Google Streetview: Neue Aufnahmen von Deutschland

von | 29.07.2023 | Internet

Nach 13 Jahren Pause hat Google jetzt damit begonnen, wieder neue Aufnahmen aus Deutschland bei Streetview online zu stellen. Aufnahmen von 2022 bis heute.

Google Streetview: Kennen Sie. Das ist dieser praktische Service von Google in Google Maps, mit dem man sich überall auf der Welt umschauen kann. So richtig umschauen, dank Panoramafotos. Fast die ganze Welt lässt sich so mit Google Streetview anschauen.

Nur in Deutschland macht das keinen rechten Spaß, denn weil es hier bei der Einführung des Dienstes 2010 so viel Ärger gegeben hat – viele wollten nicht, dass ihre Häuser online zu sehen sind –, hat Google irgendwann gesagt: Schnauze voll. Keine neuen Aufnahmen mehr. Die Folge: Kleinere Orte aus Deutschland sind gar nicht in Google Streetview.

Das Deutsche Fußballmuseum war bislang nicht auf Streetview - jetzt schon

Das Deutsche Fußballmuseum war bislang nicht auf Streetview – jetzt schon

Streetview: Aufnahmen für 13 Jahre eingefroren

Und die, die drin sind, sind auf dem Stand von vor 13 Jahren eingefroren. Die Städte sehen heute teilweise komplett anders aus. Das ändert sich jetzt aber, denn Google hat damit angefangen, wieder neue Aufnahmen in Deutschland zu veröffentlichen.

Das deutsche Fußballmuseum in Dortmund: Bereits 2015 eröffnet – hat es in Google Streetview bislang nicht gegeben. Jetzt ist es endlich zu sehen.

Oder der berühmte Kö-Bogen in Düsseldorf: So sieht er in Wirklichkeit aus… Doch Google Streetview hat uns bis vor wenigen Tagen noch diese Ansicht aus der Vergangenheit präsentiert: Da steht noch der berühmte Tausendfüßler, eine Brücke aus den 60er Jahren.

Der Hanburgische Datenschutzbeauftragte hält die Streetview Aufnahmen für legal

Der Hanburgische Datenschutzbeauftragte hält die Streetview Aufnahmen für legal

Update erst für großen Städte

Was bringt ein Onlinedienst, der 13 Jahre alte Fotos zeigt? Überhaupt nichts – das verwirrt nur.

Das hat wohl auch Google eingesehen und die Blockade für Deutschland aufgehoben. Endlich gibt es die dringend nötigen Updates.

Von 22 Städten aus NRW hat Google bereits neue, aktuelle Bilder online gestellt. Weitere werden folgen – auch kleinere Orte.

13 Jahre lang gab es in Deutschland keine Updates. In allen anderen Ländern der Welt allerdings hat Google die Aufnahmen in Google Streetview regelmäßig aktualisiert.

Der Grund: Bedenken wegen Datenschutz. Viele Deutsche waren und sind skeptisch – und befürchten, Google könnte in die Wohnungen spionieren oder ihre Privatsphäre sei verletzt. Aufgrund solcher Bedenken hagelte es bei der Einführung von Google Streetview 2010 formale Widersprüche. So viele wie in keinem anderen Land der Welt.

Schon lange nicht mehr da: Der Tausendfüßler in Düsseldorf

Schon lange nicht mehr da: Der Tausendfüßler in Düsseldorf

Ende der verpixelten Fassaden?

Die Folge: Verpixelte Fassaden. Das sieht nicht nur blöd aus, sondern bedeutet für Google auch einen enormen Aufwand. Deshalb gab es in Deutschland seit 13 Jahren keine neuen Aufnahmen. Doch jetzt fahren sie wieder auf deutschen Straßen, die Google-Autos mit Kamera – und machen neue Aufnahmen. Laut Google noch bis Oktober.

Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte – zuständig, weil Google dort seinen Hauptsitz in Deutschland hat – klärt auf: Die Aufnahmen zu machen und zu veröffentlichen ist rechtlich zulässig. Weil ein übergeordnetes, allgemeines Interesse besteht. Wichtig nur: Gesichter und Nummernschilder müssen verpixelt werden. Das passiert auch. Automatisch. Selbst bei Werbung.

 

Bessere Bildqualität

Ich persönlich begrüße es, dass Streetview wieder Aufnahmen in Deutschland macht. Die Aufnahmen sind nicht nur aktuell, sondern auch in deutlich besserer Qualität.

Die Kameras machen heute erheblich bessere Bilder als noch vor 13 Jahren.

Was kein Wunder ist: Das ist bei unserem Smartphone ja genauso.

Google spekuliert wohl darauf, dass sich die Zeiten geändert haben – und heute weniger Menschen Bedenken haben. Und wie es aussieht, ist es wohl auch so.

Heute fallen die Reaktionen oft positiver aus. Viele begrüßen die Aktualisierungen.

Dennoch: Wer widersprechen will, kann das in einem Online-Formular für die neuen Aufnahmen machen. Oder per E-Mail. Ein alter Widerspruch von früher gilt nicht mehr.

 

 

 

Schieb App