Das Buch ist die letzte analoge Bastion im Mediengeschäft. Während Musik, Videos und Filme längst wie selbstverständlich digital gespeichert, verteilt und abgespielt werden, hat das Buch bislang noch keine ernst zu nehmende digitale Konkurrenz.
Doch das eBook ist schwer im Kommen: Auf der Frankfurter Buchmesse sind der neue eBook-Reader Kindle von Amazon oder Sonys Reader die heimlichen Stars. Die neuen Geräte wollen nicht weniger als die Lektüre von Büchern revolutionieren. Allerdings will nicht jeder 200 bis 500 Euro für ein Spezialgerät ausgeben, mit dem sich zwar bequem 200 Bücher mitnehmen und lesen lassen, das aber eben auch als unsinnlich gilt.
eBooks lesen ohne eBook-Reader
Es ist aber gar kein teurer eBook-Reader nötig, um eBooks zu lesen. Man kann auch auf Mobilgeräten in eBooks schmökern, egal ob am Notebook, im Organizer, auf PDA, Handy oder iPhone. Der Fairness halber muss allerdings gesagt werden, dass die Displays der eBook-Reader einige Klassen besser sind: Die digitale Tinte, „Electronic Ink“ oder E-Ink genannt, präsentiert Buchseiten gestochen scharf, äußerst kontrastreich und ohne jedes Flimmern. Da können die Displays der meisten Mobilgeräte schlicht nicht mithalten. Außerdem verbrauchen die eBook-Reader deutlich weniger Energie.
Dennoch: Für gelegentliches Schmökern sind viele Mobilgeräte durchaus ausreichend. Selbst auf dem iPod kann man Bücher lesen – oder zumindest Texte, auch ohne Spezial-Software auf dem MP3-Player einrichten zu müssen. Einfach unter https://www.ipod-notes.com die Webseite angeben oder das Textfile hochladen, das im iPod gelesen werden soll. Die Webseite macht daraus dann eine iPod-taugliche Notiz, die man unterwegs lesen kann. Unter https://www.ebookhood.com gibt es einen ähnlichen Dienst, der kostenlos Textdateien oder Textdokumente im RTF-Format ins iPod-Format umwandelt. Das ist nicht exakt so komfortabel wie das Lesen der Texte auf einem Kindle oder Sony-Reader, aber eben auch eine Lösung.
Kostenlose Erweiterungen für iPhone und Co.
Für das komfortable iPhone gibt es mehrere kostenlose und auch einige kostenpflichtige eBook-Reader, die im AppStore geladen werden können. Mit der kostenlosen Applikation „Books“ zum Beispiel lassen sich eBooks aufs iPhone holen und unterwegs lesen; allerdings leidet der ohnehin schwachbrüstige Akku des iPhone dann enorm, ein langes Lesevergnügen gibt es auf dem iPhone also eher nicht.
eBooks sind kaum noch aufzuhalten. Es gibt allerdings diverse Dateiformate, um die elektronischen Bücher auf den unterschiedlichen Geräten möglichst optimal präsentieren zu können. Wie groß die Vielfalt der Formate bereits ist, zeigt die Webseite https://www.manybooks.net. Hier stehen Hunderte von Büchern zum kostenlosen Download bereit. Die aller meisten allerdings in englischer Sprache – und nicht gerade aktuelle Bestseller. Dennoch: Es wird interessante Lektüre zum Download angeboten.
Was besonders interessant an manybooks.net ist: Jedes eBook kann in bis zu 25 verschiedenen Formaten geladen werden, darunter auch Mobipocket, Rocketbook, PDF oder für Amazons Kindle. Einfach das gewünschte Download-Format auswählen, herunterladen und lesen. Hier gibt’s Lesestoff für jedes Gerät. Auch unter https://www.mobileread.com wird den Besuchern reichlich kostenloses Lesefutter geboten.
Auf Rechnern und Mobilgeräten mit Linux kann man das kostenlose FBReader installieren, zu bekommen unter https://www.fbreader.org. Mit dem Gratisprogramm lassen sich auch auf vielen Mobilgeräten eBooks laden und lesen, unter anderen auch auf Geräten mit dem neuen Google-Betriebssystem Android. All das macht deutlich: Das Angebot an kostenlosen und kostenpflichtigen eBooks wächst derzeit rasant.