Eingangsbereich der Stadthalle von Cupertino, mit Apple-Banner über den Türen.

iPay: Warum ein Bezahlsystem von Apple funktionieren könnte

Noch wissen wir nicht, ob Apple tatsächlich am 9. September ein eigenes Bezahlsystem einführt. Aber es sieht ganz danach aus, jedenfalls verdichten sich die Gerüchte. Und Sinn würde es auch machen, denn Apple verfügt über alle wichtigen Ressourcen, um ein Bezahlsystem für Mobilgeräte einzuführen, das auch mal akzeptiert wird. Gut möglich, dass iPay der Durchbruch für das mobile Bezahlen von Kleinbeträgen (Micropayments) wird.

Nur die wenigsten Handybenutzer zahlen mit ihrem Handy: Zwischen 3 und 7 Prozent, je nachdem, wen man fragt – und was man alles als Mobile Payment durchgehen lässt. Das ist nicht viel, vor allem wenn man bedenkt, wie viele Menschen heute ein Handy oder Smartphone in der Tasche haben und vor allem, wie viele unterschiedliche Bezahlsysteme es gibt.

Dass sich bislang keins davon durchsetzen konnte, hat viele Gründe.

  • Die User misstrauen beim Bezahlen unbekannten Anbietern
  • Die Handhabung der meisten Lösungen ist zu kompliziert
  • Alle müssen mitmachen: Hersteller, Zahlungsanbieter, Händler und Kunde
  • Viele Lösungen zu unübersichtlich
  • User nutzen das, was alle nutzen (Schwarmprinzip)
  • User akzeptieren keine extra Gebühren

Die meisten Lösungen kranken an der einen oder anderen Stelle, viele sogar an mehreren. Man will keine Zahlungslösung, die nur in einem Laden oder einer Kette funktioniert. Ideal ist eine Lösung für alles. Google Wallet ist in dieser Hinsicht schon ein guter Ansatz. Aber: Nicht jedes Android-Handy hat Google Wallet, denn die Hersteller können selbst entscheiden, welche Funktionen in ihrem Handy eingebaut sind. Es mangelt an Akzeptanz – von Anfang an.

Apple hat hier ideale Startvoraussetzungen. Denn Apple kann alles aus einer Hand bieten: Apple baut das Smartphone, Apple kontrolliert das Betriebssystem iOS, Apple stellt die App bzw. die Lösung her, Apple kennt sich aus mit benutzerfreundlichen Anwendungen. Und – was besonders wichtig ist: Apple ist bereits ein akzeptierter Abwickler von Zahlungen jeder Art. Rund 800 Millionen Menschen weltweit nutzen bereits iTunes. Sie zahlen für Musik, Filme, Apple – ein 20-Milliarden-Dollar Business. Das Vertrauen ist groß. Ein Bonus, der einen immensen Vorteil bedeutet.

Wenn iPay kommt, dann wird das iPhone 6 wohl mit einem NFC-Chip ausgestattet sein, so wie heute schon viele Android-Geräte. Der eingebaute Fingerabdruck-Sensor könnte dazu dienen, Zahlungen bequem zu bestätigen. Das wäre sicherer als eine PIN einzugeben, denn die kann man ausspionieren. Den Fingerabdruck zu kopieren ist zwar auch möglich, aber deutlich aufwändiger.

Eingangsbereich der Stadthalle von Cupertino, mit Apple-Banner über den Türen.
Die Stadthalle von Cupertino hat Apple bereits für die iPhone-Präsentation dekoriert.

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