Wikipedia macht Google-Verbannungen amtlich

von | 06.08.2014 | Tipps

Nach der Entscheidung des EuGH hat jeder europäische Bürger das Recht, unliebsame Links aus dem Google-Index tilgen zu lassen. Davon machen auch viele Gebrauch. Wie jetzt bekannt wurde, sind auch erste Links auf Wikipedia-Artikel aus dem Index geflogen. Zu deutsch: Die Artikel sind gelöscht worden, über die Google-Suche nicht mehr zu finden. Dagegen wehren sich die Betreiber von Wikipedia jetzt.

In einem Beitrag der Wikimedia Foundation machen die Betreiber ihrem Ärger über die Löschung Luft: „Zwangszensur ist inakzeptabel, aber Zwangszensur ohne Benachrichtigung ist unentschuldbar“, so das Argument. In der Tat: Wer auf Antrag eines Dritten aus dem Google-Index fliegt, erfährt es nicht einmal. Geschweige, dass es die Möglichkeit gäbe, sich dagegen zu wehren.

Was Google selbst nicht leistet, holt Wikimedia nach: In einer Übersicht ist zu sehen, welche Wikipedia-Artikel aus dem Index geflogen sind. Da die Suchmaschine einen informiert, wenn ein Beitrag aus dem Index entfernt wird, kann der Betreiber der Webseite die Öffentlichkeit sehr wohl über diesen Sachverhalt in Kenntnis setzen.

Bislang sind nicht viele Wikipedia-Artikel aus dem Index geflogen: Zwei englische, zwei italienische und drei niederländische. Aber es ist ein Anfang – und wo das endet, weiß keiner. Wenn andere dem Beispiel von Wikimedia folgen und aus dem Index entferne Angebote herausheben, dann dürfte das die Löschantragsteller auf Dauer ärgern, da sie eher mehr als weniger Aufmerksamkeit bekommen.

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