halten und enger an sich zu binden.
Wenn es stimmt, was der in der Regel bestens informierte Blog techcrunch berichtet, plant Facebook, schon sehr bald einen eigenen E-Mail-Dienst einzuführen. Bislang können sich Facebook-Benutzer nur untereinander Nachrichten zuschicken.
Diese Beschränkung soll offenbar fallen. Schon bald könnte dann jeder E-Mails mit der Absenderkennung @facebook.com verschicken. Für alle, die sich sowieso ständig bei Facebook aufhalten, vermutlich eine verlockende Perspektive – obwohl gerade erst ein Blog: ernsthaftes Sicherheitsleck in den sozialen Netzwerken entdeckt wurde.
Einen eigenen Mail-Dienst in Facebook zu integrieren, ist aus Sicht des Netzwerks ein schlauer Schachzug, denn die meisten User halten ihrem Mail-Anbieter lange Zeit die Treue. Die Bindung wird also enger.
Gleichzeitig handelt sich Facebook aber auch Probleme ein. Denn E-Mail ist ein schwieriges Geschäft. Wie genau das alles aussehen wird, ob man auch per POP3 oder IMAP auf seine Mails wird zugreifen können (etwa mit dem Handy) oder nur über die Oberfläche von Facebook, das steht noch nicht fest. Facebook ist aber kein kleiner Fisch im Teich, sondern ein Hai – und muss sich deshalb mit anderen Haien messen lassen. Nur ein bisschen E-Mail, das wird wohl nicht gehen, sofern man Erfolg haben möchte.
Einfach wird es nicht. Als Anbieter muss man sich mit Spam-Problemen und Hack-Angriffen rumschlagen. Außerdem ist es ein teurer Spaß, als Mail-Provider aufzutreten – und es stellt sich erneut die Frage, wie Facebook eigentlich Geld verdienen will. Aber irgendeine Idee wird Facebook-Gründer Mark Zuckerberg wohl sicher haben. Er verrät sie nur nicht.