Mobile World Congress: Bunte Apps sorgen für Wau-Effekte

Heute haben eigentlich fast alle ein Handy in der Tasche – und viele sogar ein „schlaues Handy“, ein sogenanntes Smartphone. Die Verkaufszahlen explodieren geradezu. Kein Wunder, dass es einen eigenen Kongress gibt, der sich mit dem Thema beschäftigt. Am Montag startet in Barcelona der Mobile World Congress, die weltweit größte Mobilfunkmesse. 60.000 Besucher zählte die Messe im vergangenen Jahr, dieses Jahr soll der Andrang nicht geringer ausfallen. Einige Trends zeichnen sich aber schon jetzt ab …

Im Mobil-Markt ist derzeit eine Menge in Bewegung: Die großen Handyhersteller von einst, Nokia vor allem, kommen zunehmend in Bedrängnis, andere werden größer, etwa HTC oder Samsung. Nun will auch Google Smartphones und Tablets bauen. Vor einigen Monaten hat Google die Mobilfunksparte von Motorola gekauft: 12,5 Milliarden Dollar zahlt Google dafür. Doch erst jetzt haben die Behörden in USA und Europa grünes Licht für die Übernahme gegeben. Google verfolgt mit der Übernahme vor allem strategische Ziele. Der Onlineriese will nun schon sehr bald eigene Android-Handys und Android-Tablets auf den Markt bringen.

Für Google bringt das einige Vorteile, denn Google steht – zumindest teilweise – im direkten Wettbewerb zu Apple. Und Apple baut nun mal auch Geräte, hat so Einfluss darauf, was auf den Geräten installiert ist und wie sie aussehen. Jetzt kann Google das auch.

Es wird mit harten Bandagen gekämpft, denn es geht nicht nur darum, wer die meisten Handys baut und verkauft, es geht auch um die Hoheit der Geräte: Welche Software ist darauf installiert? Welches Betriebssystem? iOS von Apple, Android von Google oder Windows von Microsoft? Und damit: Welche Suchmaschinen werden benutzt, welche Online-Kartendienste, welche Apps – und wer darf Werbung anzeigen? Ein gigantisches Geschäft. Das Gerangel im Hintergrund ist derzeit groß.
Die Konsumenten profitieren von dem zunehmenden Wettbewerb: Alle Anbieter sind motiviert, gute Ideen zu entwickeln, sich gute Software und Onlinedienste auszudenken, und das alles natürlich zu guten Preisen, Hardware inklusive. Da kommen noch spannende Zeiten auf uns zu.

Apps sind das Salz in der Suppe der Smartphone-Benutzer. Apple steuert mit rasantem Tempo auf 25 Milliarden Downloads im AppStore zu, auch der Android-Market der Android-Welt bietet immer mehr spannende Apps an und ist beliebt, andere App-Stores ebenfalls. Und immer wieder lassen sich Entwickler neue Apps einfallen, einige können überraschen. Zum Beispiel eine App namens „Remover“ von der Softwareschmiede Scalado. Remover beendet ein altes Problem: Man befindet sich vor einer Sehenswürdigkeit, ein Platz, ein Gebäude, eine Straße – und will ein Foto machen. Natürlich laufen unentwegt Personen durchs Bild oder Autos fahren im Hintergrund. Störend.

Nur wenige haben die Zeit oder Geduld auf den perfekten Moment zu warten. Remover macht nun etwas regelrecht Magisches: Man kann störende Personen oder Autos per Fingertipp entfernen. Einfach so. Die Lücken werden gefüllt, das Bild wird nach und nach ruhiger, je mehr man aus dem Bild entfernt. Remover ist eine richtig tolle Idee und funktioniert auf modernen Smartphones nicht schlecht. Der Trick: Remover macht nicht nur eine Aufnahme, sondern „beobachtet“ das Motiv eine Weile und kann dann genau erkennen, was sich bewegt und was still ist. Alles, was sich bewegt, kann anschließend entfernt werden. Remover berechnet dann das perfekte Bild.

Natürlich klappt das nicht in jedem Fall: Wenn ein Tourist auf einem Stein rumlungert und sich nicht bewegt, dann kann man ihn auch nicht entfernen. Aber viele störende Elemente lassen sich mit der neuen App aus einem Foto entfernen. Ich bin sicher, so etwas wird sicher auch bald in hochwertigeren Konsumerkameras eingebaut. Hübsche Funktion.

Interessant für alle, die oder und gerne Bahn fahren: Die Deutsche Bahn tüftelt an einer Smartphone-App für iOS und Android, die die genaue Position von Zügen übermitteln soll. Die bisherige Navigator-App kann zwar auch den „Zuglauf“ und die jeweilige Verspätung anzeigen, allerdings immer nur bezogen auf Halte-Bahnhöfe

Das Projekt unter dem Namen „Zugradar“. Die App soll alle Zugbewegungen in Deutschland in Echtzeit darstellen können. Unklar ist noch, ob auch die Züge von DB-Wettbewerbern im Radar zu sehen sind und ob zum Beispiel die Aufenthaltsdaten von Güterzügen öffentlich zugänglich sind oder verkauft werden… Aber: Wir werden wohl schon bald genau sehen können, wo sich jeder einzelne Zug befindet Für die Münchener S-Bahn funktioniert das schon, da gibt es schon eine spezielle App.

Es gibt viele interessante Appe. Mit BuddyBeer zum Beispiel kann man in Bars Bier bezahlen und seinen Freunden auch schon mal ein Bier ausgeben – wenn die Bars und Kneipen an das BuddyBeer-Netzwerk angeschlossen sind.

Interessant ist auch Doxter: Damit lassen sich Arzttermine online buchen und auch die Sprechstundenzeiten ortsansässiger Ärzte abfragen. Ein praktisches Hilfsmittel, um schnell einen Arzt in der Nähe zu finden, der auch kann. Gute Idee – funktioniert aber natürlich nur dann wirklich richtig gut, wenn möglichst viele Ärzte mitmachen.

Beliebt sind auch alle Apps, die was mit Fotografieren zu tun haben, so wie Remover. Mit Instagr.am lassen sich Fotos blitzschnell in die sozialen Netzwerke schicken, mit Hipstamatic können Aufnahmen gemacht werden, die aussehen, als hätte man eine Kleinbildkamera mit grobkörnigem Schwarzweißfilm verwendet… Von solchen Apps gibt es immer mehr.

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