Social Networks wie SchuelerVZ, StudiVZ, Facebook und Twitter liegen derzeit voll im Trend – und spielen immer öfter auch in den Suchmaschinen eine Rolle. Google und Bing durchsuchen künftig auch Twitter-Nachrichten, der Suchdienst Bing meldet sogar Statusupdates direkt aus Facebook heraus. Google geht noch einen Schritt weiter und hat in den USA Google Soscial Search gestartet. Da bekommt man dann sogar mit, was Freunde auf anderen Webseiten so treiben und schreiben.
Wer einen Suchbegriff bei Google eintippt, ist gewohnt, dass der Suchdienst diverse Quellen durchforstet und passende Ergebnisse präsentiert: Auf dem Bildschirm erscheinen Webseiten, Nachrichtenartikel, Fotos oder Videos. Seit neuesten zeigt die amerikanische Suchmaschine google.com auf Wunsch aber auch Inhalte, die von den eigenen Freunden stammen.
Beispiel: Wer den Suchbegriff „Istanbul“ eintippt, weil er gerade eine Reise in die türkische Metropole plant, bekommt womöglich die Fotos von Freunden gezeigt, die in Online-Fotoalben wie flickr oder Picasa gespeichert sind. Google Social Search stellt automatisch die Verbindung zu den eigenen Freunden her und durchsucht auch ihre Onlineangebote nach passenden Fundstellen. Das können Fotos sein, aber auch Youtube-Videos oder Reiseberichte, die in einem Blog auftauchen.
Social Search findet Texte, Fotos und Videos von Freunden
Die Fotos, Videos oder Blogeinträge wären normalerweise eher nicht in den Fundstellen aufgetaucht, weil ihnen die Relevanz fehlt. Doch Google Social Search stellt die Verbindung her und präsentiert die Inhalte prominent gleich auf der ersten Seite. Der Google-Benutzer sucht nicht konkret nach Inhalten seiner Freunde oder Kontakte, sondern bekommt diese automatisch präsentiert – bei seiner ganz normalen Google-Suche.
Um den neuen Dienst nutzen zu können, ist ein kostenloses Google-Konto und eine Anmeldung unter google.com/experimental erforderlich, denn noch befindet sich Google Social Search noch im Test – und steht auch nur bei Suchen auf google.com zur Verfügung. Die US-Seite lässt sich aber mühelos auch aus Deutschland erreichen (einfach google.com eingeben und „Google.com in English“ klicken). Danach sollte man ein Profil anlegen und Daten über sich eintragen.
Anhand der Kontaktlisten erstellt Google das soziale Profil
Es reicht aber auch schon, Kontakt mit anderen Usern zu knüpfen, etwa bei Youtube oder Picasa. Außerdem durchsucht Google Social Search auch die Kontaktliste in Google Mail und findet so heraus, wer wen kennt. Auch wer gelegentlich zusammen chattet oder Twitter-Kanäle anderer User liest, kann aus Sicht von Google ein Sozialpartner sein. Hauptsache, es besteht ein Kontakt, dann weiß Google Bescheid.
Google präsentiert nur Ergebnisse aus öffentlich zugänglichen Quellen. Als privat markierte Fotos werden nicht gezeigt, selbst wenn man sich gegenseitig kennt. Dennoch wächst der Datenbestand bei Google, denn der Suchmaschinenriese erhält weitere Informationen über die Benutzer. Sie teilen dem Unternehmen freiwillig mit, wer wen kennt, ergänzen ihre Profile und stellen so mehr Daten zur Verfügung als bisher. Es darf als sicher gelten, dass diese Daten zwar nicht verkauft, aber doch ganz sicher für gezielte Werbeeinblendungen genutzt werden.
Benutzerprofil wird schärfer – und Werbung einfacher
Das Benutzerprofil wird durch Google Social Search schärfer. Außerdem funktioniert der neue Service nur, wenn man sich bei Google anmeldet und angemeldet bei Google sucht, also werden auch die eigentlichen Suchen protokolliert. Das wird nicht jeder mögen.