Jean-Michel Jarre mit Edward Snowden als Pop-Star

Schon seit einer Weile wissen wir: Der französische Künstler Jean-Michel Jarre hat es geschafft, den NSA-Whistle-Blower Edward Snowden zu sprechen und zu einem Kunst-Projekt zu überreden. Es sollte ein Musik-Video entstehen, das vor zu viel Überwachung mahnt. Das Musik-Video ist jetzt fertig – und es ist durchaus beeindruckend geworden.

Lange nichts mehr gehört von Edward Snowden. Die wichtigsten Aspekte seiner Enthüllungen sind bekannt – und leider weitgehend erfolglos geblieben. Oliver Stone dreht gerade einen Film über Edward Snowden. Über, nicht mit. Ganz anders der Musiker und Künstler Jean-Michel Jarre, der hat gemeinsam mit Snowden ein Musik-Video namens „Exit“ herausgebracht.

Besonders schön anzuhören ist der Song nicht, dafür ist aber das Musik-Video wirklich sehenswert. Man sieht eine schnelle Abfolge von Abhör- und Belauschungs-Situationen. Auf diese Weise entsteht ein Beklommenheits-Gefühl. Hacker-Atmosphäre – das sollen die ästhetischen Bilder wohl vermitteln. Die unterschwellige Botschaft ist klar: Fühlt Euch bloß nicht sicher. Egal wo Ihr lebt, egal was Ihr macht – Ihr werdet immer und überall überwacht und ausgespäht.

Schon seit Wochen war bekannt, dass Jean-Michel Jarre ein Interview mit Edward Snowden geführt hat und an einem gemeinsamen Video arbeitet. In der Mitte des Musik-Videos kommt Snowden auch zu Wort. Eher untypisch für ein Musik-Video, das macht „Exit“ eher zu einem PR-Video. Und es macht Edward Snowden endgültig zu einem Pop-Star, schließlich wird er nicht nüchtern und sachlich präsentiert, sondern auch erscheint in ästhetisierten Bildern. Das alles ist wirklich nicht schlecht gemacht – aber eben Pop-Kultur.

And if you don’t stand up – who will?“ lautet die zentrale Frage von „Exit“. Der Zuschauer soll sich auflehnen gegen die ständige und allum fassende Überwachung. Es geht Edward Snowden um Privats-Phäre im Internet und generell, um die Verhinderung eines globalen Überwachungs-Staats. Edward Snowden ist also immer noch ein Mahner, auch drei Jahre nach den ersten Enthüllungen. Er wendet heute nur andere Methoden an.

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