Apple Vision Pro: Neue immersive Filme bringen euch mitten ins Geschehen

von | 22.09.2025 | macOS

Apple macht ernst mit seiner Vision Pro und verwandelt das Wohnzimmer in ein Kino der Zukunft. Das Unternehmen kündigt eine ganze Palette neuer immersiver Filme an, die euch so nah ans Geschehen bringen, dass ihr das Gefühl habt, mittendrin zu stehen.

Von rasanten MotoGP-Rennen über Klassikkonzerte in der Royal Albert Hall bis hin zu Expeditionen in die Antarktis – die neuen Inhalte versprechen Erlebnisse, die herkömmliche Filme niemals bieten könnten.

Die Apple Vision Pro wiegt 650 Gramm und liefert auf beide Augen gestochen scharfe Bilder
Die Apple Vision Pro wiegt 650 Gramm und liefert auf beide Augen gestochen scharfe Bilder

Was ist die Apple Vision Pro überhaupt?

Falls ihr euch fragt, was genau die Apple Vision Pro ist: Es handelt sich um Apples ersten Ausflug in die Welt der Mixed Reality, der im Februar 2024 in den USA startete und mittlerweile in 13 Ländern verfügbar ist. Die Vision Pro ist deutlich mehr als eine gewöhnliche VR-Brille – sie kombiniert virtuelle Realität nahtlos mit der echten Welt um euch herum.

Das Headset wiegt etwa 650 Gramm und steckt voller High-End-Technologie: Zwei 4K-Micro-OLED-Displays sorgen für gestochen scharfe Bilder, während der M2-Chip von Apple die nötige Rechenpower liefert. Besonders beeindruckend sind die zwölf Kameras und fünf Sensoren, die eure Umgebung in Echtzeit scannen und digitale Inhalte perfekt in die reale Welt einblenden.

Ihr könnt mit der Vision Pro Apps verwenden, im Internet surfen, Filme schauen oder sogar arbeiten – und dabei trotzdem eure Umgebung wahrnehmen. Das nennt Apple „Spatial Computing“. Ein besonderes Feature: Eure Augen werden nach außen projiziert, sodass andere Menschen sehen können, wenn ihr gerade mit ihnen interagiert oder in die virtuelle Welt eingetaucht seid.

Das Gerät kostet allerdings stolze 3.999 Euro in der Basisversion mit 256 GB Speicher – damit ist es definitiv ein Luxusprodukt für Early Adopter und Technik-Enthusiasten.

Junger Orang-Utan schwingt an einem Seil.

Immersiv – was heißt das eigentlich?

Der Begriff „immersiv“ stammt aus dem Lateinischen („immergere“ = eintauchen) und beschreibt Medien, die euch vollständig in eine andere Welt hineinversetzen. Immersive Filme sind darauf ausgelegt, euch das Gefühl zu geben, nicht nur Zuschauer zu sein, sondern tatsächlich Teil der Szene zu werden.

Statt auf einen flachen Bildschirm zu starren, seid ihr von der Handlung umgeben – 360 Grad um euch herum. Wenn in einem immersiven Film ein Flugzeug über euch hinwegfliegt, schaut ihr automatisch nach oben. Dreht ihr den Kopf nach links, seht ihr andere Teile der Szene. Diese Technologie nutzt spezielle 360-Grad-Kameras, die gleichzeitig in alle Richtungen filmen, kombiniert mit räumlichem 3D-Audio, das Geräusche präzise im virtuellen Raum positioniert.

Der Unterschied zu herkömmlichen 360-Grad-Videos: Apple Immersive Video nutzt fortschrittliche Techniken wie Volumetric Capture, die nicht nur die Oberflächen, sondern auch die Tiefe von Objekten erfassen. Das Ergebnis: Ihr habt tatsächlich das Gefühl von Präsenz, als würdet ihr wirklich dort stehen.

Apple Immersive Video: Das neue Storytelling-Format

Apple nennt sein immersives Videoformat schlicht „Apple Immersive Video“ und hat damit einen neuen Standard für immersive Inhalte geschaffen. Bob Borchers, Apples Vice President of Worldwide Product Marketing, bringt es auf den Punkt: Diese Technologie definiert die Möglichkeiten des Storytellings völlig neu. Ihr werdet mit einem außergewöhnlichen Gefühl von Präsenz mitten ins Geschehen versetzt – so intensiv, dass euer Gehirn tatsächlich glaubt, ihr wärt dort.

Das Format nutzt eine Auflösung von 8K pro Auge und eine Bildwiederholrate von bis zu 90 fps, um flüssige Bewegungen ohne Bewegungsunschärfe zu garantieren. Besonders clever: Apple hat ein eigenes Codec-System entwickelt, das die enormen Datenmengen effizient komprimiert, ohne dass die Bildqualität leidet.

Mann auf Boot mit Eisberg im Hintergrund

Die Technik dahinter: URSA Cine Immersive

Die neuen Filme nutzen die brandneue URSA Cine Immersive Kamera von Blackmagic Design – ein Profi-Gerät, das speziell für Apple Immersive Video entwickelt wurde. Diese Kamera besteht aus einem Ring von acht 8K-Sensoren, die gleichzeitig in alle Richtungen filmen. Jeder Sensor erfasst dabei nicht nur das Bild, sondern auch Tiefeninformationen, um echte räumliche Tiefe zu erzeugen.

Grant Petty, CEO von Blackmagic Design, spricht begeistert vom „Beginn einer völlig neuen Ära des Filmemachens“. Die Kamera wiegt etwa 8 Kilogramm und kostet rund 30.000 Dollar – ein Investment, das zeigt, wie ernst es Apple und seine Partner mit dem neuen Format meinen.

Besonders spannend: Die Postproduktion erfolgt komplett in DaVinci Resolve Studio, das speziell für die Bearbeitung immersiver Inhalte erweitert wurde. Editoren können direkt mit der Vision Pro arbeiten und sehen in Echtzeit, wie ihre Schnitte und Farbkorrekturen im finalen Medium wirken.

Das erwartet euch: Von MotoGP bis Antarktis

Tour De Force – Rennfieber hautnah

Den Anfang macht „Tour De Force“ von CANAL+ und MotoGP, und dieser Film zeigt eindrucksvoll, was mit immersiver Technologie möglich ist. Ihr begleitet den französischen Fahrer Johann Zarco bei seinem historischen Sieg beim Grand Prix von Frankreich in Le Mans im Mai 2025. Nach 71 Jahren gewann endlich wieder ein Franzose vor heimischem Publikum – und ihr seid mittendrin, wenn 300.000 euphoriische Fans ausrasten.

Die Produktion war eine logistische Meisterleistung: CANAL+ setzte vier URSA Cine Immersive Kameras ein, strategisch positioniert auf einer Mischung aus Stativen und Steadicams. Kombiniert wurden sie mit Ambisonic-Mikrofonen – spezielle 360-Grad-Mikrofone, die Geräusche aus allen Richtungen mit präziser räumlicher Information aufnehmen. Das Ergebnis: Ihr hört nicht nur das Dröhnen der Motoren, sondern könnt genau lokalisieren, aus welcher Richtung welches Motorrad kommt.

Besonders beeindruckend ist die Live-Workflow-Integration: Direkt an der Rennstrecke richtete das Team eine mobile Produktionsworkstation mit Mac Studio (M3 Max), Pro Display XDR und einer Apple Vision Pro ein. So konnten die Kameraleute und Regisseure die Aufnahmen sofort prüfen und den Bildausschnitt im Kontext der 360-Grad-Umgebung präzise abstimmen – etwas, was bei herkömmlichen Kameras unmöglich wäre.

Das Postproduktionsteam in Paris verwendete das identische Setup für Schnitt, Farbkorrektur und Audiomischung. Dabei konnten sie jederzeit zwischen der traditionellen 2D-Ansicht und der immersiven Vision Pro-Darstellung wechseln, um sicherzustellen, dass jede Szene optimal wirkt.

Leuchtende Pilze und Baum im dunklen Wald

World of Red Bull – Extremsport zum Anfassen

Red Bull startet eine völlig neue Serie immersiver Erlebnisse für die Apple Vision Pro und bringt dabei die charakteristische Energie und das meisterhafte Storytelling der Marke in dieses bahnbrechende Format. Die Serie verspricht, Zuschauer näher an Extremsport heranzubringen, als es jemals möglich war.

Die erste Folge „Backcountry Skiing“ entführt euch nach Revelstoke in British Columbia, Kanada – einem Mekka für Powder-Skifahrer weltweit. Hier gehen die weltbesten Freeskier auf abgelegenen, unberührten Hängen an ihre absoluten Grenzen. Was diese Produktion besonders macht: Die immersiven Kameras folgen den Athleten nicht nur bei ihren spektakulären Abfahrten, sondern fangen auch die intimen, ruhigen Momente ein – die Vorbereitung am frühen Morgen, die Anspannung vor dem Start, die Erleichterung nach einer gelungenen Line.

Die zweite geplante Folge „Big Wave-Surfing“ wird euch die Kraft des Ozeans wie nie zuvor erleben lassen. Elite-Surfer versuchen, die berüchtigte Welle vor der abgelegenen Küste von Teahupoʻo in Tahiti zu reiten – eine der gefährlichsten Wellen der Welt. Diese Welle bricht über einem scharfkantigen Korallenriff und kann über 20 Meter hoch werden. Die immersive Kamera positioniert euch direkt im „Impact Zone“, wo ihr die rohe, ungebändigte Macht der Natur hautnah spürt. „Backcountry Skiing“ erscheint im Dezember 2025, „Big Wave-Surfing“ folgt 2026.

Klassik in der Royal Albert Hall

Für Klassikfans gibt es „A Night at the BBC Proms“. Ihr erlebt das Debüt des Pianisten Lukas Sternath mit Griegs berühmtem Klavierkonzert, begleitet vom BBC Symphony Orchestra. Das Besondere: Ihr sitzt praktisch mit dem Orchester auf der Bühne der legendären Royal Albert Hall und werdet vom 3D-Klang des Orchesters umhüllt.

Natur pur: Pinguine und Regenwald

CNN-Korrespondent Bill Weir nimmt euch mit auf eine wissenschaftliche Expedition in die Antarktis. Ihr kommt Kaiserpinguinen so nah wie nie zuvor und erfahrt gleichzeitig, wie der Klimawandel ihre Lebensräume bedroht.

Der Film „Julaymba“ führt euch in das Herz des ältesten Regenwaldes der Welt. Im australischen Daintree Rainforest begleitet ihr das Volk der Eastern Kuku Yalanji und taucht in ihre Kultur und tiefe Verbindung zur Natur ein.

K-Pop und Paris – für jeden Geschmack

HYBE, das Label hinter BTS, gewährt einzigartige Einblicke in die Welt der neuen K-Pop-Boygroup CORTIS. Ihr erlebt unverstellte Momente im Proberaum und seht, wie ihre Choreografien entstehen.

„Experience Paris“ von The Explorers nimmt euch mit auf eine Reise durch die französische Hauptstadt – von der Sterneküche über den Eiffelturm bis zu den charmanten Straßen von Montmartre.

Wie es funktioniert: Technik trifft Kreativität

Das Besondere an diesen Produktionen: Sie entstehen mit modernster Technik. Bei „Tour De Force“ beispielsweise richtete das Team direkt an der Rennstrecke eine mobile Produktionsstation mit Mac Studio und Apple Vision Pro ein. So konnten sie die Aufnahmen sofort prüfen und den optimalen Bildausschnitt bestimmen. Die Nachbearbeitung erfolgte ebenfalls komplett auf Apple-Hardware mit DaVinci Resolve Studio.

Verfügbarkeit und Ausblick

Die Apple Vision Pro ist mittlerweile in 13 Ländern verfügbar, darunter auch Deutschland. Eine kostenlose Demo könnt ihr in jedem Apple Store buchen, der das Gerät führt. Die neuen Filme erscheinen schrittweise über die kommenden Monate in der Apple TV App.

Ein erweiterter Preview von „Tour De Force“ wird übrigens im Oktober in ausgewählten Apple Stores gezeigt – eine gute Gelegenheit, die Technologie zu testen, bevor ihr euch für den Kauf entscheidet.

Fazit: Die Zukunft des Kinos?

Apple positioniert sich klar als Vorreiter im Bereich immersiver Unterhaltung. Die Vision Pro und die dazugehörigen Inhalte zeigen eindrucksvoll, wohin die Reise gehen könnte. Statt passiv zuzuschauen, werdet ihr zu aktiven Teilnehmern des Geschehens.

Ob sich diese Technologie durchsetzt, hängt allerdings stark vom Preis ab. 3.999 Euro sind eine Ansage – da müssen die Inhalte schon außergewöhnlich sein. Die ersten Filme klingen vielversprechend und decken eine breite Palette von Sport über Kultur bis hin zur Natur ab.

Eins ist sicher: Apple definiert mit diesen immersiven Erlebnissen die Grenzen zwischen Kino, Gaming und Realität neu. Für alle, die schon immer einmal mittendrin statt nur dabei sein wollten, könnte die Vision Pro der Schlüssel zu völlig neuen Erfahrungen werden.