Wie geht’s weiter mit Wikipedia?

Wie geht’s weiter mit Wikipedia?

Wikipedia ist eine Institution: Die meisten von uns nutzen das Online-Nachschlagewerk regelmäßig – viele auch intensiv. Das nachschlagbare Wissen ist meist top-aktuell und gut recherchiert. Allerdings gibt es auch Kritik. Manche machen sich Sorgen um die Qualität, andere über die Ausgewogenheit der Themen.

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re:publica: Mehr Spenden für die gute Sache

Sascha Lobo gilt als Gallionsfigur der deutschen Netzaktivisten. Auf seiner Rede zur Lage der Nation hat sich Lobo mal das Publikum vergeknöpft. Sonst setzt er sich unermüdlich für ein freies Internet ein, beklagt die Spähaktionen der Geheimdienste und die Untätigkeit der Regierung – und das auch völlig zu Recht.

Diesmal scheltet Sascha Lobo alle, die ebenfalls ein freies Internet wollen, aber nicht allzu viel dafür tun. „Es reicht nicht, eine Online-Petition ins Leben zu rufen oder da mitzumachen“, sagt Lobo. Er ruft auf, sich stärker zu engagieren – vor allem finanziell.

Denn eine straff organisierte Lobby für das freie Internet gibt es nicht. Es gibt viele Aktivisten, viele investieren eine Menge Zeit und Herzblut – aber fast immer nebenbei, neben der normalen Arbeit. Es gibt nur eine Handvoll Vollzeitkräfte. Doch wer es mit den starken Lobbys von Staat, Geheimdiensten und Konzernen aufnehmen möchte, der braucht auch die nötigen Mittel.

Man kann nicht mit einer Nagelschere in der Hand in den Krieg ziehen, wenn der Gegner mit einem Flugzeugträger anrückt. Es müssen mehr finanzielle Mittel her bedeutet: Die User müssen spenden für die gute Sache. Sie müssen Vereine und Initiativen unterstützen, die sich für ihre Sache einsetzen. So wie Tierschutz und Naturschutz im großen Stil Geld einsammelt. Fürs Internet spendet niemand. Bislang. Gut möglich, dass sich das jetzt ändert – nach dem Aufruf von Lobo.

Food-Sharing: Lebens-Mittel teilen statt wegwerfen

Food-Sharing: Lebens-Mittel teilen statt wegwerfen

Jeden Tag werden tonnenweise verwertbare Lebensmittel weggeworfen. Ein Onlineportal soll helfen, solche Lebensmittel sinnvoll zu nutzen: Hier können sich Spender und Bedürftige anmelden.

Lebensmittelverschwendung ist in unserer Überflussgesellschaft ein echtes Problem. Täglich landen Tonnen von einwandfreien Nahrungsmitteln im Müll, nur weil sie an Ort und Stelle nicht mehr gebraucht werden. Dabei gibt es auch hierzulande Menschen, die hungern müssen oder sich nicht gesund ernähren, weil sie sich kaum oder nicht das richtige Essen leisten können. Aber das, was auf der einen Seite zu viel ist, kommt nur selten auf der anderen Seite an.

Neben vielen anderen Organisationen, darunter als prominentes Beispiel die Tafeln, kümmert sich auch Foodsharing um die Verteilung von Lebensmitteln an Bedürftige. Dabei zielt der Verein nicht nur auf Spenden von Supermärkten, Hotels oder Großveranstaltungen ab, sondern auch auf Privatpersonen. Jeder kann sich auf foodsharing.de registrieren und sogenannte Essenskörbe zusammenstellen.

Dort legt man die Lebensmittel hinein, die man nicht mehr benötigt, um sie auf der Internetseite anzubieten. Eine detaillierte Beschreibung der Lebensmittel gehört genauso in den Essenskorb wie die Angabe eines Ablaufdatums. Gerade bei verderblichen Lebensmitteln ist es wichtig, dass die Körbe rechtzeitig abgeholt werden.

Auf der anderen Seite können registrierte Nutzer aber auch selber einen Essenskorb anfragen und für die eigene Verwendung abholen. Jedem Anbieter ist es im Prinzip freigestellt, wem er die Nahrungsmittel übergibt. Foodsharing geht es vor allem darum, dass das Essen nicht ungenutzt verkommt. Über die Suchfunktion können Anwender mittels Stichwort und Postleitzahl nach Lebensmitteln in der Nähe suche.

Wer sich engagieren möchte, kann nicht nur eigene Essenskörbe bereitstellen, sondern selber überflüssige Lebensmittel bei Bäckereien oder Supermärkten abholen, um sie damit vor der Vernichtung zu retten. Über https://foodsharing.de/mach-mit kommt man zum Anmeldeformular, um sich um einen Job als so genannter «Foodsaver» zu bewerben. Die eingesammelten Nahrungsmittel werden dann entweder an soziale Projekte verteilt oder bei foodsharing.de eingestellt.

https://foodsharing.de

foodsharing

Spenden für Wikipedia

Spenden für Wikipedia

Wer kennt es nicht, das Online-Lexikon Wikipedia. Wir schlagen alle schon mal etwas nach, profitieren von den aktuellen Inhalten und freuen uns über die nützlichen Informationen. Und das alles ist umsonst. Kein Wunder, dass Wikipedia einer der meistbesuchten Webseiten der Welt ist: Aktuell auf Platz sechs. Doch kaum jemand fragt sich, wie das eigentlich gehen kann, ein solcher Service völlig kostenlos, ohne Werbung. Darum ruft Wikipedia immer wieder zu Spenden auf. Auch jetzt wieder, in der Vorweihnachtszeit.

  • Wer derzeit die deutschsprachige Präsenz von Wikipedia aufruft, der sieht einen orangefarbenen Kasten mit einem Spendenaufruf. Wozu braucht Wikipedia eigentlich Spenden – Autoren und Redakteure arbeiten doch kostenlos?

Auch wenn Autoren und Redakteure ehrenamtlich und damit kostenlos arbeiten: Es fallen selbstverständlich Kosten an. Das Angebot wird von einem gemeinnützigen Verein betrieben. Es braucht schließlich einen Rechtsvertreter für das Angebot. Damit fängt es schon mal an, ganz formal. Aber vor allem braucht es auf der praktischen Seite auch sehr viel Technik: Server, auf denen die Angebote laufen, auf denen die Daten gespeichert sind.

Es müssen Backups gemacht werden, neue Versionen der Software eingespielt werden und vieles andere mehr. Fachleute müssen sich um den Betrieb kümmern, die Domain muss funktionieren. Die Benutzer erwarten, dass das Onlinelexikon rund um die Uhr erreichbar ist, immer zuverlässig funktioniert und auch schnelle Antwortzeiten bietet. All das ist mit hohem technischen Aufwand verbunden, auch mit Personalaufwand – und das kostet.

  • Ohne Spenden geht also nichts. Wie viel Geld braucht die Wikimedia Fördergesellschaft denn, um den deutschsprachigen Raum mit dem kostenlosen Online-Nachschlagewerke versorgen zu können?

Das offizielle Ziel der Stiftung sind 6 Millionen Euro, so viel ist nötig, um den deutschsprachigen Teil von Wikipedia zu finanzieren – ein Jahr lang, 2014. Der deutlich größere englischsprachige Teil von Wikipedia hat für 2013 rund 19 Millionen Euro eingeworben, etwa 25 Millionen US-Dollar. Das ist deutlich mehr, wird aber auch von deutlich mehr Menschen genutzt. Gespendet wurde vor allem in USA, Kanada, Großbritannien, Australien, Neuseeland und Indien.

Wikipedia wirbt damit, dass wenn jeder, der Wikipedia nutzt, auch nur einen geringen Betrag spendet, die Spendenaktion bereits nach einer Stunde abgeschlossen wäre. In Wahrheit spendet natürlich nur ein vergleichsweise kleiner Teil der User, im Durchschnitt etwa 20 Euro im Jahr. Man kann aber auch regelmäßig spenden, monatlich oder quartalsweise.

 

 

  • Wie lange läuft die Spendenaktion noch?

Nur noch wenige Tage. Offiziell ist am 31. Dezember Schluss. Am 1. Januar des neuen Jahres werden dann die Ergebnisse der Spendenaktion bekanntgegeben. Aber man kann auf der Homepage von Wikipedia schon den aktuellen Spendenstand sehen: Es sieht gut aus. Das Ziel wird sicher locker erreicht. Man kann übrigens per Lastschrift, Überweisung, Kreditkarte oder Paypal spenden.

 

  • Das deutsche Wikipedia hat seit seinem Höhepunkt 2008 rund ein Drittel der freiwilligen Stammautoren verloren. Von rund 9000 auf rund 6000. Bei der englischsprachigen Version ist der Rückgang noch gravierender. Wie kommt es zu diesem Rückgang?

Das hat viele Gründe. Einige haben schlichtweg das Interesse verloren. Das liegt vor allem an der Diskussionskultur in Wikipedia, die sich zunehmend verschlechtert. Hier werden ja teilweise um Texte, Argumente, Fakten und Beurteilungen gestritten, im Hintergrund, ohne dass es die Leser und Nutzer von Wikipedia bemerken würden. Und der Ton wurde in letzter Zeit immer schlechter. Es gibt Besserwissen und es gibt auch Administratoren mit mehr Rechten. Anonyme Bearbeiter werden schlechter behandelt… Da haben neue freiwillige Bearbeiter schnell keine Lust mehr.

Außerdem sind manche Autoren und Bearbeiter aus den Anfangstagen schlichtweg älter geworden, sie haben andere Aufgaben, Familie, Arbeit und ziehen sich zurück. Gleichzeitig finden sich aber weniger neue Kräfte. Ein durchaus ernsthaftes Problem. Noch hat Wikipedia keine Lösungen in petto. Die häufig gerühmte „Schwarmintelligenz“, die „Weisheit der Massen“ ist dadurch gefährdet.

 

  • Aber wie kann es weitergehen? Ohne genügend Autoren würde Wikipedia doch an Qualität, Aktualität oder Umfang verlieren.

Die Gefahr ist, dass Wikipedia an Verlässlichkeit verliert. Deswegen wird schon offen darüber nachgedacht, ob Autoren und Bearbeiter nicht in Zukunft doch vielleicht sogar entschädigt werden. Aber dann würden die Spenden auf gar keinen Fall reichen. Dann müsste Wikipedia über etwas nachdenken, was bislang tabu war: Kommerzialisierung. Bei einer halbe Milliarde Besuchern pro Monat sehr verlockend. Aber das würde natürlich das Wesen des bislang kostenlosen Online-Lexikons radikal verändern, vielleicht auch beschädigen.

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Spenden im Web

In der Adventszeit spenden viele Menschen, mehr und bereitwilliger als sonst. Dasm merkt man schon daran, dass öfter an derTür geklingelt wird – und mehr Sammelbüchsen in den Einkaufspassagen zu sehen sind. Aber wie spendet man richtig, was wird mit den Geld- und Sachspenden angestellt? So etwas erfährt man im Web. Außerdem kann man hier mittlerweile durchaus auch spenden.

Kinder stehen in einer Reihe – und tragen einen leeren Teller vor sich her. Mittagszeit. Hier ist der Webbesucher direkt angesprochen und auch gefordert. Suppe, Spaghetti, Käsebrot, Obst oder auch ein Schnitzel: Per Mausklick lässt sich etwas Leckeres zu Essen auf den Teller ziehen – und so ganz konkret ein Kind mit Essen versorgen.

Die Webseite der Düsseldorfer Kindertafel ist ein sehr schönes Beispiel für ein gut gemachtes Onlineangebot. Optisch ansprechend gemacht, modern gestaltet, inhaltlich gut und sofort zu verstehen. Und was auch wichtig ist: Dadurch vertraut man der dahinter stehenden Organisation gleich.

Klar, irgendwie hat man schon den Eindruck, in den kleinen Animationen steht der Nachwuchs von Mitarbeitern einer Werbeagentur Schlange, keine wirklich bedürftigen Kinder – aber darum geht es nicht. Wichtig ist: Man versteht sofort, warum es die Düsseldorfer Kindertafel gibt und wie sie funktioniert. Das Ziel: Kinder ganz konkret mit Essen zu versorgen.

Wenn man dann spendet, gibt es am Ende noch mal eine Übersicht, über alle Mahlzeiten, die man spenden möchte. Dadurch entsteht ein Gesamtbetrag, der sich noch beliebig auf- oder abrunden lässt. Gutes Konzep.

Nur wenige Webseiten sind so gut und eindringlich gemacht wie die der Düsseldorfer Kindertafel. Wichtige und nützliche Projekte gibt es trotzdem jede Menge – und im Web kann man sich optimal informieren.

Alle bekannten Hilfsorganisationen sind heute im Web vertreten und informieren über ihre Tätigkeiten, darüber, wie und wozu sie die Spendengelder einsetzen. Manche wie die Kindernothilfe, machen das besonders gut. Ein Dokumentarfilm erklärt die typischen Lebensumstände von Flüchtlingskindern – und wie ihnen ganz konkret geholfen werden kann.

Solche Filme helfen zu verstehen, wie sinnvoll und nützlich Spenden sein können. Empfehlenswert ist auch diese Webseite: www.aktion-deutschland-hilft.de. Hier haben sich zehn renommierte deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um gezielt und schnell bei Katastrophen in aller Welt zu helfen – und davon gibt es ja leider jede Menge.

Eine gute Idee ist ja auch immer, wenn man nicht selbst spendet, sondern andere Spenden lässt, zum Beispiel anstatt Geschenke zu machen. Weihnachten ist da ein guter Zeitpunkt, aber natürlich auch Geburtstage, Hochzeiten, und andere Anlässe.
Einige Webseiten bieten da mittlerweile ganz konkrete Möglichkeiten an, Spenden zu organisieren. Bei aktion-deutschland-hilft.de zum Beispiel ist das die interaktive Hilfe. Jeder kann selbst eine eigene kleine Spendenaktion starten, online.

Auf der Webseite kann man die Aktion starten, und dann online Geld einsammeln, andere Spenden lassen. Auf der Aktionsseite ist zu se-hen, wie viel Geld die einzelnen Aktionen bereits eingebracht haben.

Wer Geld spendet, muss sich natürlich immer gut überlegen: An wen spende ich, wie viel spende ich und auch: Wie spende ich, also einen Geldbetrag, eine Sachspende, nur einmal, regelmäßig oder überweise ich online Geld. Da entstehen also viele Fragen. Antworten ver-spricht der Spenden-Ratgeber.

Unter www.spenden-ratgeber.de gibt es einen unabhängigen und neutralen Ratgeber, der keiner Organisation verpflichtet ist. Hier gibt es nütziche Tipps. Aber welche Organisationen haben ein Spenden-Gütesiegel, gehen mit den Spenden vernünftig um? So etwas erfährt man hier, unter www.dzi.de, beim deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen.

Wer ein Smartphone hat, kann auch die App Spendenportal laden. Kostenlos, versteht sich. Die App bietet einen Überblick über rund 500 Organisationen, die Spenden annehmen. Übersichtlich geordnet nach Themengebiet. Zu jeder Organisation gibt es Infos – und Hinweise auf die jeweilige Webseite. Praktisch. Nur spenden über die App geht leider nicht. Noch nicht.

Wikileaks muss wegen Geld-Problemen dicht machen – vorerst

Die Enthüllungsplattform Wikileaks legt eine Pause ein. Eine Zwangspause. Nicht etwa, weil es an brisanten Themen mangelt oder an Unterstützern, die Wikileaks bei seiner Aufgabe helfen würden, sondern schlicht, weil das Geld knapp wird. Und Geld braucht man, schon allein um die technische Infrastruktur bezahlen zu können.

Zwar gibt es überall auf der Welt genügend Menschen, die Wikileaks nur zu gerne mit Spenden finanziell unterstützen würden. Aber die Spenden kommen nicht an. Amerikanische Geldinstitute wie Visa, Mastercard, Paypal, sowie einige große Banken weigern sich bereits seit Monaten, Geldspenden für Wikileaks anzunehmen und weiterzuleiten.

Der Druck der amerikanischen Regierung auf Wikileaks zeigt damit nun Wirkung – erst einmal, denn es gibt diverse Klagen gegen das Zudrehen des Geldhahns. Allerdings ist Wikileaks derzeit auch noch in anderer Hinsicht geschwächt, auch technisch. Durch den Disput mit dem ehemaligen Wikileaks-Unterstützer Domscheit-Berg ist es derzeit schwierig bis unmöglich, neue Dokumente sicher an Wikileaks zu übermitteln.

Julian Assange wird sich anstrengen müssen, will er sein Projekt Wikileaks retten.