27.03.2014 | Netzwerk
So ist das, wenn EU-Politiker mal die raue Wirklichkeit erleben. EU-Digitalkommissarin Neelie Kroes hat es auf den Düsseldorfer Flughafen verschlagen. Dort wollte die Politikerin das WLAN nutzen – und war erstaunt über die Tarife. Kostenloses WLAN wird in Düsseldorf nicht angeboten. Sechs EUR pro Stunde, das ist teurer als so mancher Roamingtarif der Mobilfunkbranche. „Diebstahl“ sei das, twitterte die Kommissarin – und hat damit auf Twitter eine Lawine losgetreten. Viele User haben über ähnlich hohe Kosten auf europäischen Flughäfen berichtet. Auch Hotels und Bahnhöfe sind ein Ort für WLAN-Wucher.
Kroes hat noch mal mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass sie eigentlich kostenlosen WLAN-Zugang an Flughäfen erwarte, schließlich seien die Gebühren für die Airtports hoch genug. Der Düsseldorfer Airport zumindest hat reagiert und angekündigt, dass ab April jeder Fluggast 30 Minuten gratis surfen kann. Es muss auch dringend etwas passieren. Vor allem Passagiere aus dem Ausland können nicht nachvollziehen, wieso überhaupt Gebühren erhoben werden – und dann auch noch derart hohe.
13.12.2012 | Tipps
Apple, Google, Microsoft: Sie alle verdienen prächtig an ihren App-Stores für die Smartphone- und Tablet-Welt. Denn immer dann, wenn ein User etwas einkauft, kassieren die Betreiber dieser App-Stores kräftig mit. 30 Prozent Provision werden in der Regel fällig. Apple will allerdings selbst dann eine Provision, wenn viel später etwas eingekauft wird, etwa mehr Speicherplatz oder eine Abogebühr fällig wird.
Das will sich Microsoft nicht gefallen lassen, denn das neue Office 365 funktioniert ausschließlich als Abo-Modell. Apple würde Monat für Monat abkassieren. Darum verzögern sich derzeit die Auslieferungen neuer Microsoft-Apps in der Apple-Welt. Aber auch andere Apps, etwa die zur Verwaltung des Cloud-Speichers Skydrive von Microsoft, sind von dem Disput betroffen.
Eine interessante Auseinandersetzung, denn viele sind verärgert über das Abkassieren von Apple – doch nur wenige wagen es, sich mit Apple anzulegen. Microsoft kann sich das leisten und streitet nun im Interesse viele Onlineanbieter und auch Verleger. Bislang zeigt sich Apple nicht sonderlich kompromissbereit – man darf gespannt sein, wie sich das entwickelt.
31.03.2010 | Tipps
Ganz schön windig in den virtuellen Gassen von Google Streetview. In keinem anderen Land der Erde weht Google der Wind so stark ins Gesicht wie bei uns in Deutschland. Viele fragen sich: Dürfen die das? Sollen die das? Müssen die dafür nicht bezahlen?
Warum es so schlimm sein soll, wenn Bilder vion deutschen Straßen – natürlich samt der Häuser am Rand – zu sehen sein sollen, bleibt für mich ein Geheimnis. Zumal wirklich nur das bei Google Streetview online zu sehen ist (oder zu sehen sein wird), was jeder Passant auch sehen kann, was also öffentlich zugänglich ist.
Manche Kommune ist sich offensichtlich nicht ganz sicher, ob sie es nur verbieten möchte, dass die Kamerafahrzeuge durch die Straßen rollen – oder ob sie nicht lieber Kasse machen. Es gibt nämlich Kommunen, die wollen Google jeden abgefahrenen Kilometer berechnen. Dabei müssen sie nichts machen: Sie müssen keine Straßen sperren, keine Parkverbotsschilder aufstellen oder sonst in irgend einer Form aktiv werden (wie es zum Beispiel nötig ist, wenn, sagen wir, das ZDF mit Wetten dass in der Innenstadt aufkreuzt)).
Nun hat die kleine Gemeinde Plettenberg ein Gutachten in Auftrag gegeben – und festgestellt: Es ist weder aus Sicht des Datenschutzes, noch aus Sicht der Straßenverkehrsordnung etwas dagegen einzuwenden, wenn Google mit seinen Fahrzeugen durch den Ort rollt und Aufnahmen macht. Auch das Vorhaben, dafür Gebühren zu kassieren, wurde wieder beerdigt – denn wie der Pressemeldung von Plettenberg zu entnehmen ist, scheint das aussichtslos zu sein.
Nach rechtlicher Prüfung in Übereinstimmung mit der Rechtsauffassung des Städte- und Gemeindebundes kommt die Stadt Plettenberg zu dem Ergebnis, dass die Tätigkeiten von Google Street View (Aufnahmen von Fotos und ihre Veröffentlichung im Internet für einen virtuellen Stadtrundgang) weder aus datenschutzrechtlichen Gründen noch aus straßenrechtlichen Gründen unterbunden werden können.
Das wird Google zweifellos freuen – und ebenso sicher nicht alle Kritiker verstummen lassen. Aber mir scheint das doch eine plausible und vernünftige Einschätzung zu sein.
Bleibt natürlich der Hinweis: Wer nicht möchte, dass sein Haus in Google Streetview erscheint oder sogar sich selbst oder sein Auto unverfremdet in einem Foto von Google Streetview entdeckt, der kann und soll sich an Google wenden, damit das geändert wird. Dazu gibt es die E-Mail-Adresse streetview-deutschland@google.com.
21.09.2009 | Tipps
Im Handybereich gibt es die aberwitzigsten Tarife. Zu Kosten von neun Cent pro Minute in alle deutschen Netze zu telefonieren, ist heute kaum noch etwas Besonderes – wenn auch zweifellos am unteren Ende der Preisskala. Mit Speach ist jetzt ein neuer Mobilfunktarif an den Start gegangen, der genau das bietet: Telefonieren in alle Netze für 9 Cent pro Minute – und auch SMS-Versand in alle Netze zu neun Cent.
Überraschend an Speach ist das Versprechen: „Uner Ziel: Speach-User telefonieren kostenlos“. Das freilich ist lediglich möglich, nicht garantiert. Möglich wird es durch ein Payback-Konzept. Wer als Speach-Kunde bei einschlägigen Onlineshops wie Otto, Amazon, Titus, Conrad oder iTunes einkauft, sammelt Punkte, die dem Speach-Konto zugute kommen. Wenn genügend Punkte durch fleißiges Einkaufen gesammelt werden, kann tatsächlich kostenlos telefoniert werden.
Wer sich jetzt kostenlos registriert, kann gleich anfangen, Punkte zu sammeln. Die Punkte können gesammelt und an andere Speack-User übertragen werden – oder später für das eigene Speach-Konto zum Abtelefonieren genutzt werden. Eine SIM-Karte gibt es kostenlos, ohne Mindestumsatz, ohne monatliche Grundgebühr.