Die besten Video Chat-Systeme

Die besten Video Chat-Systeme

Video-Chat: War früher nur etwas fürs Office. Um mit Chef, Kollegen oder Kunden in Kontakt zu treten oder zu bleiben. Doch seit Corona nutzen nicht nur immer mehr Menschen im Home Office Video-Chat-Lösungen, sondern natürlich auch sehr viele Privatleute. Etwa, um mit Oma und Opa in Kontakt zu bleiben, oder generell um Verwandte nicht nur zu sprechen, sondern auch zu sehen – schließlich herrscht nach wie vor ein Kontaktverbot. Aber was sind die besten Lösungen dafür?

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Videochats mit Google Duo

Videochats mit Google Duo

Facetime, Skype, Snapchat: Wer mit Freunden oder Bekannten per Videochat kommunizieren möchte, hat bereits die Qual der Wahl. Wer braucht da noch einen Messenger? Google meint, wir brauchen einen – und hat jetzt einen neuen Messenger namens Google Duo veröffentlicht. Damit kann man bequem Videochats abhalten, also seinem Gesprächspartner beim Talk in die Augen schauen.

Was hat die neue Kommunikations-App Google Duo zu bieten?

Es gibt Google Duo ab sofort für Android und iOS. Mit der neuen App will Google Videochats so einfach machen wie Telefonanrufe. Entsprechend simpel ist die App gestaltet: Wer sie startet, wird nicht mit Dutzenden Funktionen überfordert, sondern sieht gleich, worum es geht: Video-Chats mit anderen abzuhalten.

Wer einen Videochat will, wählt in seinen Kontakten den Gesprächspartner aus und ruft ihn an. Was natürlich nur dann funktioniert, wenn auch der andere Google Duo installiert hat und benutzt. Aber Duo zeigt einem sowieso nur Kontakte, die Duo verwenden.

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Braucht man bei Google Duo einen Login, also ein Google-Konto, um die App zu benutzen?

Das könnte man denken und wäre bei Google auch zu erwarten, weil üblich, doch bei Google Duo ist es anders. Google Duo braucht keinen Login. Die App ist mit der Rufnummer verknüpft. Man erhält bei der Erstinstallation eine SMS aufs Handy, um die Rufnummer zu verifizieren.

Man wählt seine Kontakte also nicht über die Account-Namen oder E-Mail-Adresse aus, sondern über die Rufnummer. Das Prinzip ist also so ähnlich wie bei WhatsApp, auch diese beliebte App ist ja an eine Rufnummer gebunden.

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Nun hat Google Duo eine Funktion zu bieten, die sich „Kuckuck“ nennt – was verbirgt sich dahinter?

Diese Funktion sieht man dann, wenn man angerufen wird. Der Angerufene sieht im Display eine kleine Videovorschau des Anrufers. Also bevor man den Anruf annimmt, kann man den Anrufer schon sehen. Auf Android-Smartphones sogar auf dem Sperrbildschirm. Das muss de Anrufer natürlich berücksichtigen, er sollte schon freundlich gucken, wenn er auf den „Anrufen“-Button tippt, nicht erst, wenn der Angerufene den Anruf akzeptiert.

Deshalb heißt die Funktion „Kuckuck“. Google erhofft sich mit dieser Funktion einen freundlicheren Einstieg ins Gespräch, weil zum einen der Anrufer schon freundlich schaut und der Angerufene weiß, worauf er sich einlässt.

 

Wie ist es denn um Bild- und Tonqualität bestellt?

Die Bild- und Tonqualität ist akzeptabel bis gut, wo wie man das auch von Skype oder Facetime kennt. Sollte die Bandbreite im WLAN oder Mobilfunknetz gerade nicht ausreichen, um ein gutes Bild zu liefern, dann fällt das Bild weg – und man spricht einfach miteinander, wie bei einem Telefongespräch.

Kann Google Duo sonst noch etwas?

Nein, der Funktionsumfang von Google Duo ist gering. Man kann damit wirklich nur Videochats abhalten – und das macht den Reiz der App aus. In punkto Funktionsumfang kann es Google Duo weder mit Skype, noch mit Facetime aufnehmen. Duo ist extrem reduziert. Offensichtlich will Google damit punkten.

 

Nun ist Google Duo ja nun nicht der erste Messenger von Google. Es gab schon andere davor. Wie kommt es, dass Google eher glücklos bei Messengern ist?

Richtig: Google Duo löst Google Hangouts ab, eine der ersten Apps, mit denen man komfortabel Videokonferenzen abhalten konnte. Hangouts wurde 2013 eingeführt. Vorher gab es Google+ Messenger und Google Talk. Die kennen selbst Brancheninsider nicht, so wenig wurden die Messenger genutzt. Irgendwie gelingt es Google nicht, mit seinen Messengern zu punkten und viele Menschen anzusprechen.

Heute ist es eigentlich auch fast schon zu spät. Es gibt so viele Messenger, vor allem WhatsApp, Skype und natürlich auch Snapchat. Man braucht einfach nicht noch einen Messenger. Da müssten schon beeindruckende Extrafunktionen dabei sein – da reicht ein einzelnes Feature wie „Kuckuck“ nicht aus, um zu überzeugen.

 

Kostenlose Video-Chat direkt im Browser

Kostenlose Video-Chat direkt im Browser

Nicht nur der Onlinedienst Skype bietet kostenlose Videochats, auch Facebook und Google Plus sorgen dafür, dass sich Computerbenutzer ansehen können. Trotzdem machen nach wie vor nur wenige User Gebrauch von dieser Möglichkeit. Zum einen wollen viele ihrem Gesprächspartner nicht unbedingt zeigen, zum anderen scheitern viele Menschen an den technischen Hürden.

Zumindest für letzteres gibt es eine einfache Lösung: Die Webseite sifonr.com stellt einen Dienst für Videochats zur Verfügung, der einfacher kaum zu nutzen ist – für private Zwecke sogar kostenlos. Hat ein Anwender Mikrofon und Webcam installiert – in Notebooks gehört beides mittlerweile zur Standardausstattung –, geht es mit wenigen Klicks los.

Einer der Gesprächspartner startet den Videochat und erhält einen Link, den er per Mail, Twitter oder Facebook an die anderen weitergibt. Die Zahl der Teilnehmer ist dabei unbegrenzt. Über den Link wählen sich die anderen ein und sind nach Sekunden mitten im Chatraum. Dort sehen sie sich selbst und die Bilder der Freunde und Kollegen, die man auf Wunsch auch stumm schalten kann. Der Austausch von Dateien ist ebenfalls möglich.

Sifonr.com funktioniert komplett ohne Server direkt im Browser. Welches Betriebssystem man nutzt, ist völlig egal. Die Verbindung wird direkt zwischen den Teilnehmern aufgebaut und verschlüsselt. Laut Anbieter soll die Kommunikation abhörsicher sein. Wer möchte, kann den Chatraum auf der eigenen Internetseite einbinden. Das ist eine gute Möglichkeit für Firmen, mit Kunden in Kontakt zu kommen und Support zu leisten.

www.sifonr.com

Facebook bietet Video-Chat light an

Wenn man nicht mehr allein in einem Markt unterwegs ist, muss man sich mehr anstrengen – so lauten die Spielregeln. Gut, Google+ ist zwar erst in einer Miniversion am Start, zudem mit überschaubarem Nutzerkreis, aber: Die Psychologie spielt bekanntlich auch eine Rolle. Und die sagt: Facebook ist nicht mehr alleine, Google ist auch da. Also: Strengt Euch an.

Kein Wunder, dass die Erwartungen alles andere als gering waren, als Facebook „spannende Neuigkeiten“ versprochen hatte. Mark Zuckerberg hatte den Mund im Vorfeld ganz schön voll genommen und nicht weniger als „awesome news“ angekündigt, unglaubliche Neuheiten also. Die Message war klar: Atem anhalten. Da kommt was!

Aber: Von wegen. Was Facebook-Gründer Zuckerberg nach dem verbalen Trommelwirbel zu bieten hatte, war ein Witz. Wäre es auch ohne den Google-Vorstoß gewesen, aber mit erst recht. Facebook geht mit einen vergleichsweise lahmen Videochat an den Start, integriert in Facebook, abgewickelt über Skype. Das war’s.

Während man sich bei Google+ auch in der Gruppe im Videochat unterhalten kann, bis zu zehn Personen sind möglich, bietet Facebook einen 1:1-Videochat, es können also maximal zwei Leute miteinander videochatten. Das ist enttäuschend.

Klar: Facebook ist Marktführfer, hat in vielen Dingen die Nase vorn: Mehr User, Apps, viele Dienste. Aber nun spielt Google mit. Und Google legt bekanntlich gerne ein enormes Tempo vor, siehe Google Chrome. Seitdem der Browser auf den Markt ist, macht er Firefox und Internet Explorer das Leben schwer. Das könnte Facebook auch blühen.

Wenn Facebook nicht auf der Strecke bleiben will, muss sich das soziale Netzwerk dringend etwas einfallen lassen. Es reicht jedenfalls nicht, „awesome news“ oder eine „launching season“ anzukündigen, eine „Saison der Innovationen“ – und dann nur müde Neuigkeiten zu präsentieren. Zuckerberg wirkt konzeptlos, ein bisschen angeschossen. Wenn Zuckerberg ehrlich wäre, müsste er folgendes posten:

„Mist, jetzt macht Google ernst – und ich weiß beim besten Willen nicht, was ich dem entgegensetzen kann und soll. Hilfe!! Ich brauche Ideen. Bitte hier posten. Thanks.“