Safari will der Konkurrenz davon brausen

von | 02.03.2009 | Tipps

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Der Browser-Markt ist mächtig in Bewegung. Jeder Hersteller sieht derzeit eine Chance, Marktanteile zu gewinnen. Die Mühe lohnt sich, denn auch wenn Browser kostenlos verteilt werden, sind sie eine äußerst interessante Einnahmequelle. Denn als Browser-Hersteller kann man die Benutzer auf bestimmte Suchdienste lenken oder auf eigene Onlinedienste aufmerksam machen. Letztlich bedeutet das mehr Traffic und damit mehr Werbeeinnahmen, direkt oder indirekt.

Darum will sich niemand die Butter vom Brot nehmen lassen. Microsoft stellt in den nächsten Tagen offiziell den Internet Explorer 8 vor, der bereits seit einer Weile als Beta kursiert, Google entwickelt mit Hochdruck seinen Browser Chrome weiter, die Firefox-Gemeinde tüftelt an Version 3.1 seines populären Browsers – und nun hat auch noch Apple überraschend eine neue Version von Safari vorgestellt, allerdings nur als Beta.

In der Pressemeldung verspricht Apple völlig unbescheiden den „schnellsten und innovativsten Browser am Markt“. Exakt 4,2 Mal so schnell wie sein Vorgänger soll Safari 4 sein, zumindest wenn es darum geht, Javascript auszuführen. Javascript spielt im Web eine immer größere Rolle, vor allem bei Online-Anwendungen und auf allen Webseiten, die Web-2.0-Funktionen bieten. Ohne Javascript keine Interaktivität.

Laut Apple soll Safari 4 auch deutlich schneller sein als die Konkurrenz: 30 Mal schneller als der Internet Explorer 7 und immer noch drei Mal so schnell wie Firefox 3. Allerdings vergleicht Apple hier seinen neuen Browser mit den alten Browsern der Konkurrenz. Microsofts Internet Explorer 8 ist ebenfalls turboschnell, auch der bereits im Betatest befindliche Firefox 3.1 legt dank Tracemonkey den Turbo bei Javascript ein. Google Chrome ist ohnehin extrem schnell, wenn es darum geht, Javascript-Skripte auszuführen.

Alle Browser-Hersteller nehmen das Thema Tempo ernst und versuchen, den schnellsten Browser anzubieten. Apple wäre allerdings nicht Apple, wenn die Software nicht auch dem Auge schmeicheln würde. In diesem Punkt kann Safari 4 tatsächlich punkten: Safari 4 bietet nun die aus iTunes und vom iPhone bekannte „Cover-Flow“-Ästhetik nun auch beim Websurfen kann. Previews angesteuerter Webseiten fliegen als 3D-Bilder über den Bildschirm. So macht das Zappen in der Webwelt Spaß.

Ganz neu ist die „Top Sites“ genannte 3D-Ansicht häufig besuchter Webseiten, die ein wenig an iChat erinnert, Apples Video- und Chat-Software. Auch hier werden die Webseiten in Vorschaubildern dargestellt, ansprechend in 3D. Was aussieht wie eine Hightech-Regiezentrale entpuppt sich schnell als praktisches Startcenter für die eigenen Lieblingsseiten. Klappt aber nur gut auf schnellen Rechnern mit flotter DSL-Leitung. Auch die Darstellung von Tabs (Reitern) wurde überarbeitert und erinnert nun optisch an Google Chrome.

Immer wichtiger wird auch, dass Browser allgemein gültige Webstandards respektieren. Bislang hat jeder Browser Eigenheiten, an die Entwickler von Webseiten denken müssen, was nicht nur mühsam ist, sondern auch nicht immer klappt. Deswegen sehen manche Webseiten auf dem einen Browser klasse auf, auf dem anderen Browser grauenvoll. Vor allem der Internet Explorer hat hier bislang oft eine Außenseiterrolle eingenommen. Vorbei: Internet Explorer 8 wird allgemeine Standards nun endlich akzeptieren. Als erster Browser überhaupt besteht Safari 4 aber den strengen Acid3-Test. Dieser Test überprüft, wie strikt der Browser Standards einhält.

Safari 4 geht aber sogar einen Schritt weiter und setzt bereits moderne Standards wie HTML 5 und CSS 3 um. So lassen sich Web-Anwendungen auch offline nutzen, außerdem können Webseiten mit schicken Extras aufwarten wie spiegelnde Bilder oder Schriften.

Safari 4 gibt es für Apple Mac, für Windows-Rechner sowie iPhone und iPod Touch. Unter www.apple.de/safari kann jeder die „Public Beta“ laden. Derzeit gibt es nur eine Version mit englischsprachiger Version, mit der man aber hervorragend klarkommt. joerg@schieb.de

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