Der Task-Manager als Allzweckwerkzeug

Der Task-Manager als Allzweckwerkzeug

Wenn auf Ihrem Windows 10-PC etwas nicht rund läuft, dann sind die Möglichkeiten vielfältig. Bevor Sie allerdings in die Tiefen der Fehleranalyse einsteigen und dabei Systemeinstellungen verändern, nutzen Sie die auf den ersten Blick nicht ganz so naheliegende Möglichkeit: Den Task-Manager. Der bietet nämlich eine Menge an Funktionen, die Ihr System wieder rund bekommen.

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Explorer neu starten

Explorer neu starten

Tritt in Windows ein Fehler auf, wird einem oft als Erstes geraten, den PC neu zu starten. Oft ist der Neustart des kompletten Systems aber gar nicht nötig – den Datei-Explorer neu zu starten genügt oft schon.

Explorer.exe ist der Prozess, der für die Anzeige der meisten Oberflächen-Elemente unter Windows 10 verantwortlich ist, einschließlich des Startmenüs, der Taskleiste, des Aktions-Zentrums und mehr.

Es gibt zwei Möglichkeiten, Explorer.exe neu zu starten. Sie können das Programm über den Task-Manager neu starten, oder Sie können es über die Eingabeaufforderung neu starten.

  • Um Explorer.exe aus dem Task-Manager neu zu starten, öffnen Sie diesen mit Administrator-Rechten. Gehen Sie auf die Registerkarte Prozesse und suchen Sie nach dem Eintrag für den Explorer. Wählen Sie es aus und klicken Sie unten rechts auf die Schaltfläche Neustart. Die Taskleiste auf Ihrem Bildschirm verschwindet für einen Moment, kehrt aber in wenigen Sekunden zurück.
  • Über die Eingabeaufforderung ermöglichen folgende Kommandos einen Neustart des Explorers:
    taskkill /im explorer.exe [Enter]
    explorer [Enter]

Vollbild-Programme beenden

Vollbild-Programme beenden

Games, aber auch andere Programme schalten beim Start in den Vollbild-Modus. So stören keine anderen Elemente bei der Nutzung, wie etwa die Taskleiste. Das Problem: Hängt sich das Spiel oder Programm auf, wird das Beenden über den Task-Manager schwierig.

Mit dem Tastenkürzel [Strg]+[Umschalt]+[Esc] lässt sich der Task-Manager zwar jederzeit aufrufen – auch vom Vollbild-Modus aus. Es kann aber gut sein, dass das Fenster des Task-Managers vom Spielefenster überdeckt wird. Dann kann das hängende Game auch nicht beendet werden.

Virtueller Desktop hilft weiter

Mit einem Trick klappt’s trotzdem: Zunächst über [Win]+[Tab] zur Ansicht für Desktops schalten. Durch Anklicken des Plus-Zeichens kann hier ein neuer virtueller Desktop angelegt werden. Darauf lässt sich dann der Task-Manager starten, um das Game oder Programm zu beenden, das sich aufgehängt hat.

Zum Schluss kann der soeben angelegte virtuelle Desktop über [Win]+[Tab] und anschließenden Klick auf das X-Symbol in der Mini-Vorschau wieder geschlossen werden.

Windows 10-Apps sofort beenden

Windows 10-Apps sofort beenden

Wenn eine UWP-App in Windows 10 nicht mehr korrekt reagiert, muss man sie beenden und danach neu aufrufen. Das klappt allerdings nicht immer per Klick auf das X-Symbol oben rechts in dem zugehörigen Fenster. Wir zeigen 2 Wege, wie sich die App dennoch schließen lässt.

Bei der ersten Variante versuchen wir, die App über den Task-Manager zu beenden. Dazu mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle der Taskleiste klicken und dann den Task-Manager aufrufen. Auf dem Tab ganz links wird jetzt unter anderem auch die App aufgelistet, die nicht mehr reagiert. Hier kann sie über einen Rechtsklick beendet werden.

Hilft das nicht weiter, gibt es auch noch den Weg über die Einstellungen. Dazu im ersten Schritt das Start-Menü öffnen. Ist die App als Kachel angeheftet, genügt jetzt ein Rechtsklick auf die entsprechende Kachel. Andernfalls klickt man mit der rechten Maustaste auf den Eintrag der App in der alphabetischen Liste aller installierten Programme. Dann auf Mehr, App-Einstellungen klicken. Schließlich in dem Fenster, das daraufhin erscheint, etwas weiter nach unten scrollen und unter der Überschrift Beenden auf den gleichnamigen Button klicken.

Funktioniert die App beim anschließenden Aufrufen immer noch nicht, wiederholt man die letzten Schritte, klickt aber stattdessen auf den Zurücksetzen-Button. Dabei gehen aber sämtliche Daten verloren, die innerhalb der App gespeichert waren.

Apps finden, die viel Energie verbrauchen

Apps finden, die viel Energie verbrauchen

Am Task-Manager hat Microsoft nie wirklich viel verändert. Seit Windows 8 ist dort alles beim Alten geblieben. In Windows 10 ist der Task-Manager schlauer geworden: Er weiß nicht nur um den Zustand des Grafik-Prozessors, sondern kann auch ermitteln, welche Programme in Windows 10 am meisten Energie verbrauchen.

Einblick über den Task-Manager

Die neuen Funktionen für den Task-Manager stehen ab Redstone 5 zur Verfügung. Für Programme führt der Task-Manager nicht nur den aktuellen Energie-Verbrauch auf, sondern auch, wie viel Leistung Apps in der Vergangenheit verbraucht haben. Die Infos zur Energie stehen für Apps bereit, die momentan laufen. Im Task-Manager erscheinen dafür zwei neue Spalten namens Stromverbrauch und Stromverbrauch (Trend).

Sie können die Apps nach dem höchsten oder niedrigsten Stromverbrauch sortieren und auf diese Weise feststellen, welche Apps bei der mobiler Nutzung eines Laptops mit Akku besser nicht verwendet werden sollten. Wer sich über den Trend beim Energie-Verbrauch informieren will, sollte die fraglichen Programme einige Zeit laufen lassen und kann den Trend dann im Task-Manager einsehen.

Der Stromverbrauch wird nicht von anderen Apps beeinflusst, die auf dem System ausgeführt werden. Was sich allerdings sehr wohl auf die Leistung auswirkt, ist die Frage, ob die App nur im Ruhezustand läuft oder ob sie tatsächlich Arbeit verrichten muss.

Werden mit Photoshop etwa große Bilder auf eine kleinere Größe gebracht, kostet das jede Menge Energie. Deswegen sollte die App über längere Zeit laufen gelassen werden, während sich der Task-Manager ein Bild von ihrer Leistung machen kann.

Unbekannte Prozesse aufspüren

Unbekannte Prozesse aufspüren

Auf jedem Windows-PC laufen beim Einschalten nicht nur die Programme, die manuell gestartet werden. Mit an Bord sind auch Hintergrund-Tools und in manchen Fällen gar Malware, die unbemerkt ebenfalls ausgeführt werden. Was sich hinter einem bestimmten Prozess-Namen verbirgt, ist dabei oft nur schwer zu erkennen.

Der Task-Manager selbst gibt hier meist nur wenig Aufschluss. Hier erscheinen neben dem Namen der zugehörigen EXE-Datei noch der Pfad zur Datei sowie die Aufruf-Parameter, mit denen das Programm gestartet wurde, und die vom Autor hinterlegte Beschreibung. Die hilft oft nicht weiter.

Mehr Infos gibt’s in Windows 10, wenn man im Task-Manager mit der rechten Maustaste auf den fraglichen Prozess klickt. Dann im Kontextmenü die Funktion Online suchen auswählen. Daraufhin startet der Browser und sucht nach der angegebenen Datei im Internet. Hier erscheinen oft Treffer auf Info-Seiten wie file.net oder bleepingcomputer.com, die weiteren Aufschluss über die Anwendung geben.

Crypto-Miner enttarnen

Crypto-Miner enttarnen

Wenn der Ventilator des Computers ständig auf Hochtouren läuft, kann dies an einer fehlerhaften Software liegen. Oder daran, dass Hacker die CPU-Leistung für sich ausnutzen – etwa, um virtuelles Geld in Form von Bitcoin zu generieren. Wer auf Nummer sicher gehen will, wirft einen Blick in den Task-Manager.

Dazu an einem Zeitpunkt, an dem der Prozessor viel zu tun hat, mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle der Taskleiste klicken. Hier den Eintrag Task-Manager aufrufen, um anschließend zum Tab Details umzuschalten. Nun lässt sich die Liste der aufgelisteten Prozesse nach CPU-Auslastung sortieren.

Manche Crypto-Miner überwachen auch, ob der Benutzer gerade den Task-Manager nutzt. In diesem Fall hilft es weiter, von den Sysinternals Tools den Process Explorer herunterzuladen und dann der EXE-Datei des Tools einen anderen Namen zu geben (damit sie nicht erkannt wird). Wird die umbenannte Kopie danach gestartet, sollten sich auch Mining-Programme mit Tarnkappen-Modus erkennen lassen.

CPU-lastige Programme killen

CPU-lastige Programme killen

Läuft der PC nur noch sehr lahm, liegt das entweder an einer vollen Festplatte. Oder der Prozessor hat so viel zu tun, dass keine Zeit mehr bleibt, die Eingaben des Nutzers zu verarbeiten. In diesem Fall kann es kurzfristig helfen, Programme zu beenden, die besonders viel CPU-Leistung in Anspruch nehmen.

CPU-lastige Programme erscheinen auf den ersten Blick direkt im Task-Manager. Er lässt sich aufrufen, indem mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle der Taskleiste geklickt wird. Danach im Task-Manager zum Tab Details navigieren.

Hier lässt sich die Ansicht nun nach CPU sortieren, indem man oben auf die entsprechende Spalte klickt. Die Prozesse, die den Prozessor am meisten auslasten, erscheinen nun – ggf. nach zweimaligem Klick auf die Spalte – ganz oben. Von hier aus lassen sich zugehörige Programme im Bedarfsfall auch als Prozess beenden. Am besten ist es aber, wenn man die Anwendung auf normalem Weg schließt, sonst können Daten verloren gehen.