Das Skype-Ende am 5. Mai 2025: Eine Ära geht zu Ende – und was jetzt?

von | 05.05.2025 | Software

Am 5. Mai 2025 schaltet Microsoft Skype endgültig ab. Nach fast 22 Jahren verschwindet ein Dienst, der wie kaum ein anderer die digitale Kommunikation geprägt hat – und gar zum Verb wurde. „Skype“ schaffte es in den Duden; wir haben nicht telefoniert, wir haben „geskypt“.

Heute blicke ich zurück und schaue nach vorn: Was bleibt in Erinnerung, welche Alternativen gibt es, und wie können wir den Übergang gestalten?

Meine persönlichen Skype-Erinnerungen

Wenn ich an Skype denke, kommen mir zahlreiche prägende Momente in den Sinn:

  • 2007 führte ich mein erstes internationales Projekt über Skype – zu einer Zeit, als Videokonferenzen noch als „Zukunftstechnologie“ galten. Der charakteristische Klingelton bedeutete damals: Jetzt geht’s los mit dem Meeting!
  • Als ich 2011 für ein Jahr im Ausland arbeitete, war Skype meine Lebensader zur Familie. Der wöchentliche „Skype-Sonntag“ wurde zum festen Ritual, das die Entfernung erträglicher machte. Das Gefühl, wenn die Verbindung endlich stand und man die Lieben sehen konnte – unbezahlbar.
  • In meinem ersten Startup nutzten wir Skype als komplettes Kommunikationssystem. Vom schnellen Chat bis zu Gruppen-Calls mit Bildschirmfreigabe – es war unser virtuelles Büro, lange bevor „Remote Work“ zum Buzzword wurde.
  • Unvergesslich bleibt mir auch mein allererstes Online-Bewerbungsgespräch via Skype: Ich saß aufgeregt vor dem Laptop, hatte den Hintergrund perfekt arrangiert und kämpfte mit der Nervosität, während ich versuchte, die Webcam auf Augenhöhe zu positionieren.

Solche Geschichten gibt es millionenfach. Skype hat Familien über Kontinente hinweg verbunden, Geschäftsbeziehungen ermöglicht und für viele den ersten Schritt in die Welt der Videotelefonie bedeutet

So geht der Wechsel zu Microsoft Teams

Microsoft empfiehlt allen Skype-Nutzern den Umstieg auf Teams. Hier die wichtigsten Schritte und Informationen:

  1. Anmeldung mit bestehenden Daten: Microsoft arbeitet daran, dass man sich mit den Skype-Anmeldedaten direkt bei Teams einloggen kann. Nach der Anmeldung sollen alle Skype-Chats, -Kontakte und -Gruppen automatisch in Teams erscheinen.
  2. Übergangszeit nutzen: In der Übergangszeit bis zur Abschaltung sollen Anrufe und Chats zwischen Skype und Teams möglich sein, um den Übergang zu erleichtern.
  3. Teams für Privatnutzer ist kostenlos: Die grundlegenden Funktionen stehen ohne Kosten zur Verfügung.
  4. Was mit Skype-Guthaben geschieht: Bestandskunden können ihr Skype-Guthaben noch aufbrauchen und Skype-Abos bis zum Ende des nächsten Verlängerungszeitraums weiter nutzen. In Teams wird es für diese Nutzer vorübergehend noch ein Tastenfeld zur Rufnummerneingabe geben.
  5. Sichere Deine Daten: Falls du nicht zu Teams wechseln möchtest, solltest du deine Daten sichern. Melde dich bei Skype an, gehe zu „Mein Konto“, wähle in den Einstellungen „Exportieren von Kontakten“, bestätige und warte, bis der Export abgeschlossen ist.
  6. Zeitplan beachten: Deine Skype-Daten stehen dir bis Januar 2026 zum Exportieren oder Löschen zur Verfügung. Wenn du keine Maßnahmen ergreifst, werden deine Skype-Daten nach Januar 2026 gelöscht.
Microsoft poliert sein MS Teams auf
Microsoft poliert sein MS Teams auf

Die besten Skype-Alternativen (jenseits von Teams)

Wer nicht zu Microsoft Teams wechseln möchte, hat zahlreiche Alternativen:

Für Privatnutzer:

  • WhatsApp: Der Klassiker mit umfassenden Funktionen für Audio- und Videoanrufe.
  • Signal: Für sicherheitsbewusste Nutzer mit starker Verschlüsselung.
  • Zoom: Eine beliebte Option, die von Ashley Madden, Gründerin von Helianthus Advising, empfohlen wird: „Zoom hat sich von einer Lösung, die nur von traditionellen Remote-Mitarbeitern genutzt wird, zu einer Lösung entwickelt, die jeder nutzt – und das aus gutem Grund.“
  • Google Meet: Eignet sich sowohl für private als auch geschäftliche Zwecke, mit einer kostenlosen Version, die 24-stündige Videoanrufe mit einer anderen Person und bis zu 60-minütige Videokonferenzen mit maximal 100 Personen ermöglicht.
  • Discord: Ursprünglich für Gamer entwickelt, verfügt Discord über ein Direktnachrichten-System und erlaubt Gruppen-Videoanrufe mit bis zu 25 Teilnehmern.

Für Geschäftsanwender:

  • Zoom Business: Mit erweiterten Funktionen für Unternehmen und nahtloser Integration mit Kalendersystemen.
  • Cisco Webex: Bietet vor allem eine stabile Übertragung von Bild und Ton, unabhängig von der Qualität und Stärke der Internetverbindung.
  • Jitsi Meet: Eine Open-Source-Lösung mit Fokus auf Datenschutz und Sicherheit, die die Anzahl der Teilnehmer nicht begrenzt, sodass du so viele Personen einladen kannst, wie du möchtest.

Mein Fazit: Ende und Neuanfang

Das Ende von Skype markiert nicht nur das Verschwinden einer ikonischen Software, sondern auch einen Wandel in unserer digitalen Kommunikationskultur. Von der reinen Telefonie haben wir uns zu umfassenden Kollaborationsplattformen entwickelt.

Obwohl viele von uns nostalgische Erinnerungen an Skype haben werden, bieten die heutigen Alternativen mehr Funktionen, bessere Integration und höhere Sicherheit. Der Abschied fällt leichter, wenn wir ihn als Teil einer natürlichen technologischen Evolution verstehen.