Die erste eMail wurde im Jahr 1971 von Raymond Tomlinson verschickt. Ein Internet-Pionier, der am Wochenende im Alter von 74 Jahren verstorben ist. Ein Internet-Pionier, der schon in den ersten Stunden des Internet da war – und es maßgeblich mitgestaltet hat.
Ray Tomlinson war ein begeisterter Technikfan, der unter anderem am ehrwürdigen Massachusetts Institute of Technology (MIT) über Sprach-Synthese forschte. Ab 1967 hat Tomlinson für eine US-Firma an der Ostküste gearbeitet, die von der Regierung mit dem Aufbau des ARPAnet beauftragt wurde, dem Vorläufer des heutigen Internet.
1971 hat er sich zusammen mit Kollegen mit der Frage beschäftigt, wie sich Nutzer des Netzwerks gegenseitig Nachrichten zuschicken können. Die Vorstufe der eMail, die gab es da nämlich noch nicht.
Die erste eMail wurde 1971 verschickt
Weil Tomlinson aber auch Menschen in anderen Netzwerken als seinem eigenen erreichen wollte, hat sich Tomlinson für das „@“-Zeichen entschieden, das bis dahin in der Informatik keine besondere Bedeutung hatte. Die ersten eMails wurden 1971 verschickt. Damals mussten aber noch beide Partner der Kommunikation online sein, es waren also eher Chats als Mails.
Später hat Tomlinson zusammen mit Kollegen definiert, wie eMails aussehen: mit Betreff-Zeile, Adress-Angaben, „CC“-Feldern etc. Daran hat sich bis heute nicht viel verändert. Man kann also sagen, dass Tomlinson uns die eMail geschenkt hat – und dem „@“-Zeichen eine besondere Aufgabe verpasst.
Eine Erfolgsgeschichte – mit Schattenseiten
Die Begeisterung für die elektronische Kommunikation war von Anfang an groß. Viele Menschen haben schon in den ersten Jahren (1971, 1972) viel Zeit mit Mails verplempert. Die von Tomlinson später entwickelte Software zum Versenden und Empfangen von eMails Netmail war schnell eine der beliebtesten Anwendungen im Internet überhaupt.
Netmail wird heute noch eingesetzt. Heute werden 215 Milliarden eMails pro Tag verschickt. Leider ist viel Spam darunter. In den letzten Jahren ist das Spam-Aufkommen gesunken: Zuletzt waren es unter 50% aller Mails, während in Spitzenzeiten bis zu 80% aller Mails Spam waren.
Andere Kommunikations-Formen
Die Bedeutung der eMail schwindet allmählich: Heute kommunizieren wir auf viele Arten: per Instant Messenger, in Direct Messenges, per Facebook oder Twitter, mit Snapchat, WhatsApp und Co. Es wird immer mehr kommuniziert, und nicht immer ist die eMail das passende Werkzeug.
Vor allem in Gruppen sind andere Kommunikations-Werkzeuge viel praktischer und flexibler. Die Mail hingegen eignet sich gut, um asynchron zu kommunizieren, Rechnungen zu verschicken, Zugangs-Daten zu versenden und vieles andere mehr.