Bundesnetz-Agentur überprüft die Netz-Qualität in Deutschland

Bundesnetz-Agentur überprüft die Netz-Qualität in Deutschland

Wie schnell sind DSL-Leitungen in Deutschland? Die Bundesnetzagentur will es ganz genau wissen und führt einen groß angelegten Feldversuch durch. Bis Ende Dezember kann jeder auf der Projektseite der Initiative Netzqualität einen DSL-Tempotest durchführen.

Dazu werden zwischen PC und Server eine Reihe Datenpakte ausgetauscht und so zuverlässig das Tempo bei Upload und Download ermittelt. Der Benutzer gibt beim Test auch seine Postleitzahl, den Provider und das vertraglich zugesicherte Datentempo an. Auf diese Weise bekommt die Behörde einen guten Überblick, welche Provider ihr Versprechen in Sachen DSL-Tempo halten und welche eher nicht. Jeder sollte mitmachen.

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Tempobremse der Telekom: Fragen und Antworten

Die Telekom ist im Gespräch – aber nicht im guten Sinne. Seitdem Telekom-Chef René Obermann für DSL-Kunden einen Tempobremse angekündigt hat, nämlich für alle, die besonders viel online gehen, wird die Telekom im Netz, aber auch in den Medien als Drosselkom verspottet. Denn das DSL-Tempo von Vielsurfern soll drastisch reduziert werden.

Das hat enormen Protest ausgelöst, vor allem, weil Telekom-eigene Dienste wie Entertain vom DSL-Kontingent ausgenommen sein sollen. Nun hat die Telekom eingelenkt und die angekündigte Tempobremse etwas gelockert. Ein Hin und Her – die wichtigsten Fragen und Antworten.

  • Wieso sprechen alle von „Drosselkom“, wann und wie will die Telekom DSL-Kunden ausbremsen?

Der Plan ist, ab 2016 – also erst in drei Jahren – aus der DSL-Flatrate einen DSL-Volumentarif zu machen. Dann soll man nicht mehr so viel online gehen können wie man will, sondern hat nur ein bestimmtes Kontingent zur Verfügung. Bei einer 16 MBit-Leitung spricht man von 75 GB im Monat, bei einer 200-Mbit-Leitung von 400 GB im Monat. 75 GB, das klingt viel, ist es aber nicht. Das reicht gerade mal für zehn Filme in HD-Qualität, ein paar Stunden Onlinegaming oder tägllichen Musikgenuss, wohlgemerkt aber nicht alles zusammen, sondern entweder oder. Und da kommt das normale Surfen und E-Mailen noch dazu.

Weil aber angeblich 2% der Telekom absolute Intensivnutzer sind, die praktisch rund um die Uhr online sind – und da zahlt die Telekom dann definitiv drauf -, soll das Volumen gedeckelt werden.  Ist die Obergrenze erreicht, drosselt die Telekom einfach das Tempo, vom Maximaltempo auf 384 KBit/Sekunde, das war der ursprüngliche Plan. Doch die Kritik an diesen Plänen war derart groß und nachhaltig, nicht nur bei Kunden und insgesamt in der Branche, sondern sogar in der Politik, dass die Telekom wohl Handlungsbedarf gesehen hat. Jetzt soll „nur“ auf 2 MBit/Sekunde gedrosselt werden, wenn das Kontingent erreicht ist.


  • 2 MBit/Sekunde, das klingt doch gar nicht schlecht – vor einigen Jahren war das vielerorts das Maximum, was man bekommen konnte. Ist das ein Einknicken der Telekom, wie manche sagen, oder doch eher ein fauler Kompromiss, wie andere meinen?

2 MBit/Sekunde klingt viel, ist es aber heute nicht mehr. Denn natürlich haben sich unsere Nutzungsgewohnheiten geändert. Klar, Webseiten aufrufen und E-Mails abrufen, das geht damit problemlos. Auch Musik als Streaming hören. Aber Videos anschauen auf Youtube wird schon zur Qual, Video on Demand geht damit gar nicht. Und wer sich seinen DSL-Anschluss in der Familie mit anderen teilen muss, wird noch schneller merken, dass 2 MBit/Sekunde viel zu wenig ist.

Also handelt es sich um einen faulen Kompromiss. Die Telekom ist nicht wirklich eingeknickt: Sie weiß genau, dass 2 MBit/Sekunde für einen ordentliche Internetnutzung nicht ausreichen, schon gar nicht im Jahr 2016. In drei Jahren werden wir noch höhere Ansprüche an Datenvolumen und Tempo haben als heute, so viel steh fest.

  • Warum macht die Telekom das, wieso geht sie das Risiko ein, sich zu isolieren, sich Feinde zu machen – kann man damit Geld verdienen?

Zum einen will die Telekom zusätzlich eine „echte“ Flatrate anbieten, die 10 bis 20 Euro im Monat mehr kosten soll als die mit Volumenbeschränkung. Wobei es, nebenbei bemerkt, eine Frechheit ist, jahrelang DSL-Anschlüsse als Flatrate zu verkaufen – und wenn es einem zu viel wird, dann wird aus der Flatrate so mir nichts, dir nichts ein Volumentarif. Aber 10 bis 20 EUR mehr, das kann sich bei Millionen von Kunden schon summieren. Das Geld braucht die Telekom dringend, um ihr Netz auszubauen, das nicht wirklich zukunftsfähig zu machen. Und das ist dringend nötig.

Aber die Telekom hat noch einen anderen Hintergedanken: Sie will so genannte „Managed Services“ verkaufen. Das sind volumenträchtige Onlinedienste wie Videoportale, Online-Videotheken, Musik-Streamingdienste. Die sollen der Telekom Geld dafür bezahlen, dass sie „gemangt“ werden. Diese Inhalte würden dann zum einem nicht vom Inklusivvolumen abgezogen und würden zum anderen auch nach Erreichen der Tempobremse trotzdem noch in Full-Speed ausgeliefert. Apple wäre so ein klassischer Kandidat für iTunes: Video on Demand im Schneckentempo macht keinen Spaß.

  • Wird das denn funktionieren, werden sich die Onlinedienste darauf einlassen?

Das sieht nicht danach aus. Und sie wären ja auch schlecht beraten. Denn wenn die Telekom damit anfängt, werden natürlich auch alle anderen DSL-Anbieter versuchen, ebenso Mulfunk-Provider, zusätzlich abzukassieren. Das würde zum einen sehr viel Geld kosten, das würde zum anderen aber auch bedeuten, dass wahnsinnig viele Verträge abgeschlossen werden müssten, mit DSL-Diensten in der ganzen Welt, wenn das Schule macht. Es gibt außerdem einen guten Grund, dass das bislang niemand versucht: Es gibt die Netzneutralität – und die Telekom versucht, diese zu unterwandern, was viele  völlig zu Recht – erzürnt.

 

  • Die Netzneutralität – das muss man vielleicht noch mal erklären. Was verbirgt sich dahinter und wieso ist die fürs Internet wichtig?

Die Netzneutralität ist bindend vorgeschrieben. Jedes Datenpaket muss gleich behandelt werden, egal welchen Inhalt es hat. Es gibt kein wichtig oder unwichtig, kein Premium oder Economy Class Datenpaket. Provider müssen alle Datenpakete unverändert und in gleicher Qualität von und an ihre Kunden liefern. Durch den Plan, „Managed Services“ anzubieten und diese bevorzugt an DSL-Kunden auszuliefern, würde die Telekom die Netzneutralität unterwandern. Der Kunde würde gleich drei Mal zahlen: Höhere DSL-Gebühren für die echte Flatrate, höhere Gebühren bei den Onlinediensten, die die Kosten für die „Managed Services“ der Telekom natürlich weiterreichen würden – und auf Dauer auch weniger Vielfalt. Denn Startups könnten es sich kaum leisten, von Anfang von die Luxusvariante für ihren Traffic zu buchen.

Genau das ist der Grund, wieso die Telekom so viel Kritik einstecken muss, auch aus der eigenen Branche. Das geht einfach nicht. Wenn das einer macht, ist das ein Dammbruch. Deshalb muss es vermieden werden, dass die Telekom, als Marktführer, die Gesetzmäßigkeiten des Marktes derart radikal verändert.

 

Flotter Flitzer oder lahmer Laster: Wenn sich die DSL-„Autobahn“ als Schotter-Weg entpuppt

Flotter Flitzer oder lahmer Laster: Wenn sich die DSL-„Autobahn“ als Schotter-Weg entpuppt

Ärgerlich, wenn Sie ein Auto mit 660 PS kaufen und bei der ersten Spritztour feststellen, dass der Flitzer nur schlappe 120 km/h Spitzengeschwindigkeit schafft, oder? Dieser Fall kommt glücklicherweise selten vor. Anders ist es da beim DSL Anschluss, der den meisten genau so wichtig ist wie ein Auto. Anbieter locken gerne mit rasanten DSL Geschwindigkeiten wie „bis zu 50.000 kBit/s“ oder sogar „bis zu 120.000 kBit/s“. Gehalten wie das Angepriesene nicht immer. Doch woher können Kunden wissen, welche Geschwindigkeit wirklich verfügbar ist? Genau wie beim Auto gilt: testen!

Wie so oft steckt der Teufel im Detail und – um genau zu sein – in den beiden kleinen Wörtchen „bis zu“. Die überlesen Kunden gerne und glauben dann, den Porsche unter den DSL Tarifen zu kaufen. Doch mit dieser Annahme liegen sie meist daneben. Die Angabe „bis zu“ besagt, dass diese Geschwindigkeiten möglich, nicht, dass sie jederzeit tatsächlich verfügbar sind. Doch um einen Stab für die Anbieter zu brechen: das Tempo eines Anschlusses wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, auf die sie selbst nicht unbedingt einwirken können. Augenwischerei betreibt also kein Provider.

Da auf den Datenautobahnen mittlerweile ein enormes Verkehrsaufkommen herrscht, kann natürlich auch ein DSL-Porsche nicht immer zur Höchstform auflaufen. Neben der Anzahl der Nutzer, die über eine Leitung surfen, beeinträchtigen auch die Länge und die Qualität der Kabel die Geschwindigkeiten. Genau so spielt die Wartung des Netzwerks beim Nutzer zuhause eine Rolle. Veraltete Hardware, mehrere Rechner an einem Router oder der Standort des Routers haben einen erheblichen Einfluss auf die Schnelligkeit.

Deshalb können Internetprovider nie mit Sicherheit sagen, welche Geschwindigkeit an einem Standort tatsächlich verfügbar sein wird und arbeiten immer mit dem Bis-zu-Wert. Um nicht die Katze im Sack zu kaufen, ist wie beim Autokauf auch bei der DSL Bestellung eine Probefahrt jederzeit möglich. Danach wissen Nutzer, was sie erwartet und welche Geschwindigkeit für sie sinnvoll, weil verfügbar, ist. Ein solcher DSL Speedtest ist bequem von zuhause möglich. Nach der Angabe von Anbieter und Vorwahl zeigt der Speedtest wenige Augenblicke später die aktuell erreichte Down- und Upload-Geschwindigkeit des Anschlusses an. Der Clou an der Sache: auf www.dsl-speedtest.de werden außerdem schnellere Alternativ-Anbieter angezeigt.

Natürlich sollten sich Kunden vor Abschluss eines DSL Vertrages auch überlegen, wozu sie das Internet nutzen. Denn: Wer nur zum Einkaufen und zur Post fährt, braucht nicht unbedingt einen Porsche.

Wie schnell ist mein Browser? Peacekeeper findet es heraus

Wie schnell ist mein Browser? Peacekeeper findet es heraus

Derzeit findet ein regelrechter „Browser Battle“ statt, ein Kampf der Internet-Browser. Ob Internet Explorer 8, Firefox 3.1, Google Chrome, Apple Safari 4 oder Opera 10: Jeder Hersteller findet, dass sein Browser der schnellste ist.

Kann natürlich nicht sein – in Wahrheit ist jeder Browser in einer anderen Disziplin besonders flott. Die gute Nachricht ist, dass sich alle Hersteller derzeit große Mühe geben. Alle neuen Browserversionen – einige sind derzeit nur als Betaversionen zu haben -, haben in punkto Tempo mächtig zugelegt.

Aber wie schnell ist mein Browser wirklich? Diese Frage kann nun jeder selbst beantworten. Denn mit <a href=“https://service.futuremark.com/peacekeeper/index.action“>Peacekeeper</a> gibt es jetzt einen richtig gut gemachten, aussagekräftigen Online-Browser-Test. Hier kann jeder ohne großen Aufwand das Tempo seines Browsers ermitteln.

Nach dem Test, der durchaus einige Minuten dauert, erscheint eine Punktzahl und eine Einordung, wie schnell andere Browser sind (auf unterschiedlichen Rechnern).

Untersucht wird allerdings browserausschließlich das Tempo von Javascript, der Programmiersprache für Browser. Doch genau der Aspekt wird immer wichtiger, da aufwändige Webseiten und vor allem viele Onlinedienste auf javascript setzen. Man muss keine Software laden, das Ansteuern der Webseite reicht, um den Text zu starten (es muss nur Javascript aktiviert sein, klar).

Die Benutzeroberfläche des Tests ist zwar Englisch, aber die Ergebnisse sprechen für sich (viele Grafiken) – und interessant ist das Ergebnis auf alle Fälle. Wer mehrere Browser auf seinem Rechner installiert hat, kann sie auf diese Weise wunderbar gegeneinander antreten lassen.

Wie schnell ist meine DSL-Leitung?

Wie schnell ist meine DSL-Leitung?

Haben wir es doch gewusst: Internet- und Mobilfunk-Provider versprechen immer gerne Turbotempo – und liefern dann oft nur einen Bruchteil des versprochenen Tempos. Das ist zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie der EU. Was aber kann man heute erwarten – und was bekommt man tatsächlich geboten? Und wie findet man eigentlich heraus, wie schnell man im Netz unterwegs ist?

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