Wetten, dass Fake-Impf-Videos Panik verbreiten werden?

von | 09.12.2020 | Digital

Fake-Videos werden immer besser: So hat es die Wahrheit immer schwerer. Vor allem im Netz. Wenn die Impfungen in Deutschland beginnen, werden garantiert Fake-Videos im Netz kursieren, die angebliche Impfschäden zeigen. Das wird Panik auslösen – und die Impfbereitschaft reduzieren.

Normalerweise berichten wir Journalisten über Dinge, die bereits passiert sind. Aber diesmal möchte ich über etwas berichten, was uns noch bevorsteht – aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintreffen wird.

Ich wage diesmal eine Vorhersage. Und die lautet: Wir werden uns auf eine Welle von Fake-News über die Wirkung und vor allem über die (vermeintlichen) Nebenwirkungen des Covid19-Impfstoffes einstellen dürfen.

Fake-Videos werden die Bevölkerung verunsichern

Schon jetzt ist klar: Es wird schockierende Nachrichten und Videos geben. Wir werden zum Beispiel Videos von Personen sehen, die krank sind. Die am ganzen Körper zittern. Schwitzen. Denen es echt schlecht geht. Und die entweder selbst behaupten oder über die jemand anders behauptet, sie seien Opfer des Impf-Wahnsinns. Quasi die unweigerliche Folge einer erfolgten Covid19-Schutzimpfung.

Ich bin sicher: Sobald die erste Nadel in einem offiziellen Impfzentrum gesetzt ist und das Vakzin intramuskulär verabreicht wurde, bricht der Shitstorm los. Jede Wette: Heerscharen von Verschwörungsfanatikern, Impfgegnern und auch der ein oder andere vegane Koch schreiben schon die Drehbücher.

Das Problem: Schockierende Nachrichten und authentisch wirkende Aufnahmen verbreiten sich in den sogenannten Sozialen Netzwerken rasant. Ein, zwei Videos werden es garantiert schaffen, viral zu gehen. Dann berichten auch die klassischen Medien darüber – und wir befinden uns in der üblichen Endlosschleife… Mit unausrottbaren Erzählungen. Und die wird lauten: Impfen macht krank.

Schock-Videos drosseln die Impfbereitschaft

Das Problem daran: Der Trick der Impfgegner und Ruhestörer wird aufgehen. Plötzlich wird in der Bevölkerung schlagartig die Bereitschaft sinken, sich impfen zu lassen. Von derzeit 57% (laut Ärzteblatt) – was gut ist! -, auf vielleicht unter 30%. Oder noch schlimmer.

Welche Konsequenzen solche Kampagnen und gezielt gestreute Falschinformationen haben können, zeigt sich in Japan: Eine anfänglich hohe Bereitschaft zur HPV-Impfung ist nach gezielten Kampagnen schlagartig zusammengebrochen. Bei dem Covid-19-Impfstoff droht uns dasselbe.

Mit ernsthaften Folgen. Denn nur, wenn sich mindestens 60 bis 70% der Bevölkerung impfen lassen, entsteht die erstrebenswerte „Herdenimmunität“. Von der dann auch jene Zeitgenossen profitieren, die sich nicht haben impfen lassen. Nimmt die Impfbereitschaft dramatisch ab, reduziert sich auch der Effekt.

Facebook immerhin hat angekündigt, gegen jede Form von Falschinformationen in Bezug auf die Schutzimpfung vorzugehen. Reichen wird das aber nicht. Unsinn verbreitet sich in den Sozialen Netzwerken schneller als Alkohol im Blut.

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