Mit Facebook Geld überweisen

von | 18.03.2015 | Tipps

Angekündigt war die Bezahlfunktion innerhalb von Facebook schon im vergangenen Jahr. Jetzt macht Mark Zuckerbergs Unternehmen ernst: Ab sofort können Nutzer der Facebook Messenger App Geld an Freunde schicken – ohne Gebühren. Das geht allerdings vorerst nur in den USA. Aber das Ziel ist klar: Facebook will wie Apple, Samsung, Amazon, Google, Paypal und viele andere Zahlungen in der Onlinewelt abwickeln.

Alle großen Unternehmen machen sich derzeit Gedanken darüber, wie sie ins Geldgeschäft einsteigen können. Denn wer Zahlungen abwickelt, kann nicht nur ordentlich was nebenher verdienen, sondern bekommt obendrein auch noch frei Haus Daten geliefert: Wofür interessieren sich die User, was kaufen sie, wie viel Geld steht zur Verfügung?

Mehr Daten über die User

Ein ideales Thema für Facebook. Schon vor einigen Monaten hat Mark Zuckerberg ein eigenes Bezahlsystem angekündigt. Jetzt wissen wir, es wie aussieht: Ab sofort kann man mit dem Facebook Messenger Geld transferieren. Bislang allerdings nur in den USA und auch nur mit der Messenger App. Aber der Anfang ist gemacht.

Die Idee: Wer einem Freund Geld schicken will, etwa um ein Kinoticket zu bezahlen, das der Freunde schon mal vorab reserviert, der soll das nun mit der Messenger-App können. Einfach im Chat auf das Dollar-Symbol tippen, den Betrag eingeben – fertig. Schon landet die Kohle beim Freund.

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Nicht sofort, sondern ein, zwei Tage später, denn Facebook verwaltet keine eigenen Konten, so wie das Paypal macht, sondern transferiert wirklich Geld vom einen Girokonto zum anderen Girokonto. Kreditkarten sind bislang ausgeschlossen, wegen der Gebühren.

Peer to Peer Payment

Die Idee ist grundsätzlich nicht schlecht – aber eben auch nicht neu. Mit Paypal geht das schon lange. Allerdings ist Paypal nicht Peer-to-Peer, sondern verwaltet eigene Konten. Mobiles Peer-to-Peer-Payment bieten aber schon Snapchat, Square Cash und Venmo. Facebook nun auch. Geld verdienen will Facebook an dem Service angeblich nicht.

Es werden jedenfalls – bislang! – keine Gebühren erhoben. Doch es dürfte wohl kaum darum gehen, die User glücklich zu machen. Facebook wil vielmehr das Fundament für ein eigenes Zahlungssystem legen, mit dem man schon bald auch digitale Güter (Spiele, Musik, Fotos, Videos) wird bezahlen können. Und dann wird kräftig verdient! Jetzt sollen die User erst mal daran gewöhnt werden, dass es geht.

Nur Platz für zwei, drei Anbieter

Zwar drängeln gerade alle ins Bezahl-Business. Doch die meisten werden scheitern. Selbst Google ist es bislang nicht gelungen, sein Bezahlsystem Google Wallet zum Erfolg zu führen. Die vielen, vielen Apps, die mobiles Bezahlen ermöglichen sollen und wollen, kommen nie aus einer Prototyp-Phase heraus.

Apple Pay ist überlegen

Ich denke, langfristig haben nur zwei, drei Anbieter eine Chance. Niemand möchte sich bei einem halben Dutzend Bezahlsystemen anmelden und dann für jeden Fall einzeln entscheiden, wie und womit er bezahlen möchte. Ein System für alles – das ist ideal. Bestenfalls zwei Systeme, eins für die Online- und eins für die Offlinewekt.

Die besten Chancen hat in meinen Augen eindeutig Apple Pay. Denn Apple Pay ist ein äußerst klug ausgedachtes System, das die Daten des Konsumenten schützt, schnell und zuverlässig funktioniert und auch nicht viel kostet. Vor allem am „Point of Sale“, also in der „echten Welt“, dürfte sich Apple Pay durchsetzen.

In der Onlinewelt ist es eindeutig Paypal. Man mag von diesem Bezahlsystem halten, was man will, aber es ist weit verbreitet. Bei Händlern wie bei Kunden. Es braucht kein weiteres Bezahlsystem, es sei denn, es hat unschlagbare Vorteile. Die sehe ich weder bei Samsung Pay, noch bei „Pay to Smile“ und schon gar nicht bei Facebooks Payment System. Klar: Es ist komfortabel. Aber das ist es dann auch schon.

Gut möglich, dass sich ein eigenes Bezahlsystem von Facebook in Facebook selbst etabliert. Aber es wird nicht den Markt aufrollen.

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