Laufwerk A: und B: – wozu nützlich?

Laufwerk A: und B: – wozu nützlich?

Windows-Programme werden standardmäßig auf Laufwerk C installiert. Das DVD-Laufwerk heißt dann D, und weitere Laufwerke nutzen die folgenden Buchstaben. Doch was ist mit den Buchstaben A und B?

Die frühen Computer mit CP/M oder IBM-kompatibler Software hatten keine Festplatte, nur ein Diskettenlaufwerk. Waren zwei Diskettenlaufwerke verbaut, erfolgte der Systemstart von der einen Diskette, während auf der zweiten Programme und Daten gespeichert waren.

Als Festplatten erschwinglich wurden, unterstützte die Hardware daher zwei Diskettenlaufwerke an festen Hardware-Adressen. Daran angelehnt wurde diese Konfiguration auch für DOS und Windows übernommen. Deswegen starten weitere Laufwerke, auch Festplatten, ab dem Buchstaben C.

Die meisten Programme erwarten seitdem Festspeicher auf dem C-Laufwerk, einschließlich der Systemstartsoftware, die den PC hochfährt. Beim Anschluss von zwei Diskettenlaufwerken kann noch immer DOS 6.1 gestartet werden – ganz wie in den frühen 90-er Jahren.

Dass die Buchstaben für Festplatten bei C starten, liegt also an der Abwärts-Kompatibilität. Noch immer behandelt Windows die Laufwerke A und B anders, das heißt es wird beim Schreiben von Daten kein Zwischenspeicher verwendet, sodass Disketten direkt ausgeworfen werden können.

Extra-Tipp: Wer will, kann Datenlaufwerken, beispielsweise externen Festplatten, per Datenträgerverwaltung die Buchstaben A oder B zuweisen. Das klappt aber nicht für Boot-Laufwerke.

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„1984“ – der Apple Macintosh, vor 30 Jahren

„Am 24. Januar führt Apple Computer Macintosh ein. Und Sie werden sehen, wieso 1984 nicht wie ‚1984‘ sein wird.“ Apple bewarb die Einführung des Macs vor 30 Jahren mit einem TV-Werbespot, der nur ein einziges Mal ausgestrahlt wurde – und bis heute eine Legende ist. (mehr …)

Echt oder nicht? Kriegs-Video von Apple gegen IBM

Es gibt wieder Futter für die Online-Community. Ein Video ist aufgetaucht, so eine Art Kriegsfilm-Groteske. Etwas über acht Minuten lang. In der Machart der Kriegsberichterstattung des zweiten Weltkriegs. Der Film zeigt einen tobenden Krieg zwischen Apple und IBM. Das Apple-Heer will die Menschen von der bösen Macht IBM befreien, so in etwa.

Mittelmäßig witzig, aber doch zumindest gut gemacht. Allerdings soll der Film in den 80er Jahren entstanden sein, als Apple tatsächlich IBM als Gegner auserkoren hatte. Nun wird im Netz diskutiert, ob das Video wirklich aus der Zeit sein kann – oder ob es jetzt erst hergestellt und geschickt im Web platziert wurde, um einen viralen Marketingeffekt zu erzielen.

Dafür, dass das Video echt sein könnte, spricht, dass der verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs kurz darin vorkommt und noch recht jung aussieht. Dagegen spricht, dass im Video mal ein Apple-Logo zu sehen ist, das erst viel später entworfen wurde. Letztlich ist es aber egal: Das Video macht die Runde. Unaufhaltsam.

Was ist eigentlich… XENIX?

Was ist eigentlich… XENIX?

Heute steht der Name Microsoft vor allem für das weit verbreitete Betriebssystem Windows. Kaum bekannt ist, dass man in der Vergangenheit auch mit anderen Systemen experimentierte. Außer dem textbasierten DOS gab es auch ein UNIX-ähnliches System im Produktportfolio – vor 30 Jahren allerdings.

Ende der 1970er-Jahre vertrieb Microsoft tatsächlich eine UNIX-Version unter eigenem Namen. Man lizenzierte diese von der amerikanischen Telekommunikations-Firma AT&T, konnte allerdings nicht den Namen UNIX verwenden. So wurde Microsoft Xenix daraus. Xenix war anfangs gedacht für 16-Bit-Microcomputer wie den damals beliebten 8088/8086-Prozessor von Intel. Schließlich wurde es 1987 für den 32-Bit-Prozessor 386 erweitert.

Als Microsoft begann, mit IBM an einem neuen grafischen Betriebssystem zu arbeiten, später als OS/2 veröffentlicht, verlor man das Interesse an der Weiterentwicklung von Xenix. Bis 1993 wurde sogar sämtlicher interner E-Mail-Verkehr bei Microsoft mit Xenix-basierten Servern abgewickelt.

Microsoft XENIX-Diskette

So war’s: Datenträger im Wandel der Zeit

So war’s: Datenträger im Wandel der Zeit

Wenn ich heute eine Datei übertragen will, sende ich sie entweder per E-Mail, lege sie in die Dropbox oder kopiere sie mithilfe eines USB-Stifts. Wer dasselbe in den 1970er-, 1980er- oder 1990er-Jahren tun wollte, griff wohl eher zu einem anderen Medium: einer Diskette. Heute ist die Diskette als Datenträger jedoch kaum mehr bekannt.

Das ist bei den heutigen Dateigrößen auch nicht verwunderlich. Kaum vorstellbar, dass die ersten Disketten eine Kantenlänge von 20 cm (8 Zoll), später 13,5 cm (5 ¼ Zoll), schließlich 9 cm (3 ½ Zoll) hatten. Speichern konnte man auf ihnen bloß einige Hundert Kilobyte, schließlich bis zu 1,44 MB. Noch bis zum Jahr 2004 war in den meisten Computern ein Disketten-Laufwerk eingebaut.

Bei den Festplatten sah es nicht anders aus. Die Festplatte in einem meiner ersten Computer, einem IBM 286, fasste kaum mehr als 20 MB. Einige noch ältere Computer hatten gar keine Festplatte, sondern arbeiteten teilweise mit zwei Disketten gleichzeitig. 20 MB waren mehr als genug, um darauf DOS und einige Anwendungsprogramme, wie die Textverarbeitung WordPerfect, zu installieren. Natürlich ist das kein Vergleich mit den Terabyte-Platten von heute, die 100.000 Mal mehr Daten speichern können.

Seltsam nur – genug Speicher scheint man trotzdem nie zu haben?

Disketten

Was ist eigentlich… DOS?

Was ist eigentlich… DOS?

DOS – bei diesem Namen schrecken einige zurück. Andere bekommen leuchtende Augen. Das Wort ist ein Synonym für die Anfangszeit der Computer, für die 80-er und 90-er Jahre, als grafische Oberflächen längst noch nicht Standard waren. Selbst heute hat DOS durchaus seine Existenz-Berechtigung.

Disk Operating System, also zu Deutsch „Betriebssystem für Datenträger”, bezeichnet mehrere ähnliche Systeme, die seit 1982 den Markt für IBM-kompatible Computer dominierten.

Die bekannteste DOS-Variante ist MS-DOS, die Microsoft-Variante. MS-DOS war der Grundbau, auf dem auch Microsoft Windows bis Windows Millennium aufsetzte. Neuere Windows-Versionen setzen auf dem NT-Kern auf, der kein DOS verwendet. Etwas hat Windows von DOS übernommen: das System der Laufwerk-Buchstaben.

Allen DOS-Versionen gemeinsam ist: Jeweils ein Benutzer kann das System  gleichzeitig nutzen, und es kann genau ein Prozess zur selben Zeit ausgeführt werden. DOS kennt also normalerweise kein Multitasking. Das Betriebssystem wird über eine Textzeile bedient, in dem man Befehle über die Tastatur eingibt, die nach Drücken der Eingabetaste ausgeführt werden.

DOS ermöglicht auch heute noch effizientes – und manchmal schnelleres – Arbeiten. Dazu zählen unter anderem die Eingabeaufforderung in Windows (ein Fenster für DOS-Befehle), sowie Stapelverarbeitungsdateien („Batch Files”), in denen sich mehrere DOS-Befehle sammeln lassen, die dann der Reihe nach abgearbeitet werden.

DOS 1.0

Was ist eigentlich… OS/2?

Was ist eigentlich… OS/2?

Ursprünglich war OS/2, von Microsoft und IBM gemeinsam entwickelt, als Erweiterung für das damals verbreitete DOS  gedacht. Die erste Version von „Operating System/2“, also Betriebssystem 2, wurde vor rund 25 Jahren angekündigt, nämlich im April 1987.

Das System richtete sich vorwiegend an Firmen und Großkunden und war in 5 Sprachen verfügbar: Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Portugiesisch. Eine Zeitlang bestanden Windows und OS/2 nebeneinander. Programme, die für Windows 3.1 entwickelt waren, liefen auch auf manchen OS/2-Versionen. Damals verkündeten einige Zeitschriften und Bücher sogar, OS/2 sei das System der Zukunft. Und tatsächlich wurde OS/2 auch nach dem Bruch der Firmen IBM und Microsoft 1990, bis ins Jahr 2001 weiterentwickelt.

Jedoch hat es OS/2 nie auf den Massenmarkt geschafft. Nur in Nischen, in denen IBM seit jeher Vorreiter ist, wird das System teilweise bis heute verwendet. Beispielsweise verwendete die französische Bahngesellschaft SCNF das OS/2-System in ihren Ticketautomaten. Der Kundendienst für OS/2 Warp 4 endete vor fünf Jahren, am 31. Dezember 2006.

OS/2 Warp 4