Stiftung Warentest: Nur wenige Mail-Dienste sicher

von | 29.09.2016 | Tipps

Die Stiftung Warentest hat sich zum zweiten Mal führende Mail-Provider vorgeknöpft und sie nach unterschiedlichen Kriterien bewertet. Vor allem in punkto Sicherheit gibt es erhebliche Unterschiede und bei einigen Anbietern auch Defizite. Die sollte man kennen, wenn man sich einem Mail-Provider anvertraut.

Auf E-Mail kann niemand verzichten. Auch wer keine E-Mails schreibt: Wer sich bei einem Onlinedienst registrieren will, muss wie selbstverständlich eine Mail-Adresse hinterlegen. DIe meisten von uns verwenden aber nicht nur dazu E-Mails, sondern tauschen sich auch intensiv per E-Mail aus.

Allerdings gibt es da ein Problem: Dei E-Mail ist heute unsicherer als Messenger, denn die meisten Messenger verschlüsseln heute die Botschaften (jetzt auch der Facebook Messenger, allerdings nur optional), während E-Mails in aller Regel unverschlüsselt ausgetauscht werden. Keine gute Idee, ist das Ergebnis einer Untersuchung der Stiftung Warentest.

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Deutsche Anbieter schneiden gut ab

Stiftung Warentest hat sich diverse Mail-Provider angesehen – und kritisch unter die Lupe genommen. Am besten abgeschnitten haben die deutschen Anbieter Posteo und mailbox.org. Tiefe Sorgesfalten in die Stirn getrieben haben den Testern amerikanische Anbieter wie Gmail und Yahoo.

Dass Yahoo nicht in der Lage ist, seine Nutzer vor Datenklau zu schützen, wurde erst vor wenigen Tagen eindrucksvoll bewiesen. Doch darum ging es den Testern aus Berlin gar nicht. Sie wollten wissen: Wie sicher sind die Mail-Anbieter eigentlich grundsätzlich, wie gut sind die Daten verwahrt, welche Möglichkeiten stehen zur Verschlüsselung der Kommunikation zur Verfügung?

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Noch wichtiger ist, welche Bemühungen im Hintergrund unternommen werden, um die Daten und die Mail-Inhalte der Kunden zu schützen. Hier gibt es erhebliche Unterschiede. Testsieger ist der vergleichsweise kleine Mail-Anbieter Posteo. Neben der Tatsache, dass die Server in Deutschland stehen (und somit besser vor dem Zugriff der NSA geschützt sind), bietet Posteo zahlreiche nützliche Funktionen an.

Ein Beispiel: Posteo-User können ihre Mails verschlüsselt auf dem Server speichern, Krypto-Mailspeicher wird das genannt. Außerdem kann man Posteo anweisen, Mails nur dann zu verschicken, wenn die jeweilige Gegenstelle das sichere TLS-Protokoll unterstützt. Es sind solche Details, die einen Mail-Provider aus dem Allerlei herausragen lassen.

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Sicherheit sollte eine größere Rolle spielen

Posteo setzt definitiv Maßstäbe. Zwar kostet der Dienst ab 1 EUR im Monat, ist dafür aber auch sicher und komplett werbefrei. Von den meisten anderen Mail-Diensten kann man das nicht sagen, vor allem von GMail nicht, wenn man den Web-Browser benutzt. Da werden die Mails sogar gescannt, um passende Werbung anzeigen zu können.

Das und die Tatsache, dass GMail keine PGP-Verschlüsselung für den Posteingang bietet und auch andere Verfahren meidet, die den Mail-Austausch sicherer machen würden, haben den populären Mail-Dienst mit einer Gesamtnote von 3,4 auf den letzten Platz katapultiert.

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Die Warentester haben die Mail-Dienste nahezu ausschließlich nach Sicherheitsaspekten untersucht. Komfort, Bedienung oder Spam-Abwehr spielten keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Wem die Sicherheit bei E-Mails egal ist, der kann aus dem Test also keinen Nutzen ziehen. Wer sich um die Sicherheit seiner Mails sorgt, der sollte sich mal die deutschen Mail-Dienste Posteo und mailbox.org anschauen.

Diese Anbieter bieten deutlich mehr Sicherheit – und das sollte heute schon eine Rolle spielen. Leider gibt es immer noch keine Lösung, wie sich E-Mails selbst sicher verschlüsseln lassen. Was bei Messengern längst selbstverständlich ist, lässt sich bei E-Mails nur mit vergleichsweise hohem Aufwand realisieren.

 

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