Abmelden aus sozialen Netzwerken

Soziale Netzwerke wie Facebook, SchülerVZ, StudiVZ und viele andere sind in aller Munde. Über 300 Millionen Menschen haben sich allein bei Facebook registriert – Tendenz: rasant steigend. Aber es gibt auch Menschen, denen geht es irgendwann auf den Wecker, überall präsent zu sein, überall Rede und Antwort stehen zu müssen. Sie wollen sich wieder abmelden, zurückziehen. Und siehe da: Das ist gar nicht so einfach, wie man zunächst denken könnte.

Sich aus sozialen Netzwerken wieder abzumelden ist gar nicht so einfach. Während eine Anmeldung kinderleicht ist, versteckt sich die Funktion zum Abmelden häufig in den Untiefen der Menüs. Facebook bietet zudem erst mal eine Deaktivierung an, eine temporäre Deaktivierung, die man jederzeit wieder rückgängig machen kann, sollte man es sich doch noch mal anders überlegen. Wer sich abmelden will, den schauen jede Menge trauriger Gesichter an, von Freunden, die einen vermissen werden, wenn man nicht mehr da ist. Sich komplett abzumelden, so dass das Konto wirklich gelöscht und geschlossen wird, ist richtig gut versteckt – aber immerhin möglich.

Jede Menge Aufwand, vor allem, wenn man in mehreren sozialen Netzwerken vertreten ist und überall raus möchte. Doch es gibt einen Weg, das komfortabler zu gestalten: Dienste wie die Web 2.0 Suicide Machine oder Seppukoo sind „Selbstmordmaschinen“ fürs Web 2.0. Kostenlose Onlinedienste, die versprecht, einen in den wichtigsten Social Networks abzumelden, allen voran bei Facebook, MySpace, LinkedIn und Twitter. Die Onlinedienste löschen außerdem alle Einträge und Fotos, zumindest wo dies möglich ist.

Allerdings unterbinden einzelne Social Netzworks mittlerweile die automatische Abmeldung, sie sperren Anwendungen wie Web 2.0 Suicide Machine oder Seppukki. Mit dem Argument, dass die Dienste gegen die AGBs verstoßen, gegen die Spielregeln, denn eigentlich darf kein User seine Anmeldedaten verraten, keinem Freund, aber auch keinem dritten Dienst. Das muss man aber, damit diese Dienste dann die Abmeldung durchführen können. Facebook hat reagiert und die Suicide Machines sogar ausgesperrt. Gegen einen Anbieter, Seppukoo, wurden sogar rechtliche Schritte unternehmen. Man hat schon den Eindruck, dass die sozialen Netzwerke ein wenig Angst haben, denn besonders selbstbewusst ist diese Haltung, die Reaktion ganz sicher nicht.

Wer sich aus den sozialen Netzwerken verabschieden möchte, muss daher immer öfter dann doch den regulären Weg gehen, alle Daten selbst löschen – und schließlich das Konto schließen. Das ist möglich, nur eben etwas mühseliger und zeitaufwändiger. Das will natürlich alles gut überlegt sein, ob man sich auch wirklich von seiner virtuellen Identität verabschieden möchte.

Funkhaus Europa, 12.01.2010:
[audio:https://www.funkhaus-europa.de/audio/suepermercado/2010/01/sueperklick_100113.mp3?dslSrc=/audio/suepermercado/2010/01/sueperklick_100113.mp3]

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