Meine Erfahrungen mit Google Home

OK, Google – sag mir mal, was Du alles über mich weißt… Auf diese Frage gibt der neue Haus-Butler Google Home keine erschöpfende Auskunft. Auf viele andere Fragen schon. Seit dieser Woche ist Google Home auch bei uns in Deutschland auf dem Markt. Ein mehr oder weniger schlauer Lautsprecher, den man sich in die Wohnung stellt – und der nicht nur Fragen beantworten soll, sondern auch Aufträge erledigen. So wie Amazon Alexa. Und es kommen noch mehr davon. Grund genug, sich den neuen Google-Lautsprecher mal genauer anzuschauen.

Google Home, so heißt der WLAN-Lautsprecher mit eingebautem Digitalen Assistenten für zu Hause. Er sieht ein bisschen aus wie ein Lufterfrischer – ist aber das neueste Hightech-Spielzeug aus dem Hause Google – und jetzt auch in Deutschland erhältlich. Man kann das Gerät überall in der Wohnung aufstellen und mit ihm reden. Fragen stellen und Anweisungen geben.

In den Werbeclips funktioniert das natürlich immer alles prima mit diesen Assistenten. Sie spielen die gewünschte Musik ab. Sie beantworten artig alle Fragen. Und verstehen natürlich jedes Wort.

Was die Assistenten verstehen

Die Praxis sieht etwas anders aus. Google Home macht aber eine ganz gute Figur und versteht meiner Erfahrung nach etwas besser, was gesagt und gefragt wird als Amazons Alexa. Bei Google Home muss man „OK Google“ sagen, um sich Gehör zu verschaffen, Bei Amazons Gerät ist es schlicht „Alexa“.

Meine Leserinnen und Leser sind durchaus neugierig, was solche Assistenten können. Einige haben auf meiner Facebook-Seite darum gebeten, dass ich mir Google Home mal anschaue. Andere haben konkrete Fragen, was das Ding kann – oder auch Sorge, dass sie sich mit Google Home einen Spion in die Wohnung holen.

Was die Assistenten verstehen

Zu den Fakten. 150 EUR kostet Google Home – und damit etwa 20 EUR mehr als Amazon Alexa. Über Optik lässt sich streiten. Ich finde das Home-Design etwas unaufdringlicher.

Aber was kann Google Home beantworten? Da Google Home auf die Suchmaschine Google zugreifen kann, klappt das ganz gut.

Google Home versteht Kontext

Eine Frage, in der ich Bezug auf die Frage oder Antwort davor nehme, das klappt bei Google Home ganz gut. Besser jedenfalls als bei Konkurrent Amazon Alexa. Da kann man sich kaum oder gar nicht auf etwas vorher Gesagtes beziehen. Insgesamt kann Google Home besser Fragen beantworten. Klar, das ist schließlich auch das Kerngeschäft von Google.

Google Home kann auch Musik abspielen. Wenn man ein Konto bei Google Music, Deezer oder Spotify hat. Dann kann man sagen, was gespielt werden soll. Das kann durchaus praktisch sein. Allerdings muss man auch wissen: Die Lautsprecher können natürlich kein Stereo. Man wird wieder ins Mono-Zeitalter zurückversetzt. Für echte Musikliebhaber problematisch.

Alle großen Anbieter sehen in Digitalen Assistenten ie Zukunft. Alle großen Anbieter, also Apple, Google, Microsoft, Amazon und wohl auch Facebook haben bereits Assistenten oder arbeiten daran.

Abhängigkeit nimmt zu

Wenn wir mit solchen Assistenten reden anstatt am Bildschirm sitzend etwas einzugeben, ändert sich natürlich eine ganze Menge. Ganz wesentlich: Die Suchergebnis-Seite einer Suchmaschine können wir kurz überfliegen und selbst raussuchen, was uns interessiert. Ein Assistent wird nicht alles vorlesen können, das dauert viel zu lange. Die Anbieter kürzen die Suchergebnisse noch weiter zusammen – und bestimmen, was wir hören. Wir werden abhängiger von Entscheidungen, die die Maschine für uns trifft.

Und dann wäre da noch die Werbung. Früher oder später werden die Assistenten auch Werbung präsentieren. Aber wie kennzeichnen? Mit einem „Reklame“ davor?

Immer mehr Asssitenten

Fakt ist: Browser und Suchmaschinen werden mehr und mehr durch Digitale Assistenten abgelöst. Nicht nur durch Alexa, Google Home und Co., sondern natürlich auch durch die Digitalen Assistenten in unseren Smartphones und Tablets.

Auch Microsoft bringt demnächst einen smarten Lautsprecher auf den Markt. Mit Cortana, zusammen mit dem Boxenhersteller Harman Kardon. Apple hat seinen Homepod-Lautsprecher für Ende des Jahres angekündigt. Mit besserer Akustik – und auch deutlich teurer. Wann Facebook seinen Assistenten zum Aufstellen vorstellt, steht noch nicht fest.

Fest steht: Die Assistenten funktionieren nur dann gut, wenn wir ihnen viele Daten anvertrauen. Sehr viele. Wer sie nutzt, muss sich im Klaren darüber sein, dass der Betreiber jede Menge Informationen bekommt – noch mehr als ohnehin schon. Wer sich dabei unwohl fühlt, sollte sich lieber keinen der Assistenten ins Haus holen. Alle anderen können es mal probieren.

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