Der britische Guardian hat neue Details über die Schnüffelpraktiken der NSA veröffentlicht und dabei die Fähigkeiten einer als X-Keyscore bezeichneten Software erläutert. Dahinter verbirgt sich ein System zur Ausnutzung von Digital Network Intelligence, wie es heißt.
Die Software erlaubt, gespeicherte Daten und Erkenntnisse gezielt zu durchsuchen, etwa nach E-Mail-Adressen oder weichen Kriterien wie die verwendete Sprache in der Kommunikation. Auch nach bestimmten Schlagwörtern und Begriffen kann gesucht werden. Selbst Anfragen wie „Zeige mir alle verschlüsselten Word-Dokumente mit Herkunftsland Frankreich oder Iran“ kann das System beantworten.
Da Prism, Tempora und Co. Daten aus zahlreichen unterschiedlichen Quellen speichern, darunter E-Mail-Kommunikation, Chats oder gespeicherte Dokumente, können Agenten auf diese Weise bequem recherchieren und gezielt Personen rausgreifen.
Rund 150 Standorte weltweit werden von den amerikanischen Geheimdiensten überwacht und lassen sich gezielt mit X-Keyscore durchsuchen. Es gibt sogar eine komfortable Benutzeroberfläche: Es ist nicht nötig, die Schnüffel-Software zu verlassen, um sich Inhalte von E-Mails oder Dokumenten anzuschauen. X-Keyscore ist auf Effizienz ausgelegt. Damit belegt der Guardian, dass nicht nur im großen Stil Daten gesammelt, sondern diese auch systematisch ausgewertet werden.