Künstliche Intelligenz im Smartphone

Viele von uns haben sich schon daran gewöhnt, dass wir mit unseren Smartphones sprechen können – und die verstehen uns manchmal sogar, erledigen das, was wir ihnen sagen. Aber wie ist das überhaupt möglich? Im Hintergrund kommt Künstliche Intelligenz zum Einsatz. Computersysteme, die dazu lernen – und immer besser werden sollen. Und wir können sie kostenlos nutzen. Was können diese KI-Systeme und was nicht – und wieso bieten uns die großen Anbieter diese Dienste kostenlos an?

Was Künstliche Intelligenz heute schon kann, das hat uns Google gezeigt: Der Hochleistungscomputer AlphaGo hat im März den besten Go-Spieler der Welt überragend geschlagen. Go ist ein Brettspiel, das komplexestes überhaupt. Es gibt mehr mögliche Spielsituationen als Atome im Weltall. Der Weltmeister aus Südkorea hatte dennoch keine Chance gegen den Computer.

Dieser Sieg im Spiel „Go“ gilt als Durchbruch für die Künstliche Intelligenz. Denn es zeigt, wozu lernende Computersysteme heute fähig sind.

Go Brettspiel

Und: Nein, Google will uns keine Computerspiele andrehen, sondern der Konzern will uns und vor allem der Konkurrenz zeigen, dass sie sich mit Künstlicher Intelligenz auskennen. Dass sie in diesem Bereich besser sind als Facebook, Microsoft, Apple und Co., die derzeit auch viel Geld in Künstliche Intelligenz stecken.

Was ist Künstliche Intelligenz?

Von Künstlicher Intelligenz wird gesprochen, wenn Computersysteme selbständig in einem Gebiet dazu lernen, von alleine immer besser werden. Im Silicon Valley ist Künstliche Intelligenz – KI – derzeit das große Thema. Denn damit lassen sich in Zukunft prima Geschäfte machen.

Solche KI-Systeme können auf jeden einzelnen Nutzer, auf jeden Menschen individuell eingehen, ihn kennenlernen und passende Informationen anbieten – oder aber, und darum geht es besonders, passende Werbung anzeigen und etwas verkaufen.

robot-507811_1920

Siri, Cortana und Google Assistant

Deshalb entwickelt Apple sein Siri, Microsoft sein Cortana, Facebook seine Bots im Messenger und Google seinen neuen Google Assistant. Diese KI-Systeme werden schon bald wichtiger sein als die mobilen Betriebssysteme.

Google macht das gerade am konsequentesten. Die wichtigste Funktion im neuen Smartphone Google Pixel ist der Digitale Assistent, also ein Service, der gar nicht im Smartphone selbst steckt.

Und darauf wird man schon beim Auspacken durch einen nicht zu übersehenden Aufkleber hingewiesen. Und der sagt: Nutze den Google Assistant. Eine Art digitaler Butler, der unsere persönlichen Fragen beantworten und alle möglichen Aufträge erledigen soll. Indem wir mit unserem Smartphone sprechen – in Alltagssprache.

rp_win10-mycortana-500x375.jpg

Bei bestimmten Anfragen funktioniert das schon ganz gut. (Beispiele: Was läuft im Kino? Wie viele Einwohner hat Düsseldorf? Rufe bitte Café Löffelgold an…) Andere Aufgaben kann auch der Google Assistant noch nicht erledigen, etwa eine Personengruppe in WhatsApp anlegen. Aber das soll noch kommen.

Assistenten erinnern an Termine und mehr

Manchmal können diese Assistenten durchaus praktisch sein. Die Assistenten Siri von Apple und Cortana von Microsoft funktionieren ganz ähnlich. Auch ihnen kann man Fragen stellen oder bitten, etwas zu tun.

Die Assistenten erinnern einen an Termine, können Informationen im Web abrufen und einiges mehr. Bis sie alles verstehen, ist es noch ein weiter Weg. Doch das ist das Ziel.

Doch was im Hintergrund alles passiert, welche Daten erhoben und gespeichert werden, das können wir nicht sehen.

Jede Menge Daten werden erhoben

Mein Smartphone zum Beispiel weiß genau, an welchen Wochentagen ich nach Düsseldorf und welchen ich nach Köln fahre – und wann wieder nach Hause. Steige ich ins Auto, sagt mir das Smartphone bereits, wie lange die Fahrt dauern wird, weil die aktuelle Stausituation bekannt ist – und vor allem, weil das Computersystem weiß, was ich wahrscheinlich tun werde. Erst recht, wenn ich einen Termin eingetragen habe.

googl_pixel2-1024x760

Klar, auch das kann praktisch sein. Aber: Ich habe keinen Einfluss darauf, welche Daten erhoben und welche Schlüsse gezogen werden.

Auch Amazon macht mit

Auch Amazon bietet so etwas an: Amazon Echo heißt das Gerät. Das kann man sich irgendwo in die Wohnung stellen. Man kann Fragen stellen, To-Do-Listen anfertigen, Sachen online einkaufen – oder Musik abspielen lassen. (OTON) Noch gibt es das System in Deutschland nicht, es ist aber angekündigt und soll bald erscheinen.

Wer solche Systeme nutzt, muss sich im Klaren darüber sein, dass jede Menge Daten anfallen, die für alles Mögliche ausgewertet werden. Das Vertrauen in die Anbieter der Dienste muss schon sehr groß sein.

 

SCHIEB+ Immer bestens informiert

Schieb+ Tarife
Nach oben scrollen