Die liebe Technik, sie macht enorme Fortschritte. Es hat schon ein bisschen was von Big Brother, was da jetzt aus London vermeldet wird. Die Stadt installiert per WLAN vernetzte Webcams, die im Stadtteil Westminster ganze Straßenzüge beobachtet und mit dem elektronischen Auge Parksünder aufspürt. Dazu werden die Autonummern erfasst und online überprüft, ob eine Parkberechtigung vorliegt. Falls nicht, gibt’s ein Knöllchen. Und die sind in London so teuer wie sonst nirgendwo.
Zwar müssen – noch – Menschen aus Fleisch und Blut die Kamerabilder sichten und im Einzelfall entscheiden, ob es nun ein Strafmandat gibt oder nicht. Aber auch das ist sicher nur am Anfang so. Ich bin sicher: Wenn sich diese neue Methode der „Überwachung des ruhenden Verkehrs“ bewährt, entstehen schnell in vielen Städten und Kommunen Begehrlichkeiten. Denn ohne Personalaufwand das Stadtsäckel füllen – ist das nicht traumhaft? Irgendwelche Bedenken wegen Datenschutz oder dergleichen? Ihwo. Muss man doch nicht haben. Zur Not argumentiert man einfach, dass sich so Terroristen aufspüren lassen. Könnte ja sein, dass mal einer in der Straße parkt.